Guten Tag! Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht wirklich weiter, und bin unsicher wie wir uns verhalten sollen. Unsere Tochter (2 Jahre, 3 monate) ist gerade sehr anhänglich, das hat sich so seit zwei monaten etwa immer weiter gesteigert. Die Gründe sind vermutlich mehrere. Zum einen kriegt sie gerade ihre Backenzähne, zum anderen bin ich hochschwanger. Wir versuchen sie mit einzubinden und sanft darauf vorzubereiten, aber sicher ist da eine große Unsicherheit bei ihr. Die Schwangerschaft verlief auch leider etwas kompliziert und bereitete uns Sorgen - das hat sie sicher auch gespürt (ich musste mich früh schonen wegen vieler vorzeitiger wehen, jetzt gegen ende problematische blutgruppeninkompatibilität). Sie geht seit März in die Kita, allerdings habe ich sie jetzt über eine woche zu hause gelassen weil es einen fall von keuchhusten gab und ich obendrein keinen impfschutz habe (das wusste ich nicht - Versäumnis meines ehemaligen frauenarztes der dies nicht mit tetanus aufgefrischt hat). Wir greifen grad also richtig in die Vollen. Das Klammern äußert sich mit viel weinen wenn einer von uns das Haus verlässt, vor allem bei mir. Sie kommt auch immer wieder und will meinen Arm kuscheln, und will sehr viel Bespaßung im rahmen wie ich es gut kann (zb vorlesen). Sie braucht auf einmal ganz oft den schnuller, obwohl sie bisher nur nachts zum schlafen einen hatte. Sie schläft bei uns im zimmer (gitterbett als riesen-babybay). Am wochenende konnte ich sie nur wiegend und singend auf dem arm beruhigen als mein mann auf eine Hochzeit ging. Anders wollte sie keinen körperkontakt, so hat sie sich dann zum glück entspannt. Wir versuchen ihr die nähe so gut es eben geht zu geben und reagieren mit Verständnis. Nun meine eigentliche Frage. Heute habe ich sie wieder in der Kita abgegeben, da sie eigentlich sehr gerne geht - in letzter zeit aber immer häufiger probleme beim verabschueden hatte. Mit den erzieherinnen habe ich gesprochen, der vorschlag war sie früh zu bringen wenn es noch ruhig ist und das verabschieden kurz zu halten. Sie hat bitterlich geweint und es bricht mir das herz. Sie hat fürchterliche verlustangst und ich habe bedenken dass das ganze kita thema nun negativ belastet wird. Andererseits wurde ich 15 min später angerufen, dass sie sich beruhigt hat und ganz fröhlich beim frühstück sitzt. Ich hole sie jetzt früher ab als sonst, damit sie nachmittags „mama-tanken“ kann. Wie sehen Sie das mit dem Abgeben? Ist das der richtige Weg, oder sollte man es versuchen irgendwie sanfter zu gestalten? Die erzieher meinen das würde es für die kleine nur noch schwerer machen. Außerdem bin ich unsicher wie wir mit dem thema geburt umgehen sollen. Sollten wir sie nachts wecken, wenn wir gehen? Es wäre doch ein Vertrauensbruch, einfach abzuhauen...? Oma und Opa kommen dann natürlich. Andererseits wird sie so oder so ein riesendrama machen, und wenn wir sie nicht wecken wäre sie wenigstens ausgeschlafen. Und was ist mit besuchen im krankenhaus? Ich frage mich ob es einfacher für sie ist, mich gar nicht zu besuchen statt immer wieder die trennung (und das baby darf da bleiben). Sie ist ein sehr sensibles Kind, schon immer. Und recht fit im Kopf (sagen auch die erzieher - man selber denkt das ja vermutlich immer ;-) ) Sie ist schon relativ verständig für ihr alter und inzwischen sogar oftmals kompromissbereit (ist ja auch grade sehr autonomiebestrebt). Entschuldigen Sie den langen text, aber ich wollte die situation möglichst plastisch beschreiben. Ich habe einfach große Angst, ihre Beziehung zu mir zu gefärden und den ganzen Start der vierköpfigen Familie zu erschweren. Vielen dank schonmal! Sabine
von Shinobu am 16.10.2018, 12:08