Liebe Frau Schuster!
Meine Tochter ist 8 Monate alt und ist
seit einigen Tagen oft quengelig.
Besonders beim Essen meckert sie und bekommt einen roten Kopf dabei.
Wenn sie nicht immer wieder ihren Mund öffnen würde, würde ich annehmen, dass sie keinen Hunger mehr hat.
Trotzdem isst sie nicht so viel wie gewohnt.
Beschäftigen tut sie sich am liebsten wenn ich direkt neben ihr sitze, dabei muss ich nicht einmal mit ihr spieln, sondern einfach nur an ihr kleben.
Aber wie gesagt, das Hauptproblem ist das oftmalige Quengeln, das ich schon fast nicht mehr ertragen kann.
Wie äussert sich eigentlich ein Entwicklungsschub?
In welchem Alter kommen diese Schübe in der Regel vor?
Seit zwei Wochen kann sie sich schon robbend fortbewegen, kommt also ohne meine Hilfe an Gegenstände heran. Da sollte sie doch wieder ausgeglichener sein, oder nicht?
Können Sie sich ihr Verhalten erklären?
Liebe Grüße
Karla
Mitglied inaktiv - 16.02.2000, 08:48
Antwort auf:
Entwicklungsschub
Hallo Karla
Dass Kinder mit 8 Mon. noch einen direkten Kontakt zu ihren wichtigsten Bezugspersonen -meist die Mutter- brauchen, ist völlig normal. Quengeln bedeutet Unzufriedenheit und tritt häufig dann auf, wenn Kinder mehr wollen, als sie schon können. Wenn Sie Ihre Tochter füttern, bieten Sie ihr auch einen Löffel an, mit dem sie selbst erste Eßversuche starten kann oder geben Sie ihr eine Karotte, einen Brotkanten o.ä. in die Hand, der sie auch zum selbständigen Handeln anregt.
Robbend kommt sie nun an gewünschte Gegenstände heran, aber es wird ihr nicht schnell genug gehen, und sie wird wieder unzufrieden. Bieten Sie ihr Spielmaterial an, mit dem sie sich über eine etwas längere Zeit aktiv beschäftigen kann. Z.B. Bausteine, eine Schüssel mit Papierschnipseln oder Erbsen, mehrere Stofftücher, leere Toilettenpapierrollen, usw.
Entwicklungsschübe kommen bei Kleinkindern fortwährend in unterschiedlichen Bereichen vor. Mal geht es um das Erkennen verschiedener Körperfunktionen, um das Lernen von Lauten, um das Fortbewegen, Sprechen, Laufen, usw. Je genauer Sie Ihre Tochter beobachten, umso sicherer werden Sie auch im Erkennen, welches Bedürfnis zu welcher Zeit besonders ausgeprägt ist. Je mehr Sie darauf eingehen, umso zufriedener wird Ihre Tochter. Diese Entwicklungsschübe äußern sich bei jedem Kind zu unterschiedlichen Zeiten, sodaß ich Ihnen in dieser Richtung keine konkreten Altersangaben machen kann.
Bis bald?
von
Christiane Schuster
am 16.02.2000