Beißen, zwicken, hauen mit 19 Monaten

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Beißen, zwicken, hauen mit 19 Monaten

Hallo! Mein Sohn ist 19 Monate und eigentlich ein gut gelauntes, liebes und meistens folgsames Kind. Nur dass er in jeder Gefühlslage (Euphorie, Zorn, Müdigkeit) beißt, zwickt und im Zorn auch auf Mama hinzuhauen versucht. Wir haben schon alles versucht von sich entschuldigen, zu erklären, dass das weh tut, Gehschule und ignorieren, sagen : ich will das nicht, im Moment versuche ich es mit einer "Auszeit" im Kinderzimmer. Ich halte die Türe einen Spalt offen und lasse ihn 2 Minuten drinnen...Jetzt fängt er auch an, am Spielplatz auf andere Kinder, die ihn z.B. überholen hinzuhauen. Die Pädagogin der Spielegruppe hat mir geraten, das anfangs mal zu ignorieren, wenn es nicht zu heftig ist. Aber mal ehrlich, wenn mein Kind mehrmals von einem anderen gehauen wird (obwohl "hauen" schon noch übertrieben ist) und dessen Mutter ignoriert das, würde ich das auch nicht wollen..Ich weiß nicht mehr, was wir tun sollen. Ich weiß schon, dass sich ein Kleinkind noch nicht anders ausdrücken kann, aber ich denke mir immer woher er das hat, denn er wächst in einer intakten, liebevollen Familie auf? Liegt es einfach an seinem Temperament? Oder haben wir am Anfang (beißen tut er sicher schon 1 Jahr - nur dass ich jetzt blaue Flecken davon habe) einen Fehler gemacht, weil wir es nicht ignoriert haben sondern zu viel Lärm darum gemacht haben? Denn, eines muss ich zugeben, das mit dem Zwicken war anfangs natürlich lustig, also das haben wir uns wahrscheinlich selbst zuzuschreiben, dass er das beibehalten hat. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

von Sonja55 am 01.05.2013, 21:20



Antwort auf: Beißen, zwicken, hauen mit 19 Monaten

Hallo Sonja55 Da Kleinkinder über ihr Fehlverhalten nachdenken sollen, wenn sie zu einer Auszeit in ihr Zimmer oder auf den "stillen Stuhl" geschickt werden, ist Ihr Sohn für diese Maßnahme noch zu jung. Er handelt noch sehr spontan und ohne (gleichzeitig) über die Folgen seines Handelns nachdenken zu KÖNNEN. Ganz bestimmt möchte er weder Ihnen noch anderen Kindern absichtlich Schmerzen zufügen. Bitte sprechen Sie möglichst rechtzeitig jeweils ein KURZ begründetes Nein zum Hauen und regen Sie ihn mit direktem Blick- und evtl. auch Körperkontakt konkret, bzw. anschaulich zu einer geeigneten Handlungsweise an. Auf diese Weise wird er nach einigen Wiederholungen zunehmend lernen WIE er seine jeweilige Stimmung mitteilen, bzw. WIE es zu einer friedlichen Konfliktlösung kommen kann. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.05.2013



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