Einmischen oder sich lieber raushalten?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Einmischen oder sich lieber raushalten?

Meine nachbarin erzählte mir vor 2 tagen, dass ihre tochter 13 J. in einer klassenchat gruppe aktiv ist per WhatsApp es ging um irgendetwas unter teenies...als die tochter eine antwort in die gruppe schrieb kam darauf eine Beleidigung einer anderen Schülerin zurück sie sei ja total doof und würde nur mist schreiben...meine Nachbarin schrieb der Schülerin in ihrem namen darauf eine antwort dass sie es unterlassen sollte zu beleidigen sonst würde sie ihre Eltern kontaktieren. Ich kann sie als mutter sehr gut verstehen dass sie ihr Kind beschützen möchte und Beleidigungen ein no go in klassengruppen sind aber ist es in Ordnung sich gleich einzumischen und das Kind "vorzuknüpfen"? Ich hätte vielleicht zuerst zu meinem Kind gesagt dass die Schülerin es unterlassen soll zu beleidigen und ordentlich mit anderen umzugehen hat damit sie mit Konflikten erst einmal alleine zurecht kommt und falls die Situation unter die gürtelline geht dann evtl als Eltern was unternehmen? ! LG

von Ausa2219 am 15.04.2020, 16:24



Antwort auf: Einmischen oder sich lieber raushalten?

Liebe Ausa2219, meine Vorrednerin hat schon sehr gut geantwortet. Dem kann ich nichts Neues mehr hinzufügen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.04.2020



Antwort auf: Einmischen oder sich lieber raushalten?

Nur mal so am Rande: WA ist offiziell erst ab 16 Jahren erlaubt. Unter dem Aspekt könnte man also gut argumentieren, dass bei einer Nutzung unterhalb der 16 Jahre eben die Kontrolle und damit auch Einmischung der Eltern notwendig sei. Ich gebe dir aber Recht - es wäre sicher sinnvoller gewesen, erst einmal das eigene Kind darin zu unterstützen, wie es darauf reagiert als sich sofort als Elternteil selbst einzuschalten. Im Zweifelsfall hat man damit nämlich sein Kind ruckzuck ins Abseits gestellt. Ohne das es vorher die Chance hatte, das selbst zu klären. Ich meine auch, als Eltern sollte man sich erst im 2. Schritt einmischen. Als 1. schritt aber sollte einem klar sein: Chats, Internet, Foren etc bergen immer!! die Gefahr von Mobbing, Anfeindungen, schnell dahin geschriebenen Beleidigungen usw. Wenn ich meinem Kind also so gar nicht zutraue, damit ein Stück weit selber klar zu kommen, sollte man mit der Freigabe solcher Dinge evt. noch etwas warten.

von cube am 16.04.2020, 14:57