er mauert

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: er mauert

Hallo Frau Schuster, mein 5 1/2 jähriger Sohn hat eine sehr unangenehme Angewohnheit. Wenn er etwas machen soll, was er nicht möchte, schlägt er die Arme übereinander und sagt kein Ton mehr (höchstens: "das mache ich nicht!") Er macht nur, wozu er Lust hat, auf alles andere folgt rigoros eine Meuterei. Heute war er zur Einschuluntersuchung und zeigte auch dem Amtsarzt dieses "Können". Dieses Verhalten wurde jetzt auch dokumentiert und wird an die Schulleitung weiter gereicht, mit dem Vermerk, wenn das in der Schule nächstes Jahr auch gemacht werden sollte, muss der Amtsarzt informiert werden. Mein Sohn hat sozusagen schon jetzt einen Eintrag im Klassenbuch, obwohl er noch gar nicht in die Schule geht. Er hat neuerdings Logopädiestunden, auch dort das gleiche. Und man kann ja niemanden das Sprechen verbessern, wenn er nicht spricht. (Es sei kurz angemerkt, das er nur einen leichten Sprachfehler hat, der kaum auffällt, also auch nicht gehänselt wird.) Zu vielen Dingen kann man ein Kind ja "überreden", andernfalls folgen Konsequenzen. Aber welche Konsequenz kann man auf "nicht-Mit-Machen" folgen lassen? Oder noch besser: wie können wir ihm dieses "Mauerverhalten" wieder abgewöhnen? Mein Dreijähriger schaut sich vom großen Bruder alles ab und wir haben kein Interesse daran, bald diese Eigenart auch an ihm zu sehen. HILFE! Freundliche Grüße Birkae

Mitglied inaktiv - 06.10.2009, 10:48



Antwort auf: er mauert

Hallo Birkae Bitte versuchen Sie den Ehrgeiz Ihres Sohnes anzuregen. Ob er wohl schon so "groß" ist, dass er der Logopädin, dem Amtsarzt usw. zeigen kann, wie gut er bereits sprechen, malen, balancieren, hüpfen,... kann? Verschränkt er nach dem Motto: "Das mache ich nicht" seine Arme, erwartet er von Ihnen eine Reaktion. Reagieren Sie, aber bitte nicht, wie er erwartet mit Schimpfen o.Ä. sondern auf ähnliche Weise wie er: setzen Sie sich ebenfalls mit verschränkten Armen hin und antworten Sie z.B. gleichgültig: "Na, gut; dann eben nicht; dann werde ich dir auch nicht mehr beim Ausziehen helfen, dich nicht mehr trösten, dir keine Gute-Nacht-Geschichte mehr vorlesen, dich nicht zu deinem Freund fahren o.Ä." Nach einer Weile erledigen Sie dann betont seinen "Auftrag". Handeln Sie entsprechend konsequent, wenn er sich auch dann noch nicht aufrafft und Ihrer (begründeten) Bitte nachkommt. Auf seine Reaktion -spätestens beim 2. Mal- bin ich gespannt. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.10.2009