Brutale Wutanfälle

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Brutale Wutanfälle

Hallo, wenn meiner Tochter ( 17 Monate) etwas nicht passt, knallt sie sich mit Absicht den Kopf auf den Boden, an den Badewannenrand, ans Bettchen, an die Tischkante u.s.w. Gestern ist mir das auf der Straße passiert. Sie wollte ihr Auto nicht mehr hinterherziehen, also habe ich es eingepackt. Dann suchte sie sich einen Steinkante und schlug ihren Kopf daran. Mir wird jedesmal schlecht wenn ich sehe was sie macht. Ich ignoriere dieses Geschehen, gehe weiter . Zu Hause verlasse ich das Zimmer. Sie kneift sich selbst, zieht sich an den Haaren. Sie muss ihre Wut selbst spüren. Aber so doll? Was kann ich machen? Reagieren mein Mann und ich richtig? Oder sie sitzt in ihrem Hochstuhl, möchte einen Joghurt haben. Ich sage ihr das sie später einen bekommt, wir aber erstmal Mittag essen. Schon schlug sie ihren Kopf mehrmals hintereinander an die Kande ihres Essbrettchens. Ich hielt meine Hand dazwischen und mir tat es schon weh. Ich habe Angst,dass sie verhaltensgestört ist und mache mir große Sorgen. Sie darf wirklich viel, alles ausprobieren und wir unterstützen sie auch dabei. Aber es muss auch klaren Grenzen und Regeln geben. Ist es schädlich, wenn täglich Stöße auf ihren Kopf ausgeübt werden? Ich hoffe so sehr, sie können mir helfen.... Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 25.09.2009, 14:42



Antwort auf: Brutale Wutanfälle

Hallo Ratsuchende Ihre Tochter hat bereits erfahren können, dass Sie Ihre umgehende Aufmerksamkeit erreicht, wenn sie Schmerzen hat. Gefällt ihr nun Etwas nicht, fordert sie Ihre helfende Aufmerksamkeit geradezu ein um sich mitzuteilen. Helfen Sie ihr, ihre jeweilige (verärgerte) Stimmung angemessen mitteilen und sich ggf. abreagieren zu können. Reichen Sie ihr jedes Mal von Neuem ein (Wut-)Kissen, einen (Wut-)Talismann, den sie drücken kann o.Ä. mit der Begründung, dass sie sich dann nicht selbst weh tun muß. Versuchen Sie, möglichst wenige Verbote, bzw. NEIN auszusprechen, indem Sie zunächst nach Kompromissen suchen zwischen Ihren Wünschen und den Bedürfnissen Ihrer Tochter oder sie mit der Anregung zu einer geeigneten Aktivität vom Ungeeigneten abzulenken versuchen. Viel Erfolg, aber auch Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.09.2009



Antwort auf: Brutale Wutanfälle

Hallo "Mausel"! Meine Tochter (jetzt 21 Monate) hatte in diesem Alter ähnliche Wutanfälle, worüber ich natürlich furchtbar entsetzt war. Ich wusste nicht, ob ich mit ihr schimpfen oder sie trösten soll (weil sie sich dabei natürlich weh getan hatte). Aus dem Impuls heraus habe ich eher geschimpft und habe ihr gesagt, dass sie sich doch nicht selbst weh tun darf und dass Mama dann ganz traurig ist. Ich war völlig verzweifelt und wusste nicht, wie ich richtig reagiere. Eine Erziehungsberaterin hat mir dann geraten zu überprüfen, ob meine Kleine bei der Tagesmutter oder auch zu Hause evt. überfordert wird. Auch eine Möglichkeit war, dass meine Tochter meine (damals unbewusste) Überforderung gespürt hat und dementsprechend überfordert reagiert hat. Sie konnte damals ja auch noch nicht sprechen und sich entsprechend mitteilen. Ich habe mir das alles sehr zu Herzen genommen und versuche seither, mich nicht ständig unter Druck zu setzen und alles "perfekt" zu machen (Haushalt, Arbeit, Kind etc.). Ich glaube, die Kinder spüren wirklich sehr genau, wenn Mama und Papa genervt und gestresst sind. Während der Wutanfälle habe ich die Kleine dann ganz fest in den Arm genommen und sie gefragt, warum sie sich so ärgert und dass sie bei Mami alles loswerden darf und sie doch mein allergrößter Schatz ist. Ich habe sie ganz fest gehalten und ihr gesagt, dass Mama für sie da ist und ihren Ärger spürt. Meistens hat die Kleine dann an meiner Schulter kurz und heftig geweint, bis ich sie mit etwas Schönem ablenken konnte. Inzwischen gibt es schon lange keine brutalen Wutanfälle mit Selbstverletzung mehr, aber die Erinnerung daran lässt mich noch immer erschauern... Sei tapfer, versuch gelassen zu bleiben, drück Dein Kind fest an Dich und lass sie sich ausweinen, vielleicht hilft's ihr so wie meiner Kleinen. Alles Liebe!

Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 13:18



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