Gestörte Bindung zur Mutter?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Gestörte Bindung zur Mutter?

Sehr geehrte Frau Ubbens, Meine 8 Monate alte Tochter hat seit ein paar Tagen eine schlimme Fremdelphase. Es muss sie nur jemand Fremdes anschauen, da fängt sie schon an zu weinen - und das, obwohl sie auf meinem Arm ist. Und genau das ist das Problem. Ich dachte immer, dass Babys fremdeln, die Mutter suchen, zu ihr wollen und sich dann auf ihrem Arm beruhigen. Aber meine Tochter sucht mich nicht, wenn sie auf dem Arm eines Fremden Menschen weint. Sie weint einfach nur und wirft sich runter. Selbst wenn ich nach ihr rufe, guckt sie mich nicht an, sondern schaut die Fremde Person weiterhin weinend an oder schaut in die Umgebung. Oftmals muss ich sie selbst nehmen und selbst dann weint sie weiter und beruhigt sich nicht. Ihre Augen sind aber weiterhin auf die Fremde Person gerichtet. Warum will meine Tochter nicht zu mir, wenn sie fremdelt und warum beruhigt sie sich nicht, wenn ich sie nehme? Weiß sie noch immer nicht, dass ich ihre Mama bin? Ist unsere Bindung gestört? Zu Hause läuft alles super. Mein Mann und ich geben ihr viel Liebe, wir beschäftigen uns oft mit ihr, wir lachen viel gemeinsam. Meine Geburt und die Zeit danach war auch richtig schön. Zu Hause möchte meine Tochter doch auch nur zu mir und. Was mache ich falsch? Ich liebe meine Tochter wirklich sehr und das versuche ich ihr auch so oft es geht zu zeigen. Mit freundlichen Grüßen Mutterliebe08

von Mutterliebe08 am 02.05.2019, 15:00



Antwort auf: Gestörte Bindung zur Mutter?

Liebe Mutterliebe08, Sie machen nichts falsch und Ihre Tochter und Sie haben auch keine gestörte Bindung zueinander. Manche Kinder wenden sich der Mama zu und beruhigen sich, andere wenden sich der Mama zu und beruhigen sich schwer und wieder andere verhalten sich wie Ihre Tochter. Alles ist ganz normal. Auf der einen Seite hat Ihre Tochter Angst vor der fremden Person, auf der anderen Seite ist sie fasziniert und kann nicht weggucken. Erwachsene gucken einen Film, es geschieht etwas "Fürchterliches", die einen gucken gebannt auf den Fernseher, obwohl sie am liebsten weglaufen würden, andere schließen die Augen, sehr wenige wechseln das Programm. Genau so ist es bei Kleinkindern/Babys. Weint Ihre Tochter und möchte sich scheinbar aus der Situation lösen, unterstützen Sie sie und nehmen sie auf den Arm. Wechseln Sie mit ihr den Raum, bis sie sich beruhigt hat. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.05.2019



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