Großelternerziehung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Großelternerziehung

Guten Abend, ich bin wirklich verzweifelt. Ich hatte vor der Geburt unseres nun 14 Monate alten Sohnes ein wirklich gutes Verhältnis zu meinen Schwiegereltern. Seit unser Sohn da ist, geht gar nichts mehr. Alles dreht sich um unser Kind, sie sind völlig vernarrt. Man hat das Gefühl, sie verstehen den Unterschied zwischen Eltern und Großeltern nicht. Meine Schwiegermutter hat ein Buch geschenkt bekommen, wo drin steht, sie wäre keine Oma sondern Enkelmutter und das dies die Belohnung fürs frühere Mutter-sein sei. Sie findet das Buch toll. Schlimm ist, dass sie regelmäßig die Grenzen überschreiten. Wir haben z.B. festgelegt, dass unser Kind nur zu besonderen Anlässen Spielzeug geschenk bekommt, Sie halten sich nicht dran, ständig bekommt er was neues, Wie sagen sie sollen nicht mit ihm raus gehen, weil die Situation grad nicht passte, Sie schnappen ihn sich und gehen - ohne Mütze - ohne Bescheid zu sagen. Wenn wir ihn beibringen nicht an den Blumen zu spielen, wedeln sie mit den Blättern um ihn zu belustigen. Wr bringen ihm bei nicht an elektrische Geräte zu gehen, sie bespaßen ihn mit der Öffnung des DVD-Players. Wenn wir ihnen erklären, dass das nicht in Ordnung ist, verstehen sie das nicht. Sie haben so eine Anspruchshaltung, als hätten sie "Anteile", dabei bin ich der Meinung, dass sie als Oma und Opa keine Sonderrechte haben und fragen müssen, wenn sie was mit ihm machen möchten und sich an unsere Regeln halten müssen. Was kann ich tun? Ich werde wahnsinnig, bin so weit, dass ich gar nicht mehr hin will. Oder habe ich die falsche Einstellung? Vielen Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüßen

von Stillmami2010 am 24.05.2011, 19:58



Antwort auf: Großelternerziehung

Hallo Stillmami2010 Ihre Einstellung ist durchaus korrekt. Bleibt nun noch zu hoffen, dass Ihr Partner Ihre Meinung teilt?- Gehen Sie möglichst gemeinsam zu den (Schwieger-)Eltern und fragen Sie einmal direkt, aber freundlich, ob sie sich früher in die Erziehung ihrer Kinder haben reinreden lassen. Dann weisen Sie ebenso freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass Ihr Mann und Sie es sind, die die Verantwortung übernommen haben, Ihren Sohn in eine sichere Selbstständigkeit zu führen. Wird der Kleine nun zwischen Ihren Methoden und den Methoden der (Schwieger-)Eltern hin- und hergerissen, verliert er seine sichere Orientierung, spielt später den Einen gegen den Anderen aus und wird Schwierigkeiten haben, seine eigene, individuelle Position in der Familie, in den unterschiedlichen Gruppen (Kiga, Schule) und in unserer Gesellschaft zu finden und verteidigen zu können. DAS möchten weder Sie noch die Eltern! Darum werden die Eltern sich an IHREN Vorstellungen orientieren und sich nach ihnen entsprechend auch richten müssen. Wird sich daran nicht gehalten, werden sie ihren über Alles geliebten Enkel nur noch seltener sehen können und wenn, dann nur in Ihrem Beisein! Ggf. werden Sie entsprechend handeln müssen.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.05.2011