"Die Mama geht jetzt!" Eine gute Taktik oder selisch grausam?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: "Die Mama geht jetzt!" Eine gute Taktik oder selisch grausam?

Guten Abend, mit 2,5 Jahren kommt es bei meinem Sohn jetzt öfters mal zu Trotzreaktionen. Er wirft sich dann auf den Boden und äußert seinen Unmut (entweder ein zorniges Aufheulen oder er sagt "Mag nimmer!" oder ähnliches) Gelegentlich ist dabei unklar, was ihn eigentlich verärgert und ich kann es dann auch nicht erfragen - er "bockt" und nimmt mich dann nicht wahr. Als wir neulich in der Stadt waren, habe ich ihn dann in einer solchen Situation ignoriert und bin ein paar Schritte weitergegangen, natürlich ohne ihn aus den Augen zu lassen. Ich hatte ihm zuvor angeboten, ihn zu tragen, ihm die Hand angeboten und gefragt, was ihn ärgert aber er hat auf nichts positiv reagiert bzw. sich zornig schimpfend aus meinem Arm gewunden. Zugegeben: ich hatte gerade sehr dünne Nerven und musste Ruhe bewahren. Dieser Trotz kam ohne scheinbaren Auslöser und ganz plötzlich (wie meist). Als er sich kurz darauf etwas beruhigt hatte, habe ich ihn dann an der Hand geführt und ihm gesagt, dass ich mich freue, dass er sich jetzt nicht mehr so ärgern muss. Eine Dame hat die Szene beobachtet und mir gesagt, das sei Kindesmisshandlung und psychologisch das Allerletzte, dass ich mein Kind einfach zurücklasse. Mein Sohn jedenfalls schien mehr überrascht zu sein als in seinem Vertrauen zu mir erschüttert. Da ich diesen Trick heute als Notlösung eingesetzt und von seiner Wirkung (Kind perplex, staunt, steht auf und geht wieder mit) profitiert habe, möchte ich nun doch nachfragen, ob das wirklich so schlimm ist, wie mir gesagt wurde bzw. wie ich mich am besten verhalten soll.

von Anderea am 10.07.2012, 23:16



Antwort auf: "Die Mama geht jetzt!" Eine gute Taktik oder selisch grausam?

Hallo Anderea Sie haben sich durchaus korrekt verhalten. Diese Dame kennt Ihren Sohn ünerhaupt nicht und weiß demnach auch nicht, welche Methode ihm UND Ihnen weiterhilft. Wären Sie nicht selbst so wütend gewesen hätten Sie einmal zurückfragen sollen, wie sie denn konkret gehandelt hätte.- Wenn möglich, zeigen Sie in friedlichen Situationen gegenüber Ihrem Sohn einmal Verständnis dafür, dass er hin und wieder wütend ist wie Sie und jeder andere Mensch auch.. Schlagen Sie ihm vor dann zuerst einmal einen Wutzwerg o.ä. Talismann zu drücken, den Sie an seinem Hosenbund befestigen. Vielleicht können Sie auf diese Weise die Situation noch weiter "entschärfen" und Ihrem Sohn zeigen, dass es auch angemessene Möglichkeiten gibt seine jeweilige Stimmung auszudrücken. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.07.2012



Antwort auf: "Die Mama geht jetzt!" Eine gute Taktik oder selisch grausam?

Meine Tochter, ebenfalls in dem Alter, hat momentan genau so eine Phase ;) Ich mach das genauso, wie du...ich frage erst was los ist, biete ihr Alternativen an...aber reagiert sie darauf nicht, ignoriere ich das ganze...zu Hause heb ich sie dann in ihr Zimmer un lehn die Tür an mit "wenn du dich beruhigt hast kannst wieder kommen, da brüllt sie dann ein paar Minuten und kommt dann zu mir. Dann werden Alternativen zu dem was sie nicht darf oder nicht haben kann gesucht und alles ist gut. Unterwegs lass ich sie auch einfach auf Boden liegen und toben und geh ein paar Schritte weiter, nachdem Hand geben, tragen etc. vorher nicht wirkte ;) Das letzte Mal musste ich in der Apotheke noch 10 Minuten warten, sie wollte unbedingt eine Zahnbürste von dort, hatte den Tag aber bereits eine neue bekommen und mir gings ums Prinzip, also Nein...sie warf sich auf Boden und brüllte die 10 Minuten alles zusammen. Als ich gehen konnte, sagte ich nur, steh jetzt auf, sonst musst alleine hier bleiben, ich geh nun und ging zur Tür...blitzschnell stand sie auf und folgte mir...dann ging ich nochmal auf Augenhöhe und hab ihr erklärt, das sie die nicht haben konnte, weil sie erst ne neue bekam, sie dürfe sich dort aber das nächste mal eine aussuchen...und es fruchtet so langsam, die trotzattacken werden weniger und kürzer ;) Ich hab nicht das Gefühl, das dies das Vertrauen zu mir erschüttert...ich geh ja nun auch nicht wirklich ohne sie weg, nur ein paar Schritte...aber mir würde auch nichts anderes einfallen, wie man da reagieren sollte..nachgeben geht ja nun nicht wirklich und sie hochnehmen endet nur in um sich schlagen und treten gegen mich und macht Gebrüll noch schlimmer. lg

von miez_85 am 11.07.2012, 21:51



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