Hauphase

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Hauphase

Hallo Frau Schuster, ich habe mir mehrere Fragen schon durchgelesen, die sich sehr mit meiner ähneln. Aber trotzdem brauche ich noch Ihren Rat. Unsere Tochter 4 1/2 Jahre geht seit einem halben Jahr in den Kindergarten. Natürlich kommen auf einmal schlimme Worte aus ihrem Mund, was ich durch den Kindergarten ja noch verstehe. Aber seit ca. 3 Wochen wissen wir nicht mehr, ob es richtig oder falsch ist, wie wir mit ihr umgehen. Ich bin jeden Tag am arbeiten und mein Mann ist selbständig und auch viel unterwegs, so daß unsere Tochter morgens in den Kindergarten und nachmittags oft bei meiner Schwiegermutter bleibt. Seit 3 Wochen ist sie unheimlich aggressiv, haut und schreit uns an, wenn wir sie freundlich, inzwischen aber nicht mehr freundlich, um etwas bitten, wie z. B. etwas wegzuräumen oder anstatt einen Rock eine Hose anzuziehen, weil es sonst zu kalt ist. Dieses erkläre ich ihr auch. Aber sie beschimpft uns mit eklig, blöd usw. Das schlimme ist, daß sie sofort haut. Kann es sein, weil fast jeden Tag von uns keiner da ist und sie es uns somit deutlich machen will? Meine Schwiegermutter läßt auch viel durchgehen und schimpft kaum mit ihr (wie im Bericht vorher). Aber es kann doch nicht angehen, daß sie sofort haut und uns eklig und blöd beschimpft. Wenn ich sie in ihr Zimmer schicke, dauer es ca. 15 Min. und sie kommt wieder uns sagt: Wollen wir wieder Freunde sein. Man muß ihr alles mind. 20 mal sagen und sie reagiert gar nicht. Ich bin auch nicht für die Methode auf den Popo hauen, wie man es hört von anderen Müttern, die einen sogar dazu raten. Bitte geben Sie uns einen Rat. Wir sind Ihnen sehr sehr dankbar!!!

Mitglied inaktiv - 29.03.2010, 20:47



Antwort auf: Hauphase

Hallo Rieke Wenn möglich, sprechen Sie mit Ihrer Tochter und sagen Sie ihr mitfühlend, dass sie sich vermutlich genauso unwohl fühlt wie Sie, wenn sie schimpft und haut. Überlegen Sie mit ihr gemeinsam, was geändert werden könnte und geben Sie ihr KONKRETE Vorschläge zur angemessenen Konfliktlösung. Statt Sie zu beschimpfen, kann sie z.B. ein "Wutlied" singen, während Sie dann versuchen einen Kompromiß zu finden zwischen den Wünschen Ihrer Tochter und Ihren eigenen Wünschen. Auch kann sie "Die kleine Motzkuh" ( z.B. einsehbar auf: http://www.amazon.de/Die-kleine-Motzkuh-schlechte-verjagen/dp/3815720001/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1269931279&sr=8-2 ) verjagen, um dann zu Ihnen zu kommen, damit sie getröstet wird. Das veränderte Verhalten Ihrer Tochter KANN durchaus damit in Zusammenhang gesehen werden, dass sie auf Grund der unterschiedlichen Erziehungs-Methoden von Oma, Elternhaus und evtl. Kindergarten ein wenig ihre sichere Orientierung verloren hat. Helfen können Sie ihr, indem Sie Mitgefühl/Verständnis zeigen, aber auch klare, kurz begründete Regeln aufstellen, die es gilt konsequent einzuhalten. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.03.2010