Hallo, Ich bin mir momentan etwas unsicher, wie ich "weitermachen" soll. Wir haben 2 Kinder - der Große ist fast 2 1/2 und die Kleine ist 8 Monate. Ich mache seit kurzem 2x die Woche eine Abendschule im sozialpädagogischen Bereich. Dabei geht es momentan um die Bindungstheorie. Unter anderem natürlich um Bindungsstörungen und die "Fremde Sittuation". Unser Großer ist, seit er knapp 1 Jahr alt war in einer Krippe. Zuerst 2 Vormittage 3 Stunden, mitlerweile 3 Tage je 4 Stunden. Er ist damals in die Krippe gekommen, weil ich nicht mehr mit ihm Zuhause bleiben konnte (psychisch). Er hat mich zu der Zeit regelrecht abgelehnt und den Kontakt zu "Fremden" geliebt (wobei er nicht auf jeden Freudestrahlend zugegangen ist). Sein Verhalten war genau so, wie es in diesem "Fremde Sittuation"-Test eben NICHT sein sollte. So beschäftigt mich seit längerem der Gedanke, ob da wohl wirklich eine Bindungsstörung vorliegt. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass er einfach ein sehr aufgeschlossenes und abenteuerlustiges Kind ist und es ihm mit mir allein zu langweilig war. Denn als er dann in der Krippe war, war es auch zu Hause viel viel besser. Nachdem ich aber immer mehr zu der Bindungstheorie gelernt habe, zweifle ich das immer mehr an... (Obgleich ich trotzdem überzeut bin, das unser Sohn sehr abenteuerlustig und neugierig ist) Es würde auch daher passen, dass ich nach dem 1. Kind sehr starke Wochenbett-Depressionen hatte, und unser Großer war nicht gerade ein ruhiges Kind (Schreikind will ich eigendlich nicht sagen, aber mir kam es so vor). Bei der 2. ist das gar kein Thema mehr gewesen, sie hat aber auch einen völlig anderen Charakter, ist viel ruhiger und ausgeglichener. Nun frage ich mich folgendes: Liegt da eine Bindungsstörung vor? Und wenn ja, was tue ich? Kann man daran arbeiten? Oder sollte man da "professionelle Hilfe" in Anspruch nehmen? Ist da überhaupt noch "was zu retten"? Oder müssen wir eben so wie es ist klarkommen? Zu sagen sei noch, dass unser Großer eine fast 180° Wende nach der Geburt der Kleinen gemacht hat. Auf einmal war die Familie das wichtigste und er kam nach dem Kindergarten weinend angelaufen, anstatt wie vorher sich heulend auf den Boden zu werfen weil ich gekommen bin... Das hat mitlerweile deutlich abgeflacht. Aber ich merke dennoch, dass sich unsere Beziehung dauerhaft gebessert hat. Er liebt es, mit mir zu basteln oder zu backen. Dafür wird schonmal ein Bagger stehen gelassen. Wenn der Papa zu Hause ist, ist der zwar der Star, aber spätestens wenn er wirklich kank ist ruft er schon in der Regel nach mir. Aber es beschäftig mich schon sehr, zumal wenn man dann Sachen lernt wie "nicht sicher gebundene Kinder haben dauerhafte Beziehungsprobleme und bedürfen später häufiger eine Paarberatung, sind emotional unausgeglichen" usw. Und es beschäftigt mich auch, weil ich mich frage was ich falsch gemacht habe, und ob ich bei der Kleinen gerade wieder die selben Fehler mache! Sie kann ohne weiteres eine 3/4 Stunde alleine im Kinderzimmer spielen. Rollt sich überall herrum und erzählt vor sich hin. Wenn sie ruft gehe ich dann sofort zu ihr und sie freut sich unheimlich mich zu sehen. Aber das mag nicht so recht zu dem passen, was wir lernen (dass so kleine an die Mama klammern, sie garnicht weggehen lassen, weinen wenn sie die Mama nicht mehr sehen und so sachen) Wenn es ihr nicht gut geht, sie müde ist oder sonstwie bedürfniss hat, dann Trage ich sie auch mal im Tragetuch oder im Babybjörn durch die Gegend. Sonderlich häufig kann ich das allerdings wegen Rückenproblemen nicht machen... Sie sehen, ich bin mir total unschlüssig, was bzw. ob überhaupt etwas los ist und wie ich damit umgehen soll! Vieleicht können sie mir etwas weiterhelfen? Mit lieben Grüße, Eine Mama
von Mama2012-12 am 17.12.2012, 17:04