Frage

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Frage

Hallo Frau Schuster, ich habe mal eine Frage. Mein Sohn ist nun 6,5 Jahre. Er war immer ein ruhiges und ausgeglichenes Kind und er hat gut gehört. Seit ca. 2-3 Monaten ist das anders. Man muss alles 10x sagen bevor er was macht (zB. ins Bad geht usw.) Er will ständig diskutieren, alles ist doof, wir sind ungerecht sagt er. Wir können noch so schöne Sachen machen, wenn ihm etwas nicht passt kippt sofort die Stimmung. Er hat im März eine Schwester bekommen, die er heiß und innig liebt. Er hat noch nie negativ über sie geredet und scheint äußerlich auch nicht eifersüchtig zu sein oder sich vernachlässigt zu fühlen. Da sind meine Antennen scharf, aber in dieser Hinsicht konnte ich nichts bemerken. Er wird von uns auch nicht weniger beachtet als seine Schwester. Dafür versuche ich doll aufzupassen, oke manchmal gehts eben nicht ganz so, wenn sie schreit oder was anderes hat. Ich bin mittlerweile ganz schön genervt von meinem Sohn und hab schon ein schlechtes Gewissen. Ich hab aber grad kaum noch Lust was mit ihm zu machen weil es einfach oft nur anstrengend ist. Im August ist er zu Schule gekommen, ich denke das tut sein übriges dazu. Manchmal denke ich er bekommt zuviel (Aufmerksamkeit, Unternehmungen, Materielles) und ist vielleicht deswegen so. Und manchmal denke ich, ich müsste mehr mit ihm machen (vielleicht ist er so weil er Aufmerksamkeit möchte). Ich kann das grad selbst nicht einschätzen. Was können Sie mir raten? Liegt das vielleicht an dem Alter? Viele Grüße Aquarius

Mitglied inaktiv - 28.09.2011, 08:07



Antwort auf: Frage

Hallo Aquarius Meiner Ansicht nach ist Ihr Sohn auf Grund einer mangelnden, sicheren Orientierung momentan ähnlich unzufrieden wie Sie: Einerseits überfordert ihn der Schuleintritt und auch die Anwesenheit seiner Schwester ein wenig, andererseits möchte er auf Beides nicht verzichten. Aus reinem Selbstschutz stellt er nun instinktiv seine Ohren auf Durchzug. Bitte stellen Sie nur die wichtigsten Anforderungen mit kurzer Begründung an ihn, weisen Sie ihn auf möglichst logische Konsequenzen eines absichtlichen unerwünschten Verhaltens hin und handeln Sie liebevoll, aber auch konsequent ohne lange Diskussionen. Bitten Sie ihn Ihnen zu sagen, was er möchte, was er doof findet usw., damit Sie gemeinsam eine Konfliktlösung finden können. Lassen Sie ihn seine Freizeit möglichst mit Gleichaltrigen verbringen (Sport-, Schwimm-Verein,...) damit er sich an deren Verhalten orientieren kann. Viel Geduld und Verständnis, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.09.2011