Frage: Extrem starker Willen

Hallo, meine 3jährige, aufgeweckte, kluge, süße Tochter ist wirklich ein tolles Mädchen. Sie ist sehr lieb, höflich, selbständig und unglaublich witzig. Leider hat sie selbst einen so starken Willen, dass wir seit einem Jahr mehrmals täglich Machtkämpfe auszutragen haben. Obwohl ich sie sehr konsequent erziehe und wir viele Rituale haben, testet sie immer und immer wieder die Grenzen aus. Immer das gleiche, monatelang, mehrmals täglich. Daran habe ich mich schon gewöhnt. Und die Nachbarn hoffentlich auch. Mein größtes Problem ist aber, wenn sie etwas tun soll, was sie partou nicht machen will. Zum Beispiel Fiebersaft nehmen, den linken Weg gehen, mal kurz still halten, wenn ich ihr zb etwas aus den Haaren holen will... Sie machen sich kein Begriff, was da für ein Theater veranstaltet wird. Ich weiß ja, dass manche Dinge, die mir nichtig erscheinen in ihren Augen das Wichtigste der Welt sind, aber dieses extremste Wehren gegen meine Ansagen müsste doch auch irgendwann mal besser werden oder? Lernen Kinder irgendwann Dinge einfach so hinzunehmen und wenn, dann wann? Ich will ja keinen Roboter, aber ich will, wenn ich ihr etwas sage zu tun, dass sie das ernst nimmt und folgt.

von misspeff am 18.02.2015, 08:07



Antwort auf: Extrem starker Willen

Liebe Misspeff, planen Sie etwas mehr Zeit ein und geben Ihrer Tochter die Gelegenheit, selbst zu entscheiden, ob sie den Fiebersaft jetzt nehmen möchte oder später. Ähnliches mit etwas aus den Haaren entfernen usw. Erklären Sie Ihrer Tochter, dass sie den Zeitpunkt wählen, in der Zwischenzeit aber nicht spielen kann. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und versuchen auch nicht, Ihre Tochter zu überreden. Haben Sie einfach den längeren Atem. Bei Dingen, bei denen es keinen Kompromiss geben kann bzw. kein Warten möglich ist, wie, welchen Weg wir draußen gehen, nehmen Sie sie an die Hand, wenn Ihre Tochter nicht selbst mitgeht. Auch hier gilt, sich auf keine Diskussionen einzulassen und dennoch möglichst ruhig zu bleiben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.02.2015