Grenzen testen? 11,5 Monate

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Grenzen testen? 11,5 Monate

Hallo, meine Zwillinge sind nun 11,5 Monate. Ein verbietendes NEIN, wenn etwas z.B. gefährlich wird, hat schon einige Zeit funktioniert. Bei meinem Sohn geht das weiterhin relativ gut, bei meiner Tochter sieht das anders aus: Ein Nein bewirkt ein Grinsen - man sieht ihr an, dass sie weiß, was man meint - und dann macht sie weiter. Oft sehe ich auch, dass sie aus dem Augenwinkel beobachtet, ob ich sie sehe, um die nächste Attacke zu setzen. Oder sie krabbelt langsam zu einem Spielzeug, um kurz davor einen Haken zu schlagen und mit Affentempo zum nächsten Ort zu krabbeln, wo man etwas anstellen kann. Dabei ist es nicht so, dass es viele Nein-Bereiche gibt. Eigentlich geht es nur um eine Ecke in der Wohnung, die nicht zerlegt werden sollte. Gemeinsam haben wir sie schon erkundet, damit die Neugier nicht so riesig ist. Mein Sohn akzeptiert das, außer er ist müde und sucht dann den "Kick". Aber bei meiner Tochter scheint das -positiv ausgedrückt- eher ein Spiel geworden zu sein, mich zu einer Reaktion zu zwingen. Wie kann ich mich verhalten? Oder muss ich meine gesamte Wohnung ausräumen? Ich kann doch nicht alles an die Decke dübeln! Wie gesagt ist alles sonst entschärft (Schubladen zum Ausräumen ohne zerbrechliche Dinge, keine ungeeignete Deko etc.). Außerdem zeigt sie dieses Verhalten auch im Kinderwagen: Spielzeug aus dem Kinder wagen werfen hat sie schon einige Zeit gemacht (Rauswerfen-Aufheben-Spiel). Mit einem Nein hat sie es dann nur rausgehalten und wieder hineingenommen. Dann kam die Probierphase, in der sie getestet hat, ob nur die Hand rausstrecken auch ein Nein bewirkt. Jetzt geht es zig-Mal: Spielzeug raushalten-Nein-Spielzeug rein. Ist ja toll, dass sie das versteht. Aber irgendwann reicht ihr das nicht mehr und dann läßt sie genussvoll los und grinst. Spielzeug nicht mehr zurückgeben bewirkt dann heftigstes Geschrei - aber wieder in den Kinderwagen zurückgeben würde ja nur ein erneutes Rauswerfen herausforden (und wäre ja unlogisch). Ich weiss nicht mehr, wie ich reagieren soll. Ich möchteja auch nicht, dass man drei Straßen weiter hört, wenn ich spazieren gehe..... Danke für die Antwort! Zwillingsmama

von 2010Zwillingsmama am 13.07.2011, 13:59



Antwort auf: Grenzen testen? 11,5 Monate

Hallo Zwillingsmama Zwar weiß Ihre Tochter nach einem bestimmten Nein Ihrerseits, dass sie Etwas nicht tun soll, aber sie versteht das Warum noch nicht, sodass sie lediglich aus logischen Folgen eines Fehlverhaltens lernen kann: ignoriert sie nun Ihren KURZ begründeten Wunsch, wird sie konsequent in ihren Spielplatz (Laufgitter) gesetzt, damit sie sich nicht weh tun muss, damit nichts kaputt geht o.Ä.! Dort wird sie dann einige Zeit spielen müssen, während Sie ihr wiederholte Male begründen, warum sie nicht im Zimmer umherkrabbeln darf. Geben Sie ihr lediglich 1 Spielzeug mit in den KiWa. Wirft sie es heraus, wird es konsequent weggeräumt, damit es nicht schmutzig wird o.Ä. Versuchen Sie dann, Ihre Tochter mit dem Hinweis auf eine besondere Pflanze, auf ein anderes Kind o.Ä. vom Schreien abzulenken. Sobald die Kleinen selbstständig laufen und eine eigene Karre schieben, ein Spielzeug ziehen können usw. wird sich dieses beschriebene Verhalten ganz bestimmt bessern. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.07.2011



Antwort auf: Grenzen testen? 11,5 Monate

Hallo, danke für die Ratschläge! Jetzt habe ich allerdings noch ein paar Nachfragen: Wenn ich meine Tochter so in den Laufstall setze, ist dann der Laufstall nicht als Strafe eingestuft, so dass sie irgendwann ungern in den Laufstall geht? Im Kinderwagen bekommt sie normalerweise nur ein Spielzeug. Allerdings ist das eine Spielzeug ihres Bruders leider auch in Reichweite, so dass oft er der Leidtragende wäre, wenn es keinen Ersatz gibt..... Wie reagiere ich bei Zwillingen? "Gruppenhaft" empfände ich als sehr ungerecht. Grüße Zwillingsmama

von 2010Zwillingsmama am 14.07.2011, 12:41



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