Liebe Frau Schuster, am Wochenende waren wir mit einer ganzen Gruppe Leute auf einem Sportplatz. Unsere Tocher (fast 3) haben wir mit dem Sohn (fast 7) eines befreundeten Ehepaars über den Platz ziehen lassen. Die Beiden kenne sich auch. Irgendwann waren beide Kinder etwas nass, so dass sie nur noch in den Unterhosen durch die Gegend zogen. Im Sandkasten wurde dannn Bauch/Rücken mit Sand voll gemacht und irgendwann auch die Unterhose etwas gefüllt. Bereits da haben wir bemerkt, dass der Junge doch relativ oft an der Unterhose unserer Tochter war. Daher haben wir ihn gebeten, das zu lassen und das Interesse auf andere Spielzeuge gelenkt. Eigentlich -so dachten wir zumindest- waren die Kinder nie ohne Beobachtung, zumindest in Sichtweite. Wir waren dann auf dem Weg nach Hause noch bei den Großeltern und erst danach fängt unsere Tochter zu erzählen an. Der Junge hätte ihre Scheide geküsst und sie seinen Penis (natürlich mit verniedlichtem Ausdruck). Wir haben dann noch ein bisschen nachgefragt. Sie fand es wohl nicht schlimm. Er hat sie aufgefordert und sie hat mitgemacht. Sie sagte, sie hat geküsst und "geschleckt". Wir sind geschockt! Die Kinder waren ja eigentlich immer in Sichtweite. So im Nachhinein fällt uns schon auf, dass der Junge immer etwas weiter weg ging und unser Kind hinterher (schon bevor wir etwas wegen dem Unterhose anfassen gesagt haben) ... Aber sie waren ja noch in Sichtweite. Unsere Tochter ist sehr aufgeschlossen und -da Einzelkind, geht noch nicht in den Kiga- freut sie sich immer über andere Kinder. Und sie macht halt auch eigentlich immer das was größere Kinder ihr sagen, weil sie ihnen gefallen will. Sie kann schon "NEIN" sagen, aber wenn den Größeren irgend ein Neck einfällt, da ist sie schon dabei. Sie ist auch noch nicht aufgeklärt, wir denken das ist für ein 2 jähriges Kind noch zu früh "Details" zu wissen. Gibt es für 2/3-jährige Kinder schon "Aufklärungsbücher"? Wir denken nicht, dass sie es schlimm fand. Haben aber schon das Gefühl, dass sie der Vorfall etwas beschäftigt. Wir haben mit ihr gesprochen und gesagt, dass sie beim nächstem Mal gleich zu uns kommen soll und zu dem Jungen "Nein" sagen soll. Allerdings beschäftigt uns der Vorfall doch sehr. Was können wir tun, dass unsere Tochter nicht so vertrauensselig ist? Wir möchten keinen Angsthasen aus unserem Kind machen, es ist ja schön wenn ein Mensch offen auf andere zugehen kann. Aber zu Fremden fehlt manchmal etwas Distanz. Sie hat natürlich nicht erkannt, dass das nicht richtig war. Wir haben das versucht zu erklären. Aber ob sie es verstanden hat? Wir wollten ihr auch kein schlechtes Gewissen machen, denn die Situation ging eindeutig von dem Jungen aus. Natürlich wollen wir verhindern, dass sie die Situation mit anderen Kindern versucht "nachzustellen". Aber wie? Da wir ja bereits unterwegs waren, konnten wir mit dem Jungen nicht mehr reden. Die Eltern des Jungen haben wir noch am gleichen Abend angerufen, sie haben dann am nächsten Tag mit ihm gesprochen. Er hat alles bestätigt und er "musste" sich bei uns entschuldigen. Die Erklärung der Eltern war "Er hat gesagt er hat unsere Tochter halt so lieb und sie ihn auch.+ Er war halt so neugierig". Man muss dazu sagen, dass der Junge schon mit drei Jahren aufgeklärt wurde. Er weis Details wie "Penis in Scheide" etc. Da schockiert uns natürlich auch diese Aussage mit dem "wir haben uns so lieb", weil die Eltern ihn ja bestimmt mit den einleitenden Worten "Wenn sich zwei Menschen lieb haben ..." aufgeklärt haben. Ich schreibe zwar oben "Doktorspiele", finde aber das das über Doktorspiele hinaus geht. Sie haben sich ja nicht nur angeschaut und angefasst ... Ist es normal, dass ein 6 jähriger ein Mädchen zu solchen "Handlungen" auffordert? Wir vermuten, dass er schon bewusst etwas weiter weg ging ,,, Wir wissen, dass es bereits mit einem anderen 5 jährigen Mädchen einen ähnlichen Vorfall gab. Er war in ihrem Zimmer und hat sie dort aufgefordert sich auszuziehen und als beide Nackt waren, haben sie sich angefasst. Die Mutter des Mädchens hat uns das erzählt. Seine Eltern wissen nicht, dass wir davon Kenntnis haben. Aber das war der Grund, weshalb wir immer auf Sichtweite geachtet haben ... leider waren wir nicht erfolgreich. (Wir finden es schon irgendwie "verhaltensauffällig") Für uns ist klar, dass unsere Tochter nicht mehr ohne Aufsicht mit dem Jungen spielen wird. Wir werden zudem eine Weile auf Distanz gehen, weil wir nicht wissen wie wir mit der Situation umgehen sollen. Weil es so lang geworden ist, fasse ich nochmal meine Fragen zusammen: * Gibt es Aufklärungsbücher die für 2-3 jährige Kinder schon geeignet sind? * Macht eine Aufklärung in diesem Alter schon Sinn? * Was können wir tun, dass unsere Tochter ein offener Mensch bleibt, aber nicht so vertrauensselig gegenüber Fremden ist? Gibt es auch hierzu ein Buch? * Wie sollen wir mit unserer Tochter den Vorfall besprechen, damit es nicht zu weiteren Situationen kommt? * Ist das ein "normales" Verhalten für einen fast 7 jährigen Jungen? Müsste er nicht schon wissen, dass da nicht i.O. ist? Vielen Dank vorab. TheBigMama
Mitglied inaktiv - 24.08.2009, 14:51