Essen als Erziehungsmittel

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Essen als Erziehungsmittel

Hallo Frau Schuster, meine Tochter (3,5 Jahre) berichtete mir am Freitag, als ich sie vom Kindergarten abholte, dass die ganze Gruppe kein "Kaffeeklatsch" bekam, da sie zu laut waren. Eine ähnliche Situation hatten wir einige Wochen zuvor, nur war es meine Tochter und ein weiterer Junge die kein Kaffeeklatsch bekamen, da sie sich zum Mittag zuviel nachgeholt haben und das dann nicht aufgegessen haben. In der Nachbargruppe hörte ich von Eltern, die sich aus diesem Grund schon beschwert haben, deshalb nehme ich an, diese Form der "Bestrafung" ist in der Einrichtung "normal". Da ich für unsere Gruppe auch Elternrat bin, möchte ich dieses Verhalten gern thematisieren, ohne jedoch die Erzieher anzugreifen. Dennoch möchte ich ganz klar stellen, halte ich von Belohnung und Bestrafung mit Lebensmitteln gar nichts, erst recht nicht, wenn es sich dabei um Hauptmahlzeiten handelt, die wir Eltern ja auch bezahlen. Außerdem finde ich den zeitlichen Abstand einfach zu lang. Meine Tochter ist um 12.30 Uhr Mittag, würde um 15.00 Uhr Kaffeeklatsch erhalten und wird leider häufig nicht vor 16.00 bzw. 16.30 Uhr abgeholt. Welche Möglichkeiten gibt es für Erzieher, den Kindern Grenzen zu setzten, denn ich finde, das sollen sie durchaus tun, nur eben nicht mittels Essentzug? Ich Danke Ihnen im Voraus und hoffe sie können mir einen Rat gaben, würde mich auch sehr über passende Literaturempfehlungen freuen Viele Grüsse charlotte-emilie

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 11:11



Antwort auf: Essen als Erziehungsmittel

Hallo Charlotte-Emilie Grenzen können die ErzieherInnen setzen, indem sie die Kinder möglichst rechtzeitig und wiederholte Male -Kinder lernen aus Wiederholungen- auf möglichst LOGISCHE Konsequenzen eines etwaigen Fehlverhaltens hinweisen. Dazu müssen die Grenzen in jedem Fall kurz zuvor begründet werden. Anschließend ist ein ebenso konsequentes Handeln erforderlich um den Kindern ein einsichtiges Lernen zu ermöglichen und sie nicht zu blindem Gehorsam zu drängen. Damit den Kleinen ein Zusammenhang zwischen Fehlverhalten und eintretenden Folgen auffällt, dürfen diese Konsequenzen -wie Sie schon richtig sagen- nicht erst einige Stunden später eintreten, da die Kinder dann den Vorgang bereits vergessen und sich anderen Erfahrungen zugewandt haben. Sind die Kinder nun zu laut, liegt es erst einmal an der Erzieherin, sie zu einer Aktivität zu motivieren, die ein Handeln in gemäßigter Lautstärke beinhaltet, wie z.B. zum Malen, Puzzlen, Kneten oder zu "Flüsterspielen". Da der Bewegungsdrang der KInder sehr groß ist sollten auch darauf geachtet werden, dass sich bewegungsintensive Spiele mit ruhigen Aktionen abwechseln, damit die Kinder nicht überfordert und unkonzentriert werden. Es ist demnach überhaupt keine Bestrafung notwendig, solange die Kinder altersgerecht motiviert werden. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.05.2009



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