Liebe Frau Schuster, ich brauche dringend Rat! Seit einigen Monaten ist unser Sohn (2 3/4) oft aggressiv und haut, beißt etc. andere Kinder, ab und zu auch uns oder er zieht unseren Hund am Schwanz. Wenn andere zu uns nach Hause kommen, geht es erst einmal um sein Spielzeug; will er nicht, das andere es haben, beißt er den anderen meist in die Finger, damit sie es loslassen. Oder er schubst andere Kinder weg, weil sie weggehen sollen. Manchmal haut er ihnen mit Gegenständen auf den Kopf aus für mich unersichtlichen Gründen. Bisher haben wir es so gehalten, dass wir das andere Kind getröstet haben, unserem Sohn sagten: Hauen darst Du nicht, lass das sein, dann musste er sich entschuldigen. Das half aber alles nichts, und mittlerweile bin ich ratlos und mit den Nerven ein bißchen am Ende, denn ich sitze immer absolut angespannt auf dem Spielplatz, bei anderen zu Besuch und schaue, dass mein Sohn nicht zu nah an die anderen Kindern herangeht. Auf der anderen Seite ist er lieb, kann sich allein beschäftigen, ist sprachlich absolut weit für sein Alter, spielt auch mit anderen gut, meist mit älteren Kindern. Bei uns zu Hause ist es realtiv geregelt, nicht zu hektisch, und ich habe im Großen und Ganzen das Gefühl, dass er sich wohlfühlt. Was kann man tun, damit er lernt, dass er das nicht darf? Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 06.03.2008, 16:22
Antwort auf:
Hauen, Beißen, Schubsen
Hallo Ratsuchende
Ihr Sohn scheint auf diese Weise eine HELFENDE Aufmerksamkeit auf sich lenken zu wollen, da er sich scheinbar selbst noch nicht angemessen zu helfen weiß, um seinem gegenüber seine Wünsche oder Stimmungen mitzuteilen.
Helfen Sie ihm, indem er z.B. erkennen kann, dass sein ganz persönliches Eigentum auch respektiert wird: Stellen Sie mit ihm gemeinsam eine persönliche Spielkiste mit seinem Lieblingsspielzeug zusammen, die bei Besuch weggeräumt wird und eine "Besuchskiste" o.Ä. für Alle.
Auch gibt es ein Spiel vom Rabe Socke: "Alles meins" zur Unterstützung dieses Lernschrittes.
gehen Sie möglichst rechtzeitig zu Ihrem Sohn und auch zum Hund und informieren Sie immer wieder auf`s Neue, dass der Hund sich über ein Streicheln sehr freuen würde, während er durchaus auch mal beißt, wenn er sich bedroht fühlt oder er geärgert wird. Vermutlich möchte Ihr Sohn lediglich die Reaktion des Hundes testen ohne ihm weh tun zu wollen und ohne bei seinem spontanen Handeln schon gleichzeitig über die Folgen nachdenken zu können.
Hat er bereits ein anderes Kind geschlagen, gehen Sie möglichst zu BEIDEN in Sicht- und Körperkontakt, versuchen Sie, den Grund für dieses Verhalten herauszufinden und schlagen Sie KONKRET eine angemessene Konfliktlösung vor. Loben Sie anschließend jeden noch so geringen Erfolg.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 07.03.2008