Hysterie

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Hysterie

Liebe Frau Schuster, ich bin echt verzweifelt, denn meine Tochter (3 Jahre) hat sich seit kurzem in ein tobendes, kreischendes kleines Monster verwandelt :-) Ich weiß, dass Trotzanfälle in diesem Alter "normal" sind, aber die Intensität erschreckt mich doch sehr. Man kann ihr gar nichts recht machen und sie nutzt sozusagen jede Gelegenheit zu einem Anfall. Sie brüllt, heult, knallt Türen und manchmal tut sie sogar sich selber was an in Form von Beißen oder Kopf anschlagen o.ä. Ich muss sagen, das erschreckt mich sehr, da sie doch bisher ein friedliches Kind war. Außerdem weiß ich wirklich nicht, wie ich mich (richtig) verhalten soll. Im Moment schicke ich sie in ihr Zimmer und sage ihr, dass sie, wenn sie sich beruhigt hat, wieder rauskommen kann. Drinnen tobt sie aber manchmal dermaßen, dass mir Angst und Bange wird. Was ist nur mit ihr los oder ist das wirklich "normal"? Vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich noch ein 5 Monate altes Baby habe und sie seit Anfang Oktober in den Kindergarten geht - allerdings gerne. Gibt es eventuell doch einen Zusammenhang damit? Aber egal, was es auch ist, WIE verhalte ich mich richtig???? Liebe Grüße und vielen Dank für eine Antwort, bin wirklich am Ende, Doro

Mitglied inaktiv - 20.10.2000, 11:32



Antwort auf: Hysterie

Hallo Doro Das Allheilmittel ist, wenn`s auch sehr schwer fällt,: Ruhe bewahren! Sobald Ihre Tochter merkt, dass Sie irgendwie auf ihren Wutausbruch reagieren, reizt sie das, weiterzumachen. Reden Sie mit ihr; nehmen Sie sie -wenn möglich- liebevoll in den Arm und zeigen Sie Verständnis für die Wut Ihrer Tochter. Erklären Sie ihr, dass es gar nichts nutzt so "auszuflippen". Bieten Sie ihr ein Wutkissen in Form eines grossen Sofakissens an, das in ihrem Zimmer einen festen Platz haben sollte. Daran kann sie all` ihren Ärger los werden um anschließend zu Ihnen kommen zu können, damit Sie gemeinsam nach einer Lösung des Problems suchen .- Fühlt sich Ihre Tochter so akzeptiert und von Ihnen verstanden, und erkennt sie gleichzeitig an Ihrer gelassenen Haltung, dass ihr Zornausbruch sie nicht weiterbringt, wird sie das Wutkissen als willkommene Abwechslung nutzen, aber Sie wahrscheinlich nicht mehr so verzweifeln lassen. Starke Nerven und: Friedliches Wochenende!

von Christiane Schuster am 21.10.2000