Einschlafen (etwas länger)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Einschlafen (etwas länger)

Liebe Frau Schuster, ich habe mit meiner 9 Monate alten Tochter ein Problem, das auch schon andere hier angesprochen haben: das Einschlafen. Sie hatte die ersten vier Monate sehr starke Koliken und wir mußten ihr abends das Bäuchlein massieren oder sie herumtragen, bis sie einschlafen konnte, meistens ist sie sogar an der Brust eingeschlafen. Danach ist sie manchmal eingeschlafen, wenn wir sie hingelegt haben. Seit sie sich drehen und hochziehen kann, wird sie jedesmal hysterisch wenn wir sie hinlegen wollen. Wir haben versucht nach der Ferber-Methode vorzugehen. Sie flippt jedesmal vollkommen aus. Sie schreit hysterisch, steht im Bett und kann sich nicht mehr beruhigen. Jeder gibt mir gute Ratschläge und sagt, daß ich sie schreien lassen soll. Aber keiner versteht, daß ich ein furchtbar schlechtes Gewissen habe, sie so hysterisch schreien zu lassen. Länger als eine halbe Stunde habe ich es auch noch nie versucht, ich will ihr auch nicht das Gefühl geben, daß sie sich erst die Seele aus dem Leib schreien muß, bis jemand kommt. Wenn wir sie dann rausnehmen, läßt sie sich nur sehr schwer wieder beruhigen, meistens erst wenn sie an die Brust darf (sie dreht sich dann, egal wie man sie hält, immer so, daß sie an der Brust liegt und versucht, durch den Pullover zu saugen). Wir wissen nicht mehr, was wir noch machen sollen. Soll man sein Kind so schreien lassen? Wir haben abends eine schöne Routine mit Kuscheln, Buch anschauen und Spieluhr. Die Spieluhr wirft sie in ihrer Rage aus dem Bett. Tagsüber haben keine solche Routine, wir versuchen sie ins Bett zu legen, wenn sie müde ist, aber das Theater ist das gleiche. Wenn sie an der Brust eingeschlafen ist, schläft sie vormittags und nachmittags je eine halbe bis dreiviertel Stunde, nachts schläft sie meistens zwölf Stunden durch. Vielen Dank für Ihren Rat. Eine verzweifelte Michaela

Mitglied inaktiv - 30.12.1999, 11:47



Antwort auf: Einschlafen (etwas länger)

Hallo Michaela Ihre Tochter fühlt sich geborgen, wenn sie eng an Sie gekuschelt einschlafen kann. Durch die starken Koliken, die ihr nicht nur Schmerzen sondern auch Angst bereitet haben, da sie ja noch überhaupt nicht weiß, wie man damit umzugehen hat, braucht sie sicherlich etwas länger als andere Kleinkinder die allernächste Nähe und Wärme. Die Ferber-Methode würde ich in Ihrer Situation auch nicht für geeignet halten, da sie die Ängste noch verstärken könnte. Halten Sie Ihrer eigenen Methode weiterhin die Treue! Sie kennen Ihre Tochter und sich am besten. Das Kuscheln scheint ihr und Ihnen gut zu tun und in keiner Weise belastend zu sein. Genießen Sie es!

von Christiane Schuster am 03.01.2000



Antwort auf: Einschlafen (etwas länger)

hallo Michaela, für deine tochter scheint die ferber-methode nicht geeignet zu sein (persönlich halte ich auch nichts davon). kinder, die total ausflippen und sich nicht wieder beruhigen, macht man mit so einer methode noch unruhiger. wir haben ein ähnliches problem: unser sohn ist fast 8 monate und schläft nur auf dem arm ein. meistens können wir ihn dann nach 10 bis 20 minuten ins bett legen. alle versuche, ihn anders zum einschlafen zu bringen, schlugen fehl. also bin ich ganz einfach froh, daß wir keinen stundenlangen kampf ums einschlafen haben und behalte das rumtragen eben bei. warum auch nicht? er braucht die körperliche nähe und die bewegung. laß deiner tochter doch das einschlafen an der brust, damit ist sie wesentlich zufriedener. wer sagt, ein baby MUß im bett einschlafen? hör auf deine innere stimme und gib deiner tochter die nähe, die sie einfach noch braucht. alles gute, Monica

Mitglied inaktiv - 01.01.2000, 21:32



Antwort auf: Einschlafen (etwas länger)

Vielen Dank für die lieben Antworten. Es beruhigt mich, daß andere auch so denken wie ich. Danke. Michaela

Mitglied inaktiv - 03.01.2000, 11:59



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