Frage: Eingewöhnung

Guten Tag Frau Ubbens, unsere Tochter ist ein fröhliches, willensstarkes, aber auch sensibles, vorsichtiges, wortgewandtes Kind. Immer schon vorsichtig bis ängstlich mit Kindern. Sie ging aber mit knapp 2 ohne große Probleme zu einer Tagesmutter mit 3 weiteren Kindern. Unsere Tochter war gerne dort, nie geweint! Extrem behütet, nur Zuhause betreut mit kleinem Garten. Kinder wurden sehr wenig sich selbst überlassen. Seit ca. 3 Monaten geht sie in den Kindergarten.Bei der Eingewöhnung wich sie mir oder Oma nicht von der Seite. Trennung dann aber recht problemlos. Zeit sehr langsam bis zu 5 Stunden aufgestockt. Geht gern hin. Nun erzählten mir die Erzieher auf mein Nachfragen, dass meine Tochter sich noch sehr wenig den anderen Kindern nähert. Meist ist sie bei den Erwachsenen. Dort nach Auftauphase aufgeschlossen. Beteiligt sich nicht am Morgenkreis, spielt auch nur bei bestimmten Spielen mit. Sitzt oft nur dabei. Zuhause spielt sie alles nach, singt die Lieder. Sie bastelt allerdings mit anderen oder spielt mal Fangen, Fußball. Ganz selten albert sie auch mal mit den Kindern rum. Beobachtet viel! Neulich hat sie ein Kind einfach so gehauen und ab und zu kneift sie die Kinder. Das kenne ich gar nicht von ihr, hat mich erschrocken. Allerdings wird sie selbst auch schon mal geschubst etc. Hat sich dabei auch schon mal doller weh getan. Privat spielt sie auch eher nur mit einzelnen Kindern, das aber gern, wenn vertraut. Die Erzieher sind nett, aber iwie habe ich das Gefühl, dass mein Kind alleine „so“ ist. Alle anderen scheinen sich ins Getümmel zu stürzen, interessiert an anderen zu sein. Draußen ist meine Tochter auch viel alleine. Die Spielgeräte sind ihr zu wild…Sie spiel wohl gern Fangen, Fußball, mal Verstecken. Häufig finde ich sie jedoch alleine vor, wenn ich sie abhole. Das tut mir total leid. Ist die Zeit dort doch zu lang? Liegt ihr Verhalten noch in der Norm? Ist sie unglücklich? Wie kann ich helfen? Muss ich mir Sorgen machen? Habe Angst, dass es meiner Tochter nicht gut geht! Sie ist übrigens sehr klug. Singt Lieder nach einem Mal hören nach, zählt bis 20, ist extrem aufmerksam… Die Erzieher sagen auch, dass sie alle Namen der Kinder kennt etc.

von NinaPa am 23.09.2021, 09:25



Antwort auf: Eingewöhnung

Liebe NinaPa, es ist alles in bester Ordnung. Viele Dreijährige spielen noch nicht mit anderen Kindern. Sie fühlen sich wohl, wenn neben ihnen andere Kinder spielen. Das ist für sie so etwas wie gemeinsames Spielen. Es stört die Kinder nicht. Möchten Sie mit anderen Kindern spielen, werden sie sich anderen Kindern zuwenden. Auch beteiligen sich viele Kinder in der Anfangszeit nicht am Morgenkreis. Auch hier gehen sie in die Beobachterrolle. Sie selbst schreiben, dass Ihre Tochter sich wohl fühlt. Vertrauen Sie auf Ihren Eindruck. Würde es Ihrer Tochter nicht gut gehen, würden Sie es vor und nach dem Kindergartenbesuch spüren. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.09.2021



Antwort auf: Eingewöhnung

Im KiGa sind es viel mehr Kinder als bei einer TaMu - das ist etwas, an das sicher Kinder auch erst mal gewöhnen müssen bzw. fürs ich selbst einen Weg finden, damit umzugehen. Und nein, nicht jedes Kind stürzt sich mit Freuden in´s Getümmel - es gibt (wie bei Erwachsenen auch) Kinder, die eher beobachten, lieber mehr Ruhe haben, lieber 1:1 spielen als in einer Gruppe etc. Das Kinder in dem Alter sich auch mal schubsen, kneifen etc ist eher normal. Sie müssen ja erst lernen, ihre Meinung/Wünsche (zB "ich will das nicht"/"lass mich in Ruhe" etc) verbal zu äußern und auch damit umzugehen, dass das andere Kind darauf evt. nicht sofort reagiert. Solange der KiGa nicht äußert, euer Kind würde unglücklich wirken oä würde ich ihr einfach noch etwas Zeit lassen, sich einzufinden. Du schreibst, extrem behütet usw - das kommt evt. auch noch ein bisschen dazu: von extrem behütet, kaum bis gar nicht auch mal ein wenig sich selbst überlassen - möglicherweise hat sie eben darüber auch noch gar nicht gelernt, mit anderen Kindern selbst klar zu kommen, auch mal selbst etwas zu beginnen/sich auf andere Kinder einzulassen. Insbesondere, wenn außerhalb der TaMu nur Erwachsene Spielpartner waren. Dann sind diese nach wie vor das Vertraute und natürlich auch jemand, der viel mehr auf sie eingeht, sich sozusagen "richtig" verhält - berechenbar ist. Das sind gleichaltrige Kinder genau nicht. Und das muss sie erst mal lernen. Damit umgehen, dass nicht immer alles in berechenbaren und ruhigen Bahnen verläuft, die idR ihr so weit als Möglich auch entgegen kommen.

von cube am 23.09.2021, 10:04



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Kindergarten Eingewöhnung

Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn ist jetzt 30 Monate alt und ist jetzt zur Eingewöhnung im Kindergarten. Die erste Woche war ich mit da und an einem Freitag, da wurde er von der Erzieherin gefragt, ob ich mal spazieren gehen darf und er sagte ja. Da konnte ich eine halbe Stunde wegbleiben und erst als ich wiederkam, hat er geweint. Di...


Eingewöhnung Kita

Guten Tag Frau Ubbens! Mein Sohn ist 13 Monate alt und wird seit dem 11.9. in der Kita eingewöhnt. Es geht sehr sehr schleppend voran- er lässt mich nicht weg, klebt förmlich an mir. Heute war der erste Trennungsversuch seit langem und er hat nur gebrüllt. Die Erzieherin meinte, er hat ohne Tränen geweint, was ihrer Meinung nach dafür spricht, das...


Kita-Eingewöhnung ohne Fortschritte, was kann ich tun?

Hallo Frau Ubbens, Unser Sohn ist 14 Monate alt und wird seit fast 3 Wochen in eine Krippe eingewöhnt. Die Erzieherinnen sind 2 Tagesmütter und die Krippe hat maximal 5 Kinder momentan im Betreuung. Unser Sohn war und ist schon immer sehr Mama-fixiert und willensstark, aber er ist auch offen und freundlich und spielt zuhause sehr gern und ist ...


Kita-Eingewöhnung zieht sich, keine Besserung in Sicht

Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter ist jetzt 12 Monate. Wir haben mit der Eingewöhnung in der Kita bereits am 1. September gestartet. Ihr großer Bruder geht in dieselbe Kita. Anfangs lief es gut, die Trennungszeit wurde sukzessive gesteigert bis wir bei drei Stunden waren (8:30-11:30). Zwischendurch waren wir leider alle abwechselnd krank, sod...


Eingewöhnung Kindergarten Trennungsangst

Liebe Frau Ubbens, wir haben Mitte September mit der Eingewöhnung unseres 3 jährigen Sohnes in den Kindergarten begonnen. Die erste Woche ist super verlaufen. Wir könnten sogar schon kurzzeitige Trennungen durchführen. Sowohl davor als auch danach war unser Sohn fröhlich. Dann hat unser Sohn leider eine Magen-Darm-Grippe bekommen und hat dadurc...


Kita Eingewöhnung

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn Emil (16 Monate) geht nun seit 4 Wochen zur Eingewöhnung in die Krippe. Leider macht er gar keine Fortschritte. Da ich in 4 Wochen nun wieder arbeiten muss, bin ich langsam am Verzweifeln. Ich würde Ihnen auch gern das Vorgehen der Eingewöhnung schildern. Ich bin damit sehr unzufrieden. Der erste Tag der Einge...


Kita Eingewöhnung klappt einfach nicht

Guten Tag , Es geht um meinen 17 monate alten Sohn. Die Kita Eingewöhnung bringt mich zum verzweifeln . Wir sind am 10.08.2023 gestartet mit der Eingewöhnung nach Berliner Modell . Die ersten Tage war super , dann kam die Trennung und ab da ging es Berg ab . Er hat dort nur geweint . Wir sind dann zurück gerudert und ich war über 2 Wochen den ...


Eingewöhnung

Guten Tag liebe Sylvia. Möchte mein Problem erläutern und hoffe das du mir helfen kannst. Meine Tochter ist 22 Monate alt. Sie ist in eine liebevolle Familie geboren. Mit zwei Sprachen aufgewachsen- russisch und türkisch. Zu Hause sprechen wir nur die beiden Sprachen. Ich würde sagen Sie versteht beide Sprachen nur sprechen selber tut sie nicht...


Kindergarten Eingewöhnung schlechtes Gefühl

Hallo. Mein Sohn wird genau Mitte April 3 Jahre. Er ist ein wilder, frecher, fröhlicher Bub mit vielen Flausen im Kopf, sorglos. Er ist sehr fixiert auf mich. Wenn ich duschen will, rennt er mir sofort schreiend hinterher, obwohl sein Papa währenddessen bei ihm ist zum Spielen. Er fängt an sich zu Hause zu langweilen und von daher war es eigentlich...


Eingewöhnung Krippe, kindliche Aggression

Liebe Frau Ubbens,   Wir haben zwei Kinder (5 und 2), das Dritte ist unterwegs. Unsere kleine geht nun seit Anfang Januar in die Krippe. Ich habe sie zwei Tage, Donnerstag und Freitag, eine Zeit lang begleitet. Nach dem Wochenende, ab Montag, ist sie alleine in die Krippe, täglich eine gewisse Zeit mehr, bis sie dann ab Donnerstag, also e...