Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist 8,5 Monate alt und ich erkenne ihn seit einigen Tagen nicht mehr wieder. Er war zwar schon immer ein unruhiges, ängstliches Kind, ich durfte ihn nie alleine lassen und musste ihn tagsüber oft beruhigen und trösten. Aber sonst war er sehr sanft und brav. Jetzt plötzlich kreischt und meckert er sofort los, wenn ihm irgendetwas nicht gefällt: Das Lätzchen umbinden vor dem Füttern, das Warten auf den Brei, ein Spielzeug, das er nicht haben darf... Ich weiss gar nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Viele Dinge versteht er ja nochgar nicht. In welcher Form sollte ich ihm klar machen, dass es nicht immer nach seinem Willen gehen kann? Wie können das Kinder in diesem Alter am besten lernen?
Danke und freundliche Grüße,
Silke
Mitglied inaktiv - 19.02.2010, 20:01
Antwort auf:
Eigener Wille mit 8 Monaten ?
Hallo Silke
Bitte begründen Sie Ihrem Sohn jeweils kurz mit Ihrer Stimme, Ihrer Gestik und Mimik, warum das Lätzchen dennoch umgebunden werden oder er noch auf seinen Brei warten muß usw.
Auch wenn er Ihre Worte noch nicht vollständig versteht, wird er bald erkennen können, ob Sie ein JA oder NEIN sprechen.
Ist er dann wütend, bleiben Sie bitte so ruhig wie möglich und handeln Sie konsequent, wenn sich kein Kompromiss schließen lässt zwischen dem vermuteten Bedürfnis Ihres Sohnes und Ihrem eigenen, reflektierten Wunsch.
Lenken Sie ihn ggf. mit einer ansprechenden Aktivität, bzw. mit dem Anbieten eines Spielzeugs ab.
Viel Erfolg, aber auch -wie immer- viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 22.02.2010
Antwort auf:
Eigener Wille mit 8 Monaten ?
Hallo,
eigentlich lösen sich die Kleinen ja vom Tag ihrer Geburt an in kleinen, aber unaufhaltsamen Schritten von uns ab. Dein Sohn macht gerade wieder einen weiteren dieser kleinen Schritte hin zu mehr Unabhängigkeit, von denen noch unendlich viele kommen werden, bis er erwachsen ist. Am besten bleibst Du gelassen. Erkläre ihm ruhig, warum nicht alles sofort klappt (auf den Brei warten), auch wenn er die Worte nicht versteht. Sprich immer mit ihm, als verstünde er schon alles, denn nur so lernen die Kinder ja letztlich zuerst das Verstehen, später das Selbstsprechen.
Du brauchst aber auf seinen Protest nicht zu ausführlich einzugehen, denn zuviel Aufmerksamkeit verstärkt jedes kindliche Verhalten, auch unerwünschtes. Eine knappe, freundliche Erklärung reicht, und dann machst Du in Ruhe alles wie gewohnt weiter. Ich habe selbst zwei Kinder, und ich musste wirklich lernen, im Alltag immer wirklich nur Eines nach dem Anderen zu machen, auch wenn die Kinder ungeduldig sind, meckern, ständig etwas wollen etc. Es schadet den Kindern nicht, wenn nicht auf jeden Wunsch eine blitzartige Wunscherfüllung folgt, sondern wenn sie sich ein wenig gedulden müssen. Man spart sich viele Nerven, wenn man sich als Mutter hier nicht beirren lässt.
LG
B.
Mitglied inaktiv - 20.02.2010, 12:08