Hallo, ich habe zwei verschiedene Kinder, der kleinere hat ein tolles Sozialverhalten, hält sich an Regeln, macht er etwas falsch bzw. hält er sich mal nicht an die Regeln, nimmt er die Kritik auch an und alles ist wieder gut. Er ärgert auch nicht einfach so o.ä.! Der größere hat ein ganz weiches Herz, kann lieb und zärtlich sein, liebt es gekrault und gestreichelt zu werden , was auch täglich gemacht wird, geht liebevoll mit kleinen Kindern um,ist dabei rücksichtsvoll, hat auch in seinem Alter viele Freunde, ABER er ist leider oft ein Störenfried. Wahrscheinlich mehr innerhalb der Familie als "draußen". Er ärgert oft und hat anscheinend Spaß daran, so fliegen schon toll die Fetzen, dabei setzt er auch immer noch einen drauf obwohl ich ihn dann bereits ermahnt habe. Ich fange ruhig an, bleibe immernoch ruhig und vielleicht bei der nächsten Steigerung noch einmal bis ich dann explodiere, so schreie ich ihn an, zerre ihn manchmal unsanft weg, wobei ich ihn auch schon mal am Arm gedrückt, gekniffen auch schon mal gehauen habe. Dabei kann es vorkommen, dass ich ihn beschimpfe, dass er immer nur ärgert, sich nicht an die Regeln hält und ich habe auch schon gesagt "du kotzt mich an" oder "immer machst Du Ärger". Das ist völlig fies und geht so gar nicht, da dies auch überhaupt kein Umgangston bei uns ist...trotzdem rutscht es mir dann raus, wenn ich so extrem genervt bin, ich empfinde Hass dabei und das erschreckt mich. Wenn aber mal wieder so ein "Höhepunkt" vorkommt, fühle ich mich natürlich supermies danach, er heult dann, woraufhin ich zu ihm hingehe, mich entschuldige und sage "es war nicht ok von mir, das tut mir Leid, Du hast mich so wütend gemacht, dass ich es unüberlegt gesagt bzw. getan habe" o.ä.! Es wird immer danach geredet "was hätte ich machen können?" "wie hättest Du Dich verhalten können?" usw. Dazu muss ich sagen, dass diese Beschreibung nicht bei jeder Auseinandersetzung vorkommt, wir haben auch ganz normale Klärungen im ruhigen Ton mit klärendem Gespräch usw.!!! Diese Situationen kommen mal lange nicht vor, und dann ist es mal wieder soweit, aber wir sind ihm gegenüber immer sehr bedacht nichts Falsches zu sagen, da er immer mal wieder starke Gefühlsausbrüche hat alleine diese ständigen Gedanken darüber stressen einen irgendwie und ich frage mich oft, warum er nicht "normaler" sein kann. Ich wurde bereits bei der Einschulungsuntersuchung im Frühjahr 2009 darauf angesprochen ob er evtl AD(H)S hat und ich sollte ihn bei einem Psychologen vorstellen um abzuklären woher seine Unruhe kommt. Dies haben wir aber nicht gemacht, da wir eine Therapie nach INPP machen bei der wir noch dabei sind. Meine Überlegung ist nun, wie sehr schade ich ihm vielleicht seelisch damit? Ist es wieder ok wenn man darüber spricht oder sollte ich irgendetwas mit ihm (oder mir) machen, damit dies vielleicht gar nicht mehr so weit kommt? Für mich habe ich schon mal angefangen Meridianpunkte zu klopfen, dies mache ich manchmal. Denn dadurch, dass er ohnehin derjenige ist der meist nicht gut hört, ärgert oder sich nicht an Regeln hält haben wir ihm gegenüber automatisch schon oft einen genervten Ton. Er merkt das natürlich und sagt auch manchmal von sich, dass er doof ist, dass er ausziehen möchte, das er sich wünscht er wäre tot (hat er einmal gesagt!). Das ist schon sehr erschreckend, wir möchten nicht das er sich als Aussenseiter fühlt, das tut er aber manchmal. Ansonsten haben wir ein harmonisches Familienleben, kleinere Streitereien sind immer mal, aber völlig unproblematisch, die "Höhepunkte" sind vielleicht durchschnittlich alle 14 Tage, mal mehr mal weniger. Ich glaube, jemand mit einem "normalen" Kind, wie unser zweites Kind, kann sich das nicht vorstellen, wie es ist mit so einem "anstrengendem" Kind zu leben. Er wird z-Bsp. aggressiv bei kleinen Verboten wie im Moment kein Fernsehen oder das er doch bitte erst die Hausaufgaben machen soll bevor er rausgeht, da kann es sein, dass er erst mal über eine halbe Stunde und länger hysterisch brüllt und schreit als wenn sonstwas mit ihm passiert, auch wenn man es ganz ruhig sagt, er beschimpft uns leider dabei auch mal mit Schimpfwörtern, er schmeißt Sachen durch die Gegend, seine Gefühlswelt schwankt sehr, aber auch er entschuldigt sich meistens. Dabei ist er sehr sensibel und schnell verletzt, wenn er angemeckert wird. Er ist auch sehr liebebedürftig und bekommt dies auch von uns, wir sagen ihm auch oft, dass wir beide genauso lieb haben obwohl er mehr Mist macht. Bei seinen Freunden versucht er oft cool zu sein, macht viele Späßchen und ärgert auch mal, aber sie spielen gerne mit ihm. Es ist schon viel zu lang, vielleicht bekomme ich hier ein paar Anregungen, das wäre toll, wir machen uns so viel Gedanken um ihn und haben Sorgen, dass er sich als Aussenseiter in der Familie fühlt. Dabei spielt er ganz toll mit seinem Bruder zusammen, sie verstehen sich prima, aber manchmal ist alles aus dem Ruder . Vielleicht können Sie uns einen guten Rat geben, vielen Dank schonmal... PS: Fernsehen gibt es bei uns nicht übermäßig viel, eigentlich nur mal abends für ca. 30min, das auch nicht immer. Am WoEn kann es auch mal ein etwas kindgerechter längerer Film sein. Computerspiele zeitlich begrenzt nur am WoEn.
Mitglied inaktiv - 19.04.2010, 16:06