Hallo und guten Tag,
ich habe gleich 2 Anliegen zu denen ich gerne Ihre Meinung gehört hätte.
Mein ältester Sohn wurde Ende Dezember 3 Jahre alt. An Weihnachten durfte er zum ersten Mal in seinem Leben eine Folge Michel aus Lönneberga schauen. Das ist nun zu einem kleinen Ritual geworden. Wenn sein kleiner Bruder seinen Mittagsschlaf macht darf er eben eine Folge Michel anschauen, Dauer 20Minuten. Danach ist Schluss, das weiß er und es gibt auch nie Theater. Wir sind nie über die ersten 3 Folgen hinausgekommen, da er mir mittags schon sagt, welche er schauen möchte. Anfänglich schaute ich sie mit ihm und wir haben auch über einiges gesprochen. Jetzt erledige ich die Küchenarbeit in der Zeit, habe ja dank offener Wohn-Küche immer ein Auge auf ihn.
Meine Schwägerin und meine Schwiegermutter (mit denen ich leider kein so gutes Verhältnis habe) kritisieren dies nun heftig und werfen mir vor, den kleinen Bub vor der "Glotze" abzuschieben.
Wie ist ihre Meinung zu Fernsehen von 3-jährigen. Löse ich mit diesen 20 Minuten wirklich so drastische Folgen aus?
2tes Anliegen:
im Laufe der Zeit hat es sich so ergeben, dass vor allem mein Großer mir bei einigen Sachen im Haushalt hilft. Z.b. räumen er und sein Bruder (1 1/2Jahre) die kleinen Teller vom Geschirrspüler in die Schublade ein.Beide haben wirklich viel Spaß dabei und wollen diese Aufgabe schon erledigen, sobald sie sehen dass es ums Geschirrspülerausräumen geht. Auch das Tupper dürfen sie in die Schublade räumen. Genauso haben sie nach meiner Meinung Spaß am Saugen, Wäsche sortieren und in die Waschmaschine räumen und am Tischdecken.
Sie verlangen regelrecht, mithelfen zu dürfen, und der kleine macht dem großen natürlich alles nach.
Auch das kritisieren besagte Familienmitglieder und werfen mir vor meine Kinder als Arbeitskräfte zu missbrauchen und zur Arbeit zu zwingen?
Ehrlich gesagt: es dauert länger, als wenn ich es selbst alleine machen würde, und ich dachte es ist doch toll, wenn die Buben von selbst Arbeiten übernehmen und miteinbezogen sind.
Bisher habe ich das gefördert nun fühle ich mich verunsichert, da die Kinder in meinem Freundeskreis, nach Nachfragen, eben nicht mithelfen.
Wie ist hierzu ihre Meinung?
Vielen Dank
Gruß Judith
von
Jumo
am 06.01.2012, 15:16
Antwort auf:
Fernsehen beim 3-jährigen und kleine Hausarbeiten erledigen lassen
Hallo Judith
Da Ihr Sohn lediglich für diese 20 Min. eine altersgerechte Sendung anschaut und sich dabei vermutlich entspannen wird, brauchen Sie sich kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen!
Das Fernsehen gehört nun mal zu unserer Gesellschaft dazu und wir Erwachsenen haben die Aufgabe den Kindern einen überlegten Umgang mit den Medien nahezubringen.
Da Sie Ihre Kinder nicht unter den Druck des Helfen-MÜSSENS setzen und die Beiden Freude daran haben Ihnen helfen zu DÜRFEN, ermöglichen Sie Ihren Kindern sogar bewußt, sich an Ihrem Verhalten zu orientieren und Sie nachzuahmen. Die familiäre Umgebung wird auf diese Weise von den Kindern viel bewußter wahrgenommen als von denjenigen Kindern, die einfach nur mitlaufen.
Bitte handeln Sie auch weiterhin so, wie Sie es für richtig handeln! :-)
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 06.01.2012
Antwort auf:
Fernsehen beim 3-jährigen und kleine Hausarbeiten erledigen lassen
Also mein Sohn hilft mir auch mit der Spühlmaschine. Er macht das gerne und weiß auch, dass er sein Geschirr gleich weg räumen soll.
Er "saugt" den Flur und holt mit Papa Holz rein....warum auch nicht. Ich finde es normal, das Kinder "Arbeit" erledigen, weil es zu einem Haushalt dazu gehört.
Fernsehn darf mein Sohm auch mit 3 Jahren noch nicht schauen. Aber wenn du das für euch ok findest, dann steht einfach dazu. Meiner schläft halt noch mittags und da hab ich dann meine Pause. Ich verstehe dich, wenn du einfach mal 20 Minuten Pause machen musst. Es muss dir ja auch gut gehen!!
von
blauerVogel
am 07.01.2012, 18:12
Antwort auf:
Fernsehen beim 3-jährigen und kleine Hausarbeiten erledigen lassen
Ich muss zugeben, mein Kleiner (2 ¾) darf auch „Fernsehen“. Er findet diese Micky Maus Wunderhaus Geschichten ganz toll. Die sind auch so 20 Minuten lang und, ähnlich wie bei Sesamstraße, wird dann immer was gezählt, oder bestimmte Wörter immer wieder wiederholt. Die darf er auch nicht den ganzen Tag lang sehen, aber wenn ich mal nicht mehr kann, und eine Auszeit brauche, dann darf er eine Folge schauen, und Mama darf in Ruhe einen Tee trinken. Ich habe nicht das Gefühl das ihm das schadet. Wir unterhalten uns darüber und er macht von sich aus vergleiche mit seinem Alltag. Da hat er sogar schon das eine oder andere daraus gelernt (Farben, Formen, Zahlen, neue Wörter, Schwimmbewegungen…) wobei der Lerneffekt wohl eher von den Gesprächen danach kommt. Will es jetzt nicht als „pädagogisch super“ hinstellen, aber ich glaube wenn man es richtig nutzt und nicht übertreibt, muss es nicht schlimm sein.
Im Haushalt helfen findet meiner auch ganz toll. Er hilft mir beim Aufräumen. Wir machen die Betten gemeinsam und auch Wäsche sortieren und in die Maschine schmeißen findet er cool. Wenn ich Staub wische bekommt er einen eigenen Lappen. Auch beim Kochen darf er helfen. Zum Beispiel Tomaten und Pilzscheiben auf die Pizza verteilen, zum Backen. Oder Kräuter und Gewürze in den Topf schütten (vordosiert in einer kleinen Schüssel das nichts schief gehen kann). Ich habe den Eindruck, dass es sein Selbstwertgefühl stärkt, wenn er merkt dass er auch bei den Großen mithelfen kann.
Ich würde auch sagen, lass mal deine Schwieger-leute reden. Wenn es wirklich so katastrophal wäre, würdest du das schon merken. So ein Kind ist ja nicht von heute auf morgen plötzlich verzogen. Man merkt doch, wenn es anfängt unglücklich oder aggressiv zu sein, oder sich schlecht weiterentwickelt, oder wenn es krampfhaft nach fehlender Aufmerksamkeit kämpft weil Mama es vor der Glotze „verblöden“ lässt.
von
Stripelove
am 08.01.2012, 22:19