Hallo Frau Schuster,
mein Sohn, 2,5 Jahre alt, hat sich schon sehr früh zum Papa-Kind "entwickelt", was ja im Prinzip in Ordnung ist.
Nur treten seit einiger Zeit gehäuft Situationen auf in denen er nur noch den Papa möchte und mich dann wegschickt. Bsp.: Wenn ich ihn anziehen oder ihn auf Toilette bringen möchte, etc. heisst es dann immer: "Nein, lieber der Papa" und weigert sich vehement sich von mir versorgen zu lassen. Anfangs hat mir das nicht viel ausgemacht, aber jetzt, da es so häufig vorkommt, komme ich langsam an meine Grenzen und bin völlig verzweifelt, ja sogar verletzt und frustriert.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass er spürt, wie unsicher ich in solchen Situationen geworden bin und nutzt dies aus. Zum Glück spielt mein Mann da nicht immer mit und sagt ihm schonmal, dass die Mama das genauso gut kann.
Aber kann denn das sein, dass ich alle Überredungskunst einsetzen muss nur damit ich auch mal was machen "darf"? Woran liegt das denn und wie verhalte ich mich am besten?
Vielen Dank schonmal im Voraus für Ihren Rat!
Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 10:09
Antwort auf:
Extremes Papa-Kind
Hallo Ratsuchende
Bitte stellen Sie Ihren Sohn, nachdem er Ihre Hilfe ablehnt, vor die Wahl: entweder Sie helfen ihm jetzt oder er wird sich SELBER helfen müssen, da der Papa nicht immer Zeit hat und Sie ihn genauso gut anziehen usw. können! Handeln Sie bitte entsprechend konsequent und rufen Sie NICHT Ihren Mann.
Bitten Sie Ihren Mann weiterhin um Unterstützung, wie er es ja auch bereits getan hat.
Je mehr Sie zu überreden versuchen, umso angeregter wird Ihr Sohn sich fühlen seinen eigenen Willen durchzusetzen, den er gerade erst erkannt hat.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 01.02.2010
Antwort auf:
Extremes Papa-Kind
Hallo Frau Schuster,
vielen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort! Bisher haben wir so gut es ging konsequent gehandelt auch wenn Theater und Geschrei vorangingen.
Die Frage nach dem "Warum?" wäre noch zu klären. Wieso verhält sich mein Sohn mir gegenüber so ablehnend? Ist es, weil ich in der Regel etwas strenger mit ihm bin als mein Mann? Nicht, dass mein Mann alles durchgehen lassen würde, aber er hat schon einen Hang dazu schnell nachzugeben.
Ich dagegen nicht und ich handle eigentlich immer nur nach dem, was ich für richtig und falsch halte. Es ist so unfair, dass ich im Endeffekt quasi als "Buh-Mama" da stehe.
Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 16:25
Antwort auf:
Extremes Papa-Kind
Hallo Ratsuchende
Vermutlich ist es in Ihrer Familie wie in vielen anderen Familien so, dass der Papa länger außerhalb des Heimes arbeitet als Sie. Kommt er dann nach Hause, ist es für Ihren Sohn etwas Besonderes, von ihm umsorgt zu werden, während Sie und Ihre nahezu ununterbrochene, helfende Anwesenheit zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Und: wer liebt nicht das Besondere?-
Bitte reden Sie sich nicht ein, von Ihrem Sohn weniger als der Papa geliebt und anerkannt zu werden.
Machen Sie sich doch mal ein wenig rarer und verbringen Sie einen ganzen Tag "außer Haus". Bestimmt werden Sie erwartungsvoll von Ihrem Sohn UND Ihrem Mann erwartet.:-)
Liebe, tröstende Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 01.02.2010