Mein Sohn wurde erschreckt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Mein Sohn wurde erschreckt

Hallo mein Sohn ist im Juli 2 Jahre alt geworden. Mein Sohn war bisher ein aufgeschlossenes, selbstbewusstes Kind. Er geht seit April diesen Jahres in eine Kleinkindgruppe dreimal die Woche zu drei Stunden. Von Anfang an ohne Probleme, ich musste nicht mal dabei bleiben. Einzigst wenn ich zum arbeiten musste und er beim Papa bleiben musste hat er geweint, in letzter Zeit sehr oft. Nun waren wir letzte Woche in einem Laden dort hat er an der Tür Dekomaterial angefasst, nicht dran gezogen, nur angefasst und neugierig angeschaut. Die Ladenbesitzerin hat ihn sowas von angebrüllt ( vergleichbar mit Bauarbeitern die sich was zu rufen von der Lautstärke her), er solle die Finger davon lassen. Sie hat wirklich so wahnsinnig laut geschrien, selbst ich bin erschrocken. Bin auch gleich zu ihm hin, und hab ihn an die hand genommen. Nicht mal ne Minute später waren wir dann auch aus dem Laden draussen. Vor der Tür brach er sofort in Tränen aus und sagte die ganze Zeit "Deniz erschrocken, Frau böse." Ich hab in sofort in den Arm genommen und getröstet und gesagt das sie es nicht so gemeint hat. Doch er ließ sich kaum beruhigen. Seit dem will er nicht mehr indie Spielgruppe, ich muss dabei bleiben. Er hat vor Frauen angst die er kennt, vor denen er nie angst hatte. Nichts geht mehr, nur noch mit mir. Ich habe Angst dass das bleibende Folgen für ihn hat. Ich gebe ihm Blachblüten Notfalltropfen. Ist das eine gute Idee oder eher nicht? Wie kann ich ihm unterstützen und wieder zu diesem selbstbewussten Kind bekommen das er mal war. Er sagt fast täglich dass die Frau böse ist und das er angst hat. Es geht mir auch um die Spielgruppe, das er wieder unbeschwert in die Gruppe geht. Danke im voraus

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 19:37



Antwort auf: Mein Sohn wurde erschreckt

Hallo Ratsuchende Wie Jamu und Suse bin auch ich der Meinung, dass Sie nun Ihrem Sohn die Sicherheit geben sollten, dass Sie ihm helfen, diese entstandenen Ängste wieder abzubauen. Diese Vermittlung von Sicherheit werden Sie allerdings mit Medikamenten, Bachblüten usw. nicht erreichen können. Bleiben Sie darum solange, wie er möchte und wie es möglich ist in seiner Nähe und auch mit in der Spielgruppe. Wie Sie Ihren Sohn bereits zu beruhigen versuchten, hat die Verkäuferin es sicherlich nicht so gemeint, als Sie Ihren Sohn anschrie. Sie wird einfach überarbeitet gewesen sein und auch schon andere Kinder erlebt haben, die sich einen Spaß daraus machten, die Dekoration herunterzureißen. Um den Abbau der Ängste zu beschleunigen und um Ihren Sohn wieder ein aufgeschlossenes, selbstbewusstes Kind sein zu lassen, das gerne die Spielgruppe OHNE Mama besucht, rate auch ich Ihnen, ein weiteres Mal mit Ihrem Sohn in dieses Geschäft zu gehen, um Ihrem Sohn zu zeigen, dass diese Frau nicht immer so unfreundlich herumschreit und sich vermutlich genauso erschrocken hat wie er. Er wird sich auf diese Weise selbst und in Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe davon überzeugen können, dass diese Frau NICHT böse ist. Vielleicht können Sie zuvor zusätzlich einmal "unter 4 Augen" mit dieser Verkäuferin sprechen und ihr freundlich und ohne Vorwürfe mitteilen, wie Sie die Ängste Ihres Sohnes zu reduzieren versuchen möchten? Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.10.2008



Antwort auf: Mein Sohn wurde erschreckt

Hm, ist sicher nicht so toll gewesen! Das bedeutet jetzt für dich, das aufzuarbeiten und zu erklären - vielleicht nochmal dorthin zu gehen und mit der Frau in Ruhe zu reden - daß sie sich ggf. entschuldigen kann? Was mich allerdings daneben völlig irritiert ist: wieso - um Himmels Willen - gibst du ihm solche Tropfen jetzt dafür? Das ist doch absoluter Quatsch! Was suggerierst du ihm jetzt damit? Lass mal die Tropfen weg und lerne, anders mit solche Dingen umzugehen! Er wird sicher keinen Vollschaden bekommen - eher dadurch, daß er für alles mögliche eben ein Wässerchen gibt ... Nix für ungut - aber ich finde es sehr erschreckend, daß es Mütter gibt, die einfach nicht mehr normal mit ihren Kindern umgehen! Jamu

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 20:28



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Was ist denn normal, wie man mit seinem Kind in solchen Situationen umgehen soll? Ihm sagen, es soll sich nicht so anstellen? Es geht auch freundlicher. Durch die Notfalltropfen wird nichts suggeriert. Das ist keine Psychopharmaka, sondern Mittel, die die Selbstheilungskräfte unterstützen. Ich finde es normal, wenn ein Kind sich nach solchem Erschrecken unsicher verhält. Und eine Mutter, die ihr Kind tröstet finde ich auch normal. Was soll sie deiner meinung tun? Das Kind in der Krabbelgruppe abliefern und tun als sei nichts gewesen? Wenn das deine Methoden sind hoffe ich, dass du nie in die Situation gerätst Angst vor etwas zu bekommen, was dir bisher Normal erschien. Das kann schnell gehen, zB Autounfall führt zu Angst vor dem Autofahren; Überfall führt zu Angst vorm Rausgehen. Sollen die auch auf die harte Methode geheilt werden, los raus, machs einfach! Das geht garantiert in die Hose und nach hinten los. Der Kleine ist eben nun verunsichert und muss erst wieder Vertrauen aufbauen. Dazu sollte er die Zeit bekommen. Suse

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 21:12



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NATÜRLICH kann ich die Mutter vestehen! Absolut - und ich wäre direkt sauer geworden! Natürlich würde ich meinem Kind beistehen und alles - habe selber u.a. eine 2 jährige hier! Ich wäre halt nur sofort in die Offensive gegangen - wohlgemerkt: ICH! Denn ich bin zum Glück recht schlagfertig und reagiere sofort! DAS kann nicht jeder - deshalb mein Vorschlag, da nochmal hin zugehen, zu reden und und und ... ABER: es ist mir sowas von pupegal ob diese Tropfen natürl. sind oder nicht - ein Kind braucht so was nicht, damit es Selbstheilungskräfte entwickelt oder diese unterstützt werden! Das ist absoluter Humbug! Und ja - auch planzl. Sachen sind nicht ohne! Ich bin a) Krankenschwester und b) bewandert im Bereich der pflanzl. Medizin! Und JA: ich kann dir eine Menge dazu sagen! ... Es geht mir nur darum, daß einige Mütter mal von der Schiene kommen sollten, für jedes und alles irgendwelche Mittelchen zu geben! Wenn ein Kind wirklich krank ist, dann kann man gewisse Dinge in Absprache geben und es ist okay! Aber doch nicht für SOWAS! Dass das Benehmen nicht gut war von der Verkäuferin steht außer Frage - der Rest ist - naja! Jamu

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 21:38



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Hallo dac, das war ja eine doofe Situation für Euch! Kann gut verstehen, daß Ihr Euch erschreckt habt. Ich würde versuchen ohne mein Kind dort hin zu gehen und der Frau erklären, was nun für Probleme herrschen. Vielleicht ist sie bereit, daß Du nochmals dort hinkommst, dein Sohn sich entsprechendes Dekomaterial nochmal anschaut und sie dann erklärt, daß sie dachte, er macht es kaputt und sie sich erschrocken hat und deshalb so laut gerufen hat... So könnte er ggf. sehen, daß die Frau kein Unmensch ist... Falls sie nicht dazu bereit ist, würde ich ihm erklären, daß es Menschen gibt, die halt etwas unfreundlich sind, in wie weit er es versteht, weiß ich nicht. Gib ihm Sicherheit, sei für ihn da und dann wird sich das sicherlich auch wieder regulieren. Die Tropfen würde ich nicht geben, da ich glaube, daß er durch Deine Nähe und Sicherheit genug Zuspruch bekommt! Weinen, wenn man Angst hat, kann sehr erlösend sein und von daher würde ichihm das auch gewähren und nicht versuchen, die Angst zu unterdrücken. Er macht bald bestimmt eine positive Erfahrung und dann wird das sicherlich gut verarbeitet sein. Daß er einen Folgeschaden davon trägt, kann ich mir nicht vorstellen! Alles Gute Mira

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 10:04



Antwort auf: Mein Sohn wurde erschreckt

Hallo Jamu, zwar teile ich Deine Meinung, daß man keine Notfalltropfen geben braucht, weil ein Kind sich erschrocken hat, aber den Vorwurf "ich finde es sehr erschreckend, daß es Mütter gibt, die einfach nicht mehr normal mit ihren Kindern umgehen" schon ziemlich massif. Sie ist doch normal umgegangen: hat ihren Sohn in den Arm genommen, hat ihn getröstet, versucht ihm die Situation zu erklären und ist nun besorgt, weil er neuerdings vor Frauen Angst hat, wo er vorher keine Angst hatte. Ich finde Ihre Sorge begründet und nicht unnormal... Wie gesagt: Ja, keine Medikamente/Mittelchen, wenn es umgänglich wäre, aber den Vorwurf finde ich nicht so schön. Das hätte mich auch etwas angegriffen, wenn ich sie gewesen wäre!!! Und: sie hat auch nciht behauptet, daß Ihr Sohn einen "Vollschaden bekommt", sondern hinterfragt, ob es ggf. für die Zukunft ein Problem geben kann...... finde es schade, daß manchmal besorgten und verantwortungsvollen Mamas sowas an den Kopf geworfen wird. Alle Schlagfertigkeit und medizinisches Wissen in ehren: aber man hätte es etwas taktvoller schreiben können! Ist meine Meinung! Mira

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 10:07



Antwort auf: Mein Sohn wurde erschreckt

Hallo, zurück! @ Ayana - lies doch bittge mal rcihtig mein 2. Statement! Da steht drin, daß ich sie verstehe usw ...... Mit "nicht mehr normal behandeln" war gemeint, daß immer alles sofort mit Medikamenten (und auch pfalnzl. sind Medis) behandelt werden muss! Das ist eine ziemlich dumme neumodische Macke und wird ständig propagiert als "alternativ" und "ganz sanft" und "ganz toll" und was weiß ich! DAS habe ich gemeint und auch ausreichend formuliert! Dass sie sich natürlich Sorgen macht und ärgerlich ist - das verstehe ich ABSOLUT! Und ich wäre ich SOFORT explodiert und hätte unter Meckerei vom Feinsten den Laden verlassen! Im Leben unterstelle ich ihr nicht, sich nicht ausreichend um ihr Kind gekümmernt zu haben! Bitte tu mir den Gefallen und lies nochmal genauer nach, danke! Jamu

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:30