Hallo Frau Ubbens,
unsere Kinder (6,m und 10,w) streiten aktuell rund um die Uhr. Der Kleine ist sehr schnell körperlich und provoziert seine Schwester oft bis zur Weißglut. Die Große ist ganz „frühpubertätstypisch“ schnell laut oder bricht in Tränen aus vor Wut, weil ihr „blöder Bruder“ so gemein ist. Wie können wir da gegensteuern? Es belastet die Familie und drückt die Stimmung. Unser Sohn ist sehr aufbrausend und selbstbewusst, unsere Tochter eher sensibel und emotional. Da prallen Welten aufeinander und wir möchten auch nicht ständig meckern. Hinzu kommt, dass unser Sohn sich aktuell bei Besuch (selbst bei Oma) überhaupt nicht benehmen kann und extra ärgert und stört bzw seine Schwester haut etc. Was können wir dagegen tun? Wahrscheinlich nur eine Phase aber wir würden gern wissen womit das zusammenhängt um besser da durch zu kommen. Lieben Dank, Maja
von
Maja86
am 09.12.2020, 21:45
Antwort auf:
Geschwisterstreit
Liebe Maja,
sicherlich war Ihr Sohn noch vor ein paar Wochen viel draußen und entsprechend ausgepowerter und ausgeglichener. Ihr Sohn scheint nicht ausgelastet zu sein und braucht ein Ventil um der mangelnden Bewegung zu begegnen. Er selbst kann es aber nicht benennen, da Kinder diesen Hintergrund nicht sehen können. Gehen Sie viel mit ihm raus. Er darf sich bei ausgedehnten Fahrradtouren, spazieren im Wald, gemeinsamen Fußballspiel usw. ordentlich austoben und kann dann sicherlich im Haus entspannter agieren.
Ein weiterer Punkt ist das gegenseitige Messen unter Geschwistern. Dies erfolgt oft durch Provokation (der eine körperlich, der andere mit Worten) und daraus resultiert dann der Geschwisterstreit. Sie können versuchen, die beiden viel einzubinden und mitzuspielen. Verteilen Sie Aufgaben wie die Küche zu fegen oder zu saugen, lassen Sie die Kinder beim Essen zubereiten helfen (einer links und einer rechts von Ihnen) usw.. Die Kinder haben somit nicht mehr so viele Gelegenheiten aneinander zu geraten.
Ärgert Ihr Sohn, darf er gerne Konsequenzen erfahren, in dem er den Raum verlassen muss oder auch mal vor die Haustür geschickt wird. Das darf spontan auch mal für 2 Minuten ohne Jacke sein. Die Konsequenz wird er sich merken, sollte aber nicht täglich angewandt werden, da sie sonst zur Nomalität wird und nicht mehr ernst genommen wird. Anschließend gehen Sie wieder offen auf Ihren Sohn zu und schließen das Kapitel ab. Er darf eine neue Chance, ohne dass viele Worte darüber verloren werden, bekommen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 11.12.2020