Eingewöhnung bei der Tagesmutter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Eingewöhnung bei der Tagesmutter

Sehr geehrte Frau Ubbens, mit unserem kleinen Sohn (14 Monate jung) haben wir nun den zweiten Versuch bei einer Tagesmutter gestartet und wissen nicht mehr weiter. Die erste Tagesmutter hatte neben unserem Sohn, vier weitere Kinder. Wie Kinder und Menschen nun einmal sind, waren alle Kinder sehr unterschiedlich, was ja auch gut so ist. Jedoch waren die Kinder für unseren kleinen zu aufgedreht, zu Kuschelbedürftig. Nach zwei Monaten Eingwöhnungsphase mussten wir dort leider abbrechen. Hierbei gab es für uns immer wieder zwei Probleme 1.) Unser kleiner kann noch nicht mit anderen Kindern. Er spielt immer sehr für sich. Kommt ein anderes Kind in seine nähe, weil es ihm vielleicht ein Buch bringen möchte oder es trösten möchte wenn er weint, dann eskaliert die Situation und er fängt an zu weinen oder lässt sich nicht mehr richtig beruhigen. Sprich er ist mit der Situation überfordert. 2.) Die Trennung von den Eltern. Bei Oma und Opa, bei der Babysitterin (sieht er eher seltener) kommt er immer zurecht. Wir können einfach mal für einige Stunden für uns sein, ein paar Dinge erledigen oder auch mal etwas für unsere Ehe tuen ohne das wir uns sorgen machen müssen. Wir wissen alles läuft. Aber bei der Tagesmutter läuft es irgendwie nicht. Er kommt hier mit der Trennung von uns einfach nicht so zurecht. Gerade wenn der Papa den kleinen zur Tagesmutter bringt gibt es immer ein großes Theater. --- Nach gründlicher Überlegung und einem Gespräch mit dem PIB (Die Anlaufstelle für Tagesmütter und Eltern in Bremen) haben wir uns dazu entschlossen eine kleine Gruppe zu suchen die neben unserem kleinen nur noch ein Kind hat. Nun sind wir in der zweiten Woche der Eingewöhung und haben Angst das es wieder nichts wird. Der kleine kommt mit dem anderem jungen (2 Jahre alt) wunderbar zu recht. Der kleine Junge ist sehr ruhig, hält sich zurück und überfordert unseren kleinen nicht. Es läuft ganz gut und hier haben wir tatsächlich einmal das Gefühl das es was werden könnte. Aber nun haben wir das Problem mit der Trennung. Wir wissen das unser kleiner dafür eigentlich noch nicht bereit ist, jedoch sind wir auf unsere Arbeit und das damit verbundene Gehalt angwiesen. Uns wäre es auch lieber wenn die Mama zu Hause bleibt und sich um den kleinen kümmert aber leider geht dies nicht. Wir wissen einfach nicht weiter. Wir haben keine Ahnung wie man Sinnvoll den Trennungsschmerz zwischen unserem kleinen und uns erleichtern kann. Die Tagesmutter selbst ist eine sehr ruhige aber auch zum Kind distanziert Person. Leider haben wir das Gefühl das hier gar keine richtige Bindung zum Kind entsteht, was die Situation zusätzlich erschwert. Wenn wir nicht Arbeiten müssten und dadurch zusätzlich Druck hätten wäre das alles kein Problem aber leider geht es nicht anders und so ganz langsam wissen wir nicht mehr wie es weiter gehen soll bzw. was wir machen wenn auch dieser Versuch mit der Tagesmutter scheitert. Selbstverständlich versuchen wir dem kleinen von unserem Druck nichts weiterzugeben bzw. begegnen das Thema Tagesmutter immer mit einem Spiel und Positivem. Ja die Frage bleibt > Wie kann man den Trennungsschmerz für unseren kleinen ggf. vereinfachen bzw. wie kann man ihn besser an die Tagesmutter gewöhnen. Ein Tag bei Oma und Opa stellte noch nie ein Problem da, da sie auch komplett auf die Bedürfnisse von unserem kleinen eingehen. Sie kennen ihn halt. Vielen Dank für die Hilfe oder einen Rat Arning

von DAR am 13.04.2015, 20:52



Antwort auf: Eingewöhnung bei der Tagesmutter

Liebe Arning, wie verläuft die derzeitige Eingewöhnung? Sind Sie stundenweise gemeinsam mit Ihrem Sohn bei der Tagesmutter? Spielen Sie dort gemeinsam oder bleiben Sie im Hintergrund? Haben Sie schon versucht, sich zu verabschieden? Wieviel Zeit haben Sie als Eltern noch für die Eingewöhnung. Darf sich Ihr Sohn noch ein wenig Zeit lassen? Haben Sie noch ein wenig Zeit, dann gehen Sie geduldig noch eine weitere Woche mit Ihrem Sohn zu der Tagesmutter. Erleben Sie den Alltag gemeinsam. Die Tagesmutter sollte Ihren Sohn aber auch bzgl. Aktivitäten ansprechen. Setzen Sie sich und Ihren Sohn in den nächsten Tagen nicht unter Druck. Auch sollte möglichst immer der gleiche Elternteil Ihren Sohn zur Tagesmutter begleiten. Verlaufen die nächsten Tage gut, dann verabschieden Sie sich "kurz und schmerzlos" von Ihrem Sohn. Sagen Sie ihm, dass Sie gleich wieder kommen. Holen Sie ihn nach 10 Minuten ab. Wie lange hat er gebraucht, um sich zu beruhigen? Ging es schnell oder hat er gar nicht geweint? Dann weiten Sie die Zeiten aus. Überstürzen Sie nichts, diese eine Woche gemeinsam (1 Stunde täglich genügt) wird sehr förderlich für eine gute Trennung sein. Für Ihren Sohn wäre es gut, wenn Sie die Zeit dafür haben. Haben Sie nicht die Möglichkeit, noch eine Woche zu warten, bevor Sie sich von Ihrem Sohn trennen, dann versuchen Sie schon jetzt, sich wie beschrieben zu verabschieden. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 13.04.2015



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