Hallo Frau Schuster, ich wende mich an Sie, weil ich eine Einschätzung "von außen" zur Betreuungssituation meines Sohnes Johannes (20 Monate) haben möchte. Johannes ist ein sehr sensibles, anhängliches Kind. Er ist seit seiner Geburt nie fremdbetreut worden, war lange sehr stark "Mamakind". Endlich ist es uns gelungen, dass er auch mal Zeit mit dem Papa allein verbracht hat, ohne gleich nach der Mama zu weinen. Nun zu meinem Problem: Einzige Möglichkeit, ihn mal abzugeben (außer Fremdbetreuung), ist die Oma. Diese Möglichkeit haben wir bisher ca. alle 2 - 3 Monate mal genutzt. Immer nur für ca. 2 Stunden (bei Arztterminen meinerseits o.ä.). Die Oma fahren wir regelmäßig zusammen 1 bis 2x die Woche besuchen; er kennt sie also sehr gut. Sie gibt sich auch m.E. große Mühe mit ihm. Leider ist es so, dass Johannes jedes Mal, wenn er mal zwei Stunden alleine mit Oma war, wochenlang in sein altes "Mamakind-Verhalten" zurückfällt. Das letzte Mal hat ihn die Oma vor drei Wochen für 2 Stunden betreut, und der Papa darf ihn bis heute nicht mehr wickeln, nicht zu Bett bringen, noch nicht einmal auf den Arm nehmen, ohne dass er nach mir weint. Der Kleine weint sogar, wenn ich nur einmal kurz auf Toilette möchte, so dass ich ihn sogar dorthin mitnehmen muss mittlerweile. Das alles ist vor allem für den Papa sehr belastend, weil er sich sehr zurückgestoßen fühlt :-( Die Oma sagt übrigens, es wäre nichts vorgefallen und sie hätten friedlich miteinander gespielt. Wie kann das sein?? Ich mache mir langsam wirklich Sorgen... Das Mal davor war im Dezember (ca. 1,5 Stunden). Danach dasselbe: Wochenlanges Papa-Ablehnen und enorme Schlafprobleme. Das ging damals für ca. 5 Wochen so. Bei der anderen Oma, die er viel seltener sieht, weil sie weiter weg wohnt, und die ihn bisher insgesamt zweimal betreut hatte, als wir dort zu Besuch waren, hat man ihm nachher ürbigens nichts angemerkt. Kann es sein, dass da einfach die Chemie nicht stimmt, obwohl ich wirklich glaube, dass die Oma sich alle Mühe gibt? Eigentlich bin ich ja dafür, zur Betreuung in erster Linie die Familie einzusetzen, soweit möglich. Aber wäre es vielleicht einmal angebracht, doch mal die Betreuung durch einen fremden Babysitter zu versuchen, obwohl ich weiß, dass Johannes eher ängstlich bei Fremden ist? Schlimmer kann es ja dann auch kaum werden? Wie schätzen Sie das ein? Ich gebe den Kleinen schon so selten ab wie möglich, aber es gibt eben Situationen, wo sich das nicht vermeiden lässt. Entschuldigen Sie bitte das lange Posting, aber ich mache mir da wirklich Sorgen. Vielleicht haben Sie auch noch eine Idee, was ich (außer den regelmäßigen Besuchen) noch tun könnte, um ihm die Oma ein wenig "schmackhaft" zu machen. Vielen Dank für Ihren geschätzten Rat!! Hanna
Mitglied inaktiv - 31.03.2010, 11:07