Extreme Zornanfälle und Einnässen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Extreme Zornanfälle und Einnässen

Hallo Frau Ubbens, ich mache mir etwas Sorgen um meine Tochter. Sie ist eigentlich ein sehr fröhlich, aber auch willensstarkes Kind. Seit letzten November ist sie nun im Kindergarten und fühlt sich eigentlich auch wohl, am Anfang fiel es ihr etwas schwierig mich gehen zu lassen, aber das hat sich eingespielt, ich habe nur das Gefühl, dass sie oft noch überfordert ist damit, sich an alle neuen Regeln zu halten und Manches auch nachts verarbeitet. Eine Situation war zum Beispiel, dass sie im Kiga ihren Hasen nicht mit aufs Klo nehmen durfte, aus hygienischen Gründen. die Folge war ein heftiger Wutanfall, wo sie such andere Kinder schlagen u Sachen kaputtmachen wollte. Die Erzieherinnen sind dann mit ihr raus, umsie zu beruhigen. Das Ganze habe ich erst später erfahren, denn als ich sie abgeholt habe, war sie ganz zurückgezogen u hat dann auf meinem Arm angefangen zu weinen. Zu Hause hat sie sich zweimal eingenässt, obwohl sie schon trocken ist...u sehr unruhig geschlafen u geweint, wir konnten sie kaum beruhigen, das scheint sie sehr beschäftigt zu haben. Dann gab es Tage, an denen alles super war u sie richtig Lust hatte in den kiga zu gehn, auch Freunde gefunden hat. Heute Nacht gab es dann aber wieder einen heftigen Zornanfall mit Einnässen. Sie sagt sie will das nicht, was auch immer, ich glaube, sie hatte geträumt. Der Tag war eigentlich sehr harmonisch u sie war glücklich. Ich bin auch total fertig, zumal sie nur noch gebrüllt hat u ich irgendwann aus Verzweiflung auch, wobei ich sie ganz schnell wieder in den Arm genommen habe. Können Sie mir sagen, was wir da machen können? Meine Vermutung ist eine Überforderung durch die neuen Regeln u allem zusammen mit Trotzphase...mache ich etwas falsch? Konsequenter od noch liebevoller? Herzliche Grüße

von Anette816 am 08.01.2020, 02:30



Antwort auf: Extreme Zornanfälle und Einnässen

Liebe Anette816, ich schließe mich der Antwort meiner Vorrednerin an. Auch mit drei oder vier Jahren ist solch ein geschildertes Verhalten noch normal. Versuchen Sie ruhig zu bleiben und seien Sie für Ihre Tochter da, wenn sie es braucht, ohne groß Aufhebens von den Wutanfällen und dem Einnässen zu machen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 08.01.2020



Antwort auf: Extreme Zornanfälle und Einnässen

Ich nehme mal an, dein Kind ist 2 alt? Seit Nov im Kiga ist noch nicht wirklich lange - und mit der Weihnachtsunterbrechung ist sie eigentlich noch immer in der Eingewöhnungsphase. Es ist also normal, dass sie diese ganzen neuen Eindrücke verarbeitet, auch Nachts. Das tun wir ja auch. Ist sie erst 2 oder 2,5, wird sie noch nicht so lange trocken sein. Da sind solche Rückfälle eh normal - erst recht, wenn eine große Veränderung dazu kommt. Du machst nichts falsch und musst auch nichts ändern. Sei für sie ganz normal da. Du brauchst sie weder jetzt übermäßig betüddeln und ihr damit das Gefühl geben, es wäre wirklich etwas dramatisches, in den Kiga zu gehen. Noch musst du konsequenter sein, weil sie ja vorher "lieber" war oder doch schon trocken war zB. Du schreibst "Trotzphase" - die kommt ja nun auch noch hinzu und viele Dinge wären vermutlich auch ohne KiGa so. Ich denke, das Haupt"problem" wird sein, dass sie im Kiga nun nicht der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist und sie sich erst mal daran gewöhnen muss, in einer Gruppe zu agieren. Das kann frustrierend sein, wenn man dann keine Mama hat, die einem liebevoll 10 Min lang tröstend erklärt, dass man leider leider jetzt aufhören soll zu spielen, weil es Essen gibt ;-) Und eben zu Ausrastern führen, die man zu Hause so gar nicht kennt. Hab noch etwas Geduld und mach dir nicht so viele Gedanken darüber, das euer Kind leiden könnte oder traumatisiert wäre oder ähnlich dramatisches. Ich denke, die Erzieherinnen würden euch ansprechen, wenn sie den Eindruck haben, da läuft etwas schief/ungewöhnlich.

von cube am 08.01.2020, 08:19



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