Eingewöhnung unter massiven Tränen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Eingewöhnung unter massiven Tränen

Hallo, meine Frage bezieht sich auf die Eingewöhnung eines 18 Monate alten Kleinkinds. Wir gewöhnen seit dem 15. Lebensmonat ein und es will einfach nicht klappen. Mein Sohn weint sobald ich nur auf Toilette gehe und ich weiß nicht ob es einfach noch zu früh ist für ihn. Gibt es etwas woran ich das erkennen kann? Die Tagesmutter möchte die Intervalle jetzt deutlich verlängern obwohl schon kurze Zeit nicht klappt. Ist dies überhaupt tragbar? (Stress etc) Vielen Dank

von tagtraeumerin.x am 25.11.2019, 08:52



Antwort auf: Eingewöhnung unter massiven Tränen

Liebe tagtraeumerin.x, Sie sollten für sich gucken, ob die Betreuung derzeit notwendig ist. Gehen Sie wieder arbeiten oder wollen Sie Ihrem Sohn "Abwechslung" bieten? Ist ersteres der Fall, sollten Sie Ihrem Sohn zutrauen, 10 Minuten allein bei der Tagesmutter zu bleiben. Bringen Sie Ihren Sohn zur Tagesmutter, begleiten Sie ihn in den Spielbereich und verabschieden sich zügig. "Mama geht einkaufen und kommt gleich zurück." Gehen Sie dann auch, sprich, verlassen Sie für Ihren Sohn sichtbar das Haus, ohne sich noch zu vergewissern, dass er sich bitte beruhigen lässt. Nach 10 Minuten gehen Sie wieder hin. Dieses wiederholen Sie drei Tage lang. Nunmehr ziehen Sie ein Resümee. Lässt sich Ihr Sohn beruhigen? Bei Kindern, die sich schwer trennen können, ist es wichtig, dass eine Trennung sichtbar und deutlich erfolgt, damit sie überhaupt wissen, dass Mama zur Beruhigung definitiv nicht zur Verfügung steht. Ist zweiteres der Fall und Sie selbst haben das Gefühl, dass es Ihnen mit der Gesamtsituation nicht gut geht, pausieren Sie und starten im Sommer noch einmal neu. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 26.11.2019



Antwort auf: Eingewöhnung unter massiven Tränen

Wie ist denn die Eingewöhnung überhaupt verlaufen? Wart ihr erst mal so lange nur zusammen dort, bis euer Sohn sich von selbst der TaMu zugewandt hat? Hat sic aktiv versucht, sich ihm zuzuwenden, ihn einzubeziehen? Und dann sollten erst mal Trennungen a lá "Mama geht mal zur Toilette" folgen -also nicht wirklich weg, nur kurz im anderen Raum. Dann wird diese Zeit ausgeweitet und dann erst folgt eben, dass du tatsächlich das Haus verlässt und auch längere Zeit weg bleibst. Allerdings in der Nähe, so dass du schnell wieder da sein kannst, wenn Kind sich nicht beruhigen lässt. Wenn ihr noch gar nicht überhaupt weiter als zur Toilette gehen gekommen seid - ja, es gibt Kinder, die so früh noch nicht bereit sind für eine Fremdbetreuung. Oder aber die Chemie zwischen Kind und TaMu stimmt einfach nicht. Bist denn jeden Tag mit eurem Kind dort? Oder gibt es irgendwelche Gründe wie immer wieder krank etc, wodurch keine richtige Gewöhnung stattfinden konnte? Kann die TaMu ihn denn überhaupt beruhigen, wenn du mal den Raum verlässt? Also gibst du ihr auch die Zeit, dazu überhaupt zu kommen oder stehst du dann sofort wieder parat? 10 Min. kann man nämlich durchaus mal abwarten, ob Kind sich nicht doch beruhigt. Ich kann die TaMu in so weit verstehen, als das sie eben auch langsam mal aus der Phase, wo Mama immer noch mit dabei ist, rauskommen muss/möchte. Sie kann ja sonst gar nicht richtig ihrem Job nachgehen. Und evt. hat sie den Eindruck, du solltest einfach mal gehen, damit sie überhaupt eine Chance bekommt, eurem Kind zu vermitteln, dass sie es auch beruhigt und umsorgt. Aber wie gesagt: nicht jedes Kind kann so früh fremdbetreut werden. Und nicht immer stimmt die Chemie - egal wie gut die TaMu eigentlich ist.

von cube am 25.11.2019, 14:03



Antwort auf: Eingewöhnung unter massiven Tränen

Hallo, ja wir waren Mal so weit dass ich sogar eine Stunde weg war, aber er hat nur geweint und geschriehen und versucht weg zu laufen. Deshalb hab ich dann gesagt dass ich zunächst an der Beziehung der beiden arbeiten möchte bevor man weiter trennt. Daraufhin war ich ca. 1 Monat täglich mehrere Stunden da und bin maximal auf Toilette gegangen (er hat mich dann gleich gesucht). Ich Frage mich halt was richtig ist. Mit den anderen Kindern versteht er sich super, aber trösten lässt er sich nicht. Ich saß einmal 20 min da und hab gewartet dass er aufhört zu weinen und es passierte nicht. Er brüllte sogar. Bei anderen Menschen (zb Oma oder Freundinnen) lässt er sich trösten... Habe mich wenn ich das so lese eigentlich schon fast entschieden.. :/

von tagtraeumerin.x am 25.11.2019, 16:01



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