Erziehung und Schimpfwörter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Erziehung und Schimpfwörter

Guten Tag, ich habe eine Frage die mir etwas unangenehm ist. Mein Mann meckert schon oft beim Autofahren oder sonst mal gerne. Unser 3 jähriger Sohn hat das jetzt etwas übernommen. Mein Mann hat in letzter Zeit viel mit ihm unternommen (hat sich toll gekümmert) da ich gearbeitet habe. Wir gehen spazieren und mein Sohn auf einmal zu Autos oder sonstigem so ein Dackel oder auch mal Idioten. So das ist mir dann natürlich unangenehm und ich sage ihm das ich die Wörter nicht hören mag und es ein Auto bzw Motorrad ist usw. Er sagt dann zum Beispiel der Dackel darf da nicht fahren oder stehen (keine Ahnung wie er drauf kommt) 1. Wie reagiere ich richtig? Es sind Situationen im Alltag da sage ich zu ihm nein das geht jetzt nicht oder schimpfe mit ihm und dann jedes Mal zu mir.....du spinnst doch oder /und Knalltüte. Das Wort Knalltüte wissen wir beide nicht woher er es hat und du spinnst doch kann sein dass es zwischen mir und meinem Mann mal gefallen ist (schäm) Ich rege mich immer auf und sage ich möchte diese Wörter nicht hören und habe ihn auch schon in sein Zimmer für ein paar Minuten Auszeit. Aber er brüllt dann. Nach ein paar Minuten hole ich ihn und erkläre ihm warum er diese Auszeit bekommen hat und frage ob er jetzt keine bösen Wörter mehr sagt....aber tut es dann doch wieder. Wir waren auch mal auf einem Spielplatz und ich habe ihn ermahnt und er dann zu mir du Knalltüte und du spinnst doch... das ist mir natürlich sehr peinlich. 2. Wie reagiere ich richtig? Danke.

von August am 25.05.2020, 09:13



Antwort auf: Erziehung und Schimpfwörter

Liebe August, meine Vorrednerin hat schon sehr gut geantwortet. Kurze Zusammenfassung: Ihr Mann und Sie sollten in Zukunft etwas zurückhaltender mit entsprechenden Worten sein. Kinder im Alter Ihres Sohnes sind sehr empfänglich für verbotene Dinge und Worte. Erklären Sie Ihrem Sohn in einem ruhigen Moment, was die Schimpfwörter, die er gerne benutzt, für eine Bedeutung haben und wie sich die Menschen fühlen, die er so nennt. Und auch, dass Sie es nicht mögen, wenn er so spricht. Nennt er dann einen Autofahrer Idiot oder Dackel, nehmen Sie ihn an die Hand und gehen zu ihm auf Augenhöhe. Ihr Sohn darf Ihnen erklären, warum er den Autofahrer so genannt hat. Erklären Sie ihm, wie Sie die Situation sehen und wie sie es nennen würden. Beschimpft er Sie, erklären Sie ihm auch wieder auf Augenhöhe, dass Sie nicht wollen, dass er so mit Ihnen spricht. Macht er weiter, verlassen Sie mit ihm den Spielplatz oder wechseln den Raum. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 26.05.2020



Antwort auf: Erziehung und Schimpfwörter

Naja - wie man es seinen Kindern vorlebt, so übernehmen sie es eben auch ;-) Da wird dein mann sich wohl zurück halten müssen. Ihr könnt schlecht sagen "das möchte ich von DIR nicht hören - aber der Papa darf das". Sowas geht bei Dingen, die eben Erwachsene dürfen (lange aufbleiben zB, TV gucken etc) und Kinder noch nicht. Bei Grundsatzthemen funktioniert das aber nicht. Davon ab: Kinder schnappen natürlich Begriffe auch von anderen auf und nutzen sie, ohne deren Bedeutung wirklich zu kennen. Ich würde dir raten, eurem Sohn immer erst mal zu erklären, was er da gerade gesagt hat. Idiot heißt, dass du jemanden für dumm hältst und das ist beleidigend. Deswegen möchte ich das nicht hören. Kinder merken auch sehr schnell, wie toll Eltern da immer springen, wenn man sowas wie Idiot etc sagt :-) Aufmerksamkeit ist immer toll - auch negative. Einfach kurz und knapp sagen, dass man so nicht mit sich reden lässt und dann die Ohren auf Durchzug schalten und erst wieder reagieren, wenn ohne Schimpfwörter gesprochen wird. Und dann solltest du mit deinem Mann reden, dass er sich etwas mehr als Vorbild zeigen sollte :-) Gerne darf er eurem Sohn ansonsten erklären, warum ER andere Menschen so nennen darf - euer SOHN aber nicht. Und warum er sich das aber auch nur traut, wenn andere ihn nicht hören ;-) (Autofahrer). Bin mir relativ sicher, dein Mann wird selbst merken, das es schwierig wird - es sei denn, er spielt die Macht-Karte aus und sagt einfach "ICH darf das und du nicht, weil du klein bist und ich bestimmen darf".

von cube am 25.05.2020, 13:48



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