Hauen, kratzen, beissen, schupfen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Hauen, kratzen, beissen, schupfen

Liebe Frau Ubbens, Ich schreibe Ihnen weil ich schön langsam nicht mehr weiss, wie ich mich verhalten soll. Unser sohn (2,5 Jahre) war schon immer ein sehr geselliges, aufgewecktes Kind, das auf jeden zugeht und vor nichts wirklich angst hat. Es fing damit an, dass er alle kinder (auch fremde) ständig küssen und umarmen wollte. Wenn ein kind das abwehrte, konnte er richtig grob werden mit umschubsen, kratzen, beissen. Wir gingen zu einer pädagogin um sein verhalten zu analysieren, herauszufinden warum er das macht und sie meinte, dass er zu sehr im mittelpunkt stehe, ich ihn zu wenig weinen lasse und sich so frustration in ihm aufbaut, die dann in gewissen Situationen zeitversetzt rauskommt. Einfach als impuls. Ich versuchte ihn also auch mal weinen zu lassen, wenn er etwas nicht gleich bekam das er wollte und die situation besserte sich merkbar über einige monate. Das abbusseln blieb aber er tat wenigstens keinem anderen Kind mehr weh. Jetzt stehe ich kurz vor der geburt mit meinem zweiten sohn und seit ca zwei wochen ist es wieder ganz schlimm. Wenn wir wo sind, wo mehrere kinder sind, attackiert er manche (eher die kleineren, schüchterneren) aus dem nichts heraus. Nimmt ihnen sachen weg, kratzt sie teilweise so dass es leicht blutet, schubst oder haut sie. Das geht oft so schnell, dass ich nicht rechtzeitig reagieren kann. Ich getraue mich schon nirgends mehr hin, weil ich mich dauernd bei den anderen eltern rechtfertigen muss. Weiss auch nicht wie ich ihn davon abbringen soll. Ich schimpfe mit ihm, sage ihm dass er das nicht darf, nehme ihn dann zu mir und raus aus der Situation und oft gehe ich dann mit ihm nach hause. Vielleicht merkt er sich so irgendwann dass er es nicht machen darf weil er dann nicht mehr mitspielen kann. Er ist für sein alter sprachlich sehr weit, redet alles, versteht alles und ist meiner meinung nach sehr schlau. Er sagt auch er hat dem und dem aua gemacht und dass er das nicht darf aber er macht es dann immer wieder. Wenn ich ihn nach dem.warum frage, sagt er meist er weiss es nicht oder der bub war nicht lustig. Keine ahnung was das bedeuten könnte. Was mir noch eingefallen ist, bereits als er sehr klein war, hat er seinen kopf oft gegen unsere schulter, unseren kopf usw gehauen und dabei gelacht und scheinbar selbst keinen schmerz verspürt. Er ist auch überhaupt nicht wehleidig, weint selten wenn er weh bekommt. Andere kinder in dem alter sind sehr introvertiert, er ist das gegenteil, grüsst freundlich, will immer mit anderen spielen, sie bei der hand nehmen usw. Er ist selten schüchtern. Meinen mann hat er auch oft im visier, der wurde oft grundlos im Gesicht gekratzt, so stark dass es blutete. Er ist auch der strengere von uns beiden, zeigt ihm eher seine grenzen auf. Ich selbst sage ihm zwar auch was geht und was nicht, aber vl nicht in dieser Intensität und lautstärke wie mein mann. Ich habe lange gestillt (über 2 jahre) und er ist sehr auf mich fixiert, lässt sich nur von mir hinlegen. Mit oma, uroma usw geht er aber ohne probleme mit und hat eine menge spass. Kann es sein, dass sein hauen usw jetzt durch die bevorstehende geburt wieder stärker wird weil er spürt dass alles anders wird wenn der kleine Bruder da ist? Zum babybauch ist er meist sehr lieb, streichelt und busselt ihn und sagt hallo usw. Was sollen wir tun? Haben sie tipps? Lg sabine

von Sabi2211 am 18.10.2018, 14:27



Antwort auf: Hauen, kratzen, beissen, schupfen

Liebe Sabine, das Verhalten Ihres Sohnes kann an der veränderten Situation liegen. Er spürt, dass bald eine familiäre Veränderung ansteht, ohne diese einschätzen zu können. Zudem können Sie ihn nicht mehr so viel tragen usw., was ihm sicherlich auch aufgefallen ist. Haut, kratzt, beißt oder schubst Ihr Sohn, dann nehmen Sie ihn an die Seite, sprechen ein deutliches Nein aus und bleiben mit ihm am Rand des Geschehens sitzen. Er darf gerne für zwei Minuten mit ansehen, wie die anderen spielen und er nicht. Ändert sich sein Verhalten nicht, darf es auch eine längere Auszeit sein oder so wie Sie es bereits machen, gemeinsam den Spielenachmittag verlassen und nach Hause gehen. Ihr Sohn testet seine Grenzen und die Reaktion der Anderen. Wenn er z.B. den Papa kratzt, hat es weniger damit zu tun, dass dieser strenger ist, sondern vielmehr damit, dass er sehen/erleben möchte, wie der Papa reagiert. Auch hier gilt, Ihren Sohn nach einem deutlichen Nein auf Abstand zu setzen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.10.2018



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