Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und eigentlich ein recht unproblematisches Kind. Aber natürlich gibt es auch Tage, da möchte er am liebsten den ganzen Tag auf meinem Arm sein. Auch habe ich festgestellt, als mein Mann zwei Wochen wegen Krankheit zuhause war und wir viel miteinander gemacht haben, dass mein Sohn recht unwirsch auf meinen Mann reagiert hat. Jetzt soll eigentlich kommenden Samstag unser zweites Kind auf die Welt kommen und ich mache mir Gedanken darüber, ob ein 13 Monate altes Baby schon Eifersuchtsgefühle entwickeln kann? Das ich zwangsläufig weniger Zeit haben werde, steht fest. Zwar hat mein Mann ab Samstag 4 Wochen Urlaub, aber da wir im Moment mehr oder weniger auf einer Baustelle leben, kann ich ihn von früh 8 Uhr bis am Abend um 8 abschreiben. Also wird für meinen Sohn wahrscheinlich weniger Zeit übrigbleiben, obwohl ich mich bemühen will, beiden Kindern gerecht zu werden. Also nochmal meine Frage: Kann ein so kleines Kind schon auf sein kleineres Geschwisterchen eifersüchtig reagieren, und wenn ja, wie verhalte ich mich in dieser Situation am besten?
Ich hóffe ich bekomme viele Antworten.
Danke schön
Sabine
Mitglied inaktiv - 24.07.2000, 21:46
Antwort auf:
Eifersucht! Ab wann?
Hallo Sabine
Es ist ganz "normal", wenn die entthronten Kronprinzen anfangs zwischen Gefühlen wie Freude und Neid hin- und hergerissen werden. Schließlich galt über Monate oder Jahre hinweg die ganze Liebe der Eltern nur ihnen. Plötzlich sollen die Kleinen diese Zuneigung mit einem schreienden Wesen teilen!-
Erklären Sie Ihrem Sohn, dass er schon viel mehr verstehen kann als das Baby -und das das kleine Geschwisterchen ihn braucht. Er kann mit Ihnen gemeinsam den Wickeltisch und das Bettchen herrichten, die Wärme des Badewassers prüfen, usw.
Nehmen Sie sich zu regelmäßigen Zeiten ausschließlich Zeit für Ihren Grossen (z.B. wenn das Baby schläft). Er muss das sichere Gefühl haben, nicht in den Hintergrund gedrängt zu werden.
Vielleicht ist es Ihnen auch möglich eine Eltern-Kind-Gruppe mit ihm zu besuchen? Dort könnte er Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen und Sie hätten Gelegenheit, Erfahrungen und Gedanken mit Erziehenden auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Situation wie Sie befinden.
Kommen Nachbarn, Verwandte, Freunde und Bekannte um Ihnen zu gratulieren, denken Sie daran, dass auch Ihrem Sohn gratuliert werden sollte. Er hat sicherlich mehr von einem kleinen Geschenk als der neue Erdenbürger.Lassen Sie ihm genügend Zeit, sich an die neue Familiensituation zu gewöhnen.
Alles Gute und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 25.07.2000