Eingewöhnungssituation, wie weiter?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Eingewöhnungssituation, wie weiter?

Hallo nochmal, vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe und kompetente Antwort, Sie machen wirklich eine gute Arbeit. ich hatte letztens eine Frage zum Thema Fremdbetreuung/ Eingewöhnung/ Loslösung gestellt, habe nun aber erneut noch eine Frage, da wir mit der Tagesmutti leider unterschiedlicher Meinung sind :-(. Jetzt nach dem Urlaub der Tagesmutti, war es nur durch sehr viel Überzeugungsarbeit möglich die Eingewöhnung neu zu starten (Sie war leider nicht der Ansicht, das es nach 10 Tagen pausieren wieder von vorn anfängt bzw das Kind sich wieder neu gewöhnen müsste) Sie sagt mir auch täglich, dass sich unser Sohn nie an Sie gewöhnen würde, wenn ich immer mit dabei bin; aber ich merke ja das er einfach noch nicht so weit ist... bzw. durch das ständig schreiende Kind verunsichert ist bzw er seinen "sicheren Hafen" noch braucht.... (ist es denn überhaupt normal das ein 1,8 Jahre altes Kind immernoch ständig schreit... zumal dieses Kind schon über ein halbes Jahr dort ist?) wir haben nämlich auch Angst, dass sich dieses Verhalten von unserem Sohn abgeguckt wird....??? Wie können wir einen gemeinsamen Weg finden ohne das unser Sohn leidet, bzw. warum wird bei so vielen (ostdeutschen) Kitas/ Tagesmuttis die sanfte Eingewöhnung nicht akzeptiert??? Nochmals ein kleiner Überblick zu der vorrangegangenen Situation... Unser Sohn (15 Monate) genießt eine bedürfnisorientierte Erziehung und von daher passt es mir gar nicht IHN weinend/schreiend zurück zu lassen.. zeigte nach Trennungsversuch sehr stark verändertes Verhalten (vermehrtes Stillen, Mama- fixiert, weinerlich). Unsere Eingewöhnung verlief wie folgt... 1. Woche: lief super, wir waren für 1/1.5std bei der Tagesmutti zum Spielen, unser Sohn erkundete den Raum und das Spielzeug, kam aber auch ab und zu mal "Mama tanken". 2.Woche, wurde am 2. Tag die Trennung vollzogen, hierbei musste ich für 30min nach Hause und als ich dann wiederkam war mein kleiner sehr stark am weinen und sein kleiner Körper auch in Aufregung. Am 3.und 4. Tag sollte ich dann auch wieder nach 30min spielen, wieder für 30min verschwinden.... wieder das selbe Verhalten... Am 5.Tag bat ich die Tagesmutti wieder einen Gang zurück zu schalten, aufgrund des veränderten Verhaltens unseres Sohnes... Vermehrtes Stillen, Mama darf nicht aus dem Sichtfeld, sonst weinen... In der 3. Woche konnte ich die Tagesmutti weiterhin überreden wieder mit da zu bleiben, jedoch wollte unser Sohn nach 30 min aus dem Raum und weg, ich konnte Ihn dann jedoch immer ablenken noch zu spielen... 4.Woche Urlaub der Tagesmutti 5. Woche Mama wieder dabei (Kurze Woche aufgrund des Feiertages) . Sonnige Grüße und DANKE!!!!

von BELLA1985 am 30.04.2014, 12:51



Antwort auf: Eingewöhnungssituation, wie weiter?

Liebe BELLA1985, bleiben Sie am Montag für 1 Stunde mit Ihrem Sohn bei der Tagesmutter. Am Dienstag bringen Sie Ihren Sohn zur Tagesmutter, ziehen ihm noch Schuhe und Jacke aus und sagen ihm dann kurz und knapp, dass Sie schnell etwas einkaufen gehen und gleich wieder kommen. Gehen Sie nach 10 Minuten wieder hin. Hat sich Ihr Sohn nach wenigen Minuten von der Tagesmutter beruhigen lassen, können Sie die Zeit des Wegbleibens erhöhen, ansonsten bleiben Sie einige Tage bei 10 Minuten. Auch wenn Ihr Sohn am Dienstag weint, bleiben Sie tapfer und bringen ihn am Mittwoch wieder mit einem kurzen, knappen Abschied zur Tagesmutter. Ihr Sohn soll lernen, dass er sich darauf verlassen kann, dass Sie wieder kommen und das kann er nur, wenn Sie mit einem positiven Gefühl kurz gehen. Manche Kinder weinen über Wochen (manche über Monate) beim Abgeben, beruhigen sich aber nach kurzer Zeit, wenn Mama sich verabschiedet hat und die Tür zu ist. Dies ist völlig normal. Kein Kind sollte aber den Tag über mehrere Stunden weinen (Kind 1,8 Jahre). Viele Grüße und viel Erfolg Sylvia

von Sylvia Ubbens am 01.05.2014