Frage: Freundschaften schließen

Guten Tag, Frau Ubbens Ich habe folgendes "Problem". Meine große Tochter ist 5 Jahre alt und grundsätzlich sehr gesellig und spielt gerne mit anderen. Sie hat im Kindergarten eine Freundin mit der sie sich auch privat immer schon öfter getroffen hat um miteinander zu spielen. Jetzt ist es so, dass sich mit dem letzten Jahr eine Dreiergruppe gebildet hat, in welcher meine Tochter sozuagen das "schwächste" Glied ist. Das Sprichwort "Drei sind immer einer zuviel" trifft ein wenig zu. Die beiden anderen spielen mehr miteinander und treffen sich häufiger und meine Tochter wird darüber immer trauriger, zumal sich bei den beiden auch häufig der Wunsch erkennen lässt alleine zu zweit zu spielen und sie nicht miteinzubinden. Gerade eben gab es im Kindergarten beim Abholen wieder den Fall, dass die zwei jetzt am Nachmittag zum Spielen gemeinsam nach Hause gehen. Meine Tochter hat geweint, fühlt sich ausgeschlossen und hat gesagt, sie wollen nicht mir ihr spielen. Jetzt ist es allerdings so, dass das andere Mädchen Bauchschmerzen hatte und nach Hause gefahren ist. Dafür durfte meine Tochter mitgehen zum Spielen. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich diese Situationen noch öfter ergeben werden. Ich sehe schon das Drama nächstes Jahr zu Schulbeginn vor mir, wenn ihre Freundin nicht mit ihr, sondern mit der anderen zusammen sitzen möchte. Sie erinnert mich sehr stark an mich - mag sein, dass sie dieses Verhalten unbewusst von mir übernommen hat, um mal die psychologische Seite hinzuzuiehen - ich selbst habe nie leicht Freundschaften geschlossen, bis zum heutigen Tag nicht. Es schmerzt mich aber, wenn ich meine Tochter häufig enttäuscht erlebe und sie mitbekommt wie die beiden Verabredungen im Kindergarten treffen oder von ihren Spielenachmittagen erzählen. Ich bin mit meiner Tochter noch im Kinderturnen einmal die Woche, ansonsten haben wir im Umfeld nicht so viele Bekannte mit ähnlich alten Kindern. Ich würde ihr aber gerne helfen, sie stärken und stützen, weiß aber nicht wie ich sie noch unterstützen kann. Sie könnte auch eine gute Portion mehr Selbstvertrauen gebrauchten. Bitte entschuldigen Sie den langen Text, aber ich brauche mal einen Rat von außen. Herzlichen Dank

von strickjackale am 10.12.2015, 13:16



Antwort auf: Freundschaften schließen

Liebe strickjackale, vielleicht kann sich Ihre Tochter, wenn sie traurig ist, weil die anderen Beiden sich verabredet haben, schon eine Verabredung für den nächsten Tag treffen? In der Tat ist der Spruch von dem übriggebliebenen Dritten gerade bei Kindern sehr treffend. Leichter ist es für alle Beteiligten, sich nur zu Zweit zu verabreden. Keine Sorge, in der Schule schließen Kinder recht schnell neue Freundschaften und sie vergessen schnell, dass sie traurig waren, weil die beste Freundin in eine andere Klasse gekommen ist. Sehr gute Freundschaften schaffen aber die räumliche Trennung während des Unterrichts. Die Mädchen sehen sich ja in den Pausen. Falls es tatsächlich so kommt, wird Ihre Tochter es schaffen. Unterstützen können Sie Ihre Tochter nur, in dem Sie immer ein offenes Ohr für ihre Nöte haben. Schließen Sie aber Konfliktsituationen nicht aus. Nur daran kann Ihre Tochter lernen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 10.12.2015