Sehr geehrte Fr. Schuster, Ich habe zwei Kinder (fast 6 Jahre und 21 Monate alt). Beide sind sehr bewegte, lebendige Kinder, und deswegen anstrengend. Beide sind auch sehr fröhlich und offen. Zu Hause haben wir im Moment eine besonders schwierige Situation. Der große ist immer auf den kleinen eifersüchtig gewesen, obwohl wir uns immer so viel wie möglich versucht haben, dagegen zu wirken (der Papa hat sich immer sehr viel um ihn gekümmert, und so wie der kleine auch immer weniger abhängig von mir geworden ist, habe ich auch versucht, mich den großen auch mehr zu widmen, wieder mit ihm alleine Sachen unternommen usw. Trotzdem ist er immer noch sehr auffällig eifersüchtig und sein Verhalten mit seinem Bruder ist auch auffällig. Einerseits macht er eine Regression und will immer Hilfe zum anziehen, zum essen usw., andererseits, will er für seinem Bruder alles tun, so dass er ihn praktisch nicht atmen lässt (und drückt ihn, nimmt ihn ständig auf dem Arm, nimmt ihn die Sachen, die er gerade hat). Er ist auch oft sehr grob mit ihm (schubst ihn, haut ihn), wenn der kleine, die Sachen, die er macht nimmt bzw. zerstört (was wiederum verständlich ist, dass er sich ärgert, aber nicht dass er so grob mit ihm umgeht). Zusammengefasst: es gibt permanent Streit, schreien und weinen, und der kleine kann wirklich nichts machen, ohne dass der andere ihn daran hindert. Aber der große hat auch nie seine Ruhe, um dies zu machen, was ihn auch beruhigt oder interessiert (etwas malen oder basteln z.B.) oder wenn wir es ihm erlauben, etwas Fernsehen gucken (was wir sehr sehr dosiert machen). Sie können nicht zusammen sein aber auch nicht getrennt, denn sie suchen sich permanent. Wir haben sehr selten Harmonie in der Familie. Wir arbeiten daran, die Situations- zu ändern aber es ist recht schwierig. Im Dezember werde ich eine Mutter-Kind-Kur machen und hoffe, dort bekomme ich Unterstützung, aber vorher brauche ich auch mir rat holen, wie ich mit Einiges am besten umgehen sollte. Mein kleines Kind geht seit er 15 Monaten alt war in die Kita. Dort ist er mit den anderen Kindern auch sehr grob. Er zieht an den Haaren, oder schubst sie usw. Und das macht er auch aus anscheinend heiterem Himmel. Nur ankommen und schon bald hat einer von ihm abgekriegt. Bis vor kurzem war er der kleinste, so dass die andere sich besser im Schutz nehmen könnten bzw. verteidigen. Es sind aber mehrere kleinere gekommen, während viele von den älteren auf einer anderen Etage versetzt worden sind. Die Erzieherinnen, alle 3 sehr jung und nicht so viele Erfahrung, können nicht so richtig damit umgehen und sehen meinen Sohn ziemlich wie der Störfaktor, weil die ganze Gruppe sonst ziemlich ruhig ist, da viele Kinder unter 15 Monaten sind. Oft wenn ich ihn abhole, sitzt mein Sohn draußen in einem Hochstuhl, aus dem er nicht raus kann, vor der Glastür und weint und schaut zu wie die anderen spielen. Er wurde bestrafft. Das mit der Isolation habe ich auch mit beiden versucht, wenn sie zueinander nicht lieb sind (der kleine haut und zieht jetzt seinem Bruder an die Haare (oder mich oder dem Papa) auch einfach so, aber ich habe das Gefühl, das bessert nichts und ich habe fast sogar den Eindruck, die Aggression steigt dann noch mehr. Dem großen werden seine Lieblingssachen auch entzogen (nichts Süßes, kein DVD, kein Besuch zu Hause oder bei Freunde etc). Nichts aber scheint zu wirken, wir sind dann nur blödis, die ihn nicht lieben, sagt er. Dabei betone ich immer, eine Sache hat mir der anderen nichts zu tun, denn lieben tun wir deswegen nicht weniger, aber traurig sind wie unendlich. Scheint er aber nicht zu verstehen. Meine Frage zu der Eifersucht Problematik: Wie können wir am besten damit umgehen, dass die Situationen nicht so eskalieren und dass die kleinen liebevoller miteinander umgehen und sich zu respektieren lernen? Meine Frage zu dem Umgang mit dem kleinen in der Kita: Wie sollten am besten die Erzieherinnen damit umgehen? welche Konsequenzen sollten sie dem kleinen zeigen, die nicht unbedingt die Isolation ist, die anscheinend eher das Gegenteil bewirkt (sie erzählen auch, das Kind zieht auch an den Haaren weiter, wenn ein anderes Kind an dem Stuhl bei ihm vorbei geht). Irgendwo habe ich gelesen, Isolation ist letztendlich auch eine Form der Gewalt, das Kind fühlt sich abgelehnt, versteht nichts, und wird noch böser. Was meinen Sie dazu? Entschuldigen Sie bitte die Länge und herzlichen Dank für Ihre Hilfe Anna Betlem Borrull
Mitglied inaktiv - 30.09.2010, 12:06