Sehr geehrte Frau Ubbens,
meine Tochter ist 4 Jahre alt.
Als sie vor einem Jahr dort eingewöhnt wurde, hatte sie einen relativ leichten Start dank der anfänglich zwei Freundinnen die sie bereits kannte.
Somit sind die Mädels immer zu dritt gewesen und waren selber sehr froh drum. Mit der Zeit aber wurde das Verhältnis zwischen den Mädels immer schlimmer. Meine Tochter hörte von den anderen zwei: "Du darfst mit uns nicht spielen " oder die Mädels haben immer, mit Absicht etwas anderes gemacht und sie ignoriert. Meine Tochter wurde sehr traurig und weinte. Ich habe ihr schon versucht immer zu erklären, dass es nicht immer nach ihr gehen kann. Und dass sie beim Streiten nicht gleich weinen soll, sondern reden. Aber wenn die Freundinnen mit ihr nicht spielen wollen, soll sie sich jemand anderen suchen. Oder ist es zu viel verlangt von einem vier jährigen Kind?
Trotz Streit haben sich die drei immer wieder zusammen geschlossen. Wenn es zum Streit gekommen ist, hat die Erzieherin die Kinder bis zu einer Woche nicht zusammen spielen lassen, sie bekamen ein Spielverbot. Denn für die Erzieherin ist alles nur Gezicke, auch wenn meine Tochter vor Traurigkeit oder Zorn weint - es ist Gezicke.
Wenn ein Kind bei der Kita Eingewöhnung nicht in den Gruppenraum reingeht ist es "Gezicke". Wenn man den Kindern Glauben schenken kann, erzählt die Erzieherin es auch den Mädels, dass sie bei der Eingewöhnung Zicken waren... Vor kurzem hat mir eine Außenstehende Mutti erzählt, dass die Erzieherin ihr sagte, dass sie froh sei wenn mein Kind mit ihrer Freundin nicht zusammen spielt/ ist. Denn die zwei sind zusammen nur Zicken.
Irgenwie bin ich schockiert, dass die Erzieherin mit einer Fremden Mutter über fremde bzw. mein Kind spricht.
Übertreibe ich hier über die Aussage der Erzieherin?
Verstehe ich in der Erziehung bzw. dem Verhalten der Mädels so wenig oder ist es in der Tat alles nur Gezicke und die Erzieherin lässt sie zurecht einfach nicht zusammen spielen nach dem Motto entweder ist Ruhe oder ihr seid auseinander? Habe das Gefühl, die Mädels halten zusammen, weil sie sonst keinen anderen im Kindi haben.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
LG Asja
von
Asja
am 05.12.2017, 16:47
Antwort auf:
Freundschaft im Kindergarten
Liebe Asja,
ich hätte Ihnen zu einem Gesprächstermin geraten, den Sie ja schon vereinbart haben. Überlegen Sie sich, worüber Sie informiert werden möchten. Stellen Sie klare Fragen, ohne zu bewerten. Machen Sie am Anschluß Ihre Sichtweise deutlich.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 07.12.2017
Antwort auf:
Freundschaft im Kindergarten
Streit unter Freunden ist ganz normal. Angefangen von "wenn du nicht xy tust, bist du nicht mehr meine Freundin" bis hin zu "lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein". IdR ist so etwas aber nach 10 Min. schon wieder vergessen - oder am nächsten Tag :-) Kinder müssen sich auch in dieser Form des "diskutierens/streitens" ausprobieren. Und eben auch lernen, dass man nicht immer alles durchsetzten kann.
Das die Kinder dann ein Spielverbot bekommen, halte ich für pädagogisch völlig daneben. Die Erzieherinnen sollten eher vermitteln, wie man Konflikte besser lösen kann. So wird nur vermittelt, wer streitet hat etwas Böses getan und darf nicht mehr zusammen spielen. Ich würde mal mit den Erzieherinnen reden, dass so eine Maßnahme nicht gerade die Spzialkompetenz fördert.
Davon abgesehen dürfen diese auch nicht mit anderen Eltern über dein Kind sprechen. Gar nicht. Nie. Werden Situationen in einem Gespräch geschildert, dürfen dabei keine Name fallen. Im Prinzip wird hier gegen den Datenschutz verstoßen. Auch das würde ich ansprechen, sofern es kein Versehen/Ausnahme war.
Liebe Grüße
von
cube
am 06.12.2017, 09:24
Antwort auf:
Freundschaft im Kindergarten
Huhu,
an Deiner Stelle würde ich versuchen, Deiner Tochter zu helfen, auch andere Kinder in dem Kindergarten kennenzulernen, damit sie eine Alternative hat und nicht so leicht "erpressbar" ist bzw. nicht so traurig, wenn es mal mit dem Spielen mit den zwei besten Freundinnen nicht klappt.
Also mal herausfinden, wer sonst noch in Frage käme und dann eine Verabredung organisieren oder eine gemeinsame Unternehmung.
Zu der Erzieherin: ich finde die Kategorisierung von Kindern (wahrscheinlich nur Mädchen, oder?), die ihr irgendwie Schwierigkeiten machen, als Zicken unpädagogisch und beleidigend. Sie fände es sicher nicht nett, wenn Sie sie (die Erzieherin) deshalb als Zicke bezeichnen ;-).
Wie läuft denn das mit dem Spielverbot ab? Darf dann das Kind, das geweint hat (also das wahrscheinlich geärgert wurde), nicht mit den beiden anderen spielen, die aber miteinander? Oder trennen sie alle drei? Wenn letztere Lösung, naja, OK, für den Tag meinetwegen, weil es evtl. dazu beiträgt, dass sie alle Alternativen suchen müssen. Aber eine Woche lang?? Wenn es die erste Lösung wäre, wäre es erst recht voll daneben, weil dann die beiden für's Ärgern/Ausschließen belohnt werden.
von
zweizwerge
am 06.12.2017, 13:07
Antwort auf:
Freundschaft im Kindergarten
@zweizwerge
Wenn es unter den Mädels Ärger gibt, dürfen alle drei dann nicht miteinander spielen, nach dem Moto: Ihr könnt nicht zusammen, dann müsst ihr jetzt getrennt spielen.
Die zweite Erzieherin hat mir auch schon erzählt, dass sie das "unzertrennliche Trio" bereits versucht hatten zu trennen, aber es klappt nicht.
Bei mir stellt sich nur die Frage: Warum/ Wieso?
Aber ich habe bereits einen Gesprächstermin mit den Erzieherinnen ausgemacht.
von
Asja
am 06.12.2017, 15:00
Antwort auf:
Freundschaft im Kindergarten
Hallo.
Ich finde, du überbewertest das ganze ein wenig.
Die Kinder sind im Kindergarten beaufsichtigt .
Du brauchst dir gar keine Gedanken drüber machen. Die Erzieher dort haben ihre Methoden zur Erziehung und du hast zuhause deine Erziehung.
Ich persönlich würde da jetzt kein Gespräch drüber führen. Oder beschwert sich dein Kind über die Situation? Ich denk auch nicht das die Erzieher irgendwie böswillig agieren und ja, eine Gruppe 4 jähriger Mädels sind Zicken. ... das würden sie in unserer Kita auch sagen...
Das ist nur meine Persönliche Sichtweise ...
Junima
von
junima2011
am 07.12.2017, 00:05