Baby mit zur Beerdigung nehmen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

Liebe Frau Schuster, bei uns in der Familie steht eine Beerdigung an. Mein Sohn ist 8 Monate alt. Ist es ratsam, mit ihm schon zu einer Beerdigung zu gehen? Zu dem kommt, daß wir weit fahren müßten und außerdem ein anschließender Gaststättenbesuch geplant ist. Mein Sohn reagiert sehr empfindlich auf neue Eindrücke und auch "fremde" Menschen (also alle außer Mama und Papa). Können Sie mir einen Rat geben? Über eine Antwort würde ich mich freuen. LG Susanne

Mitglied inaktiv - 29.03.2001, 11:11



Antwort auf: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

Hallo Susanne Es kommt im Wesentlichen auf die Leute an, die ebenfalls an der Beerdigung teilnehmen und darauf, wie sehr Ihnen die/der Verstorbene am Herzen liegt. Ihr Sohn wird die Zeremonie ähnlich wie eine andere Feier aufnehmen, da er Trauer wahrscheinlich noch nie empfunden hat und demnach auch noch überhaupt nicht verstehen kann. Trauer und Tod gehören zum Leben genau so dazu wie Freude und Geburt. Je alltäglicher diese Dinge auch den Kleinsten vermittelt werden umso besser werden sie auch, wenn sie älter und verständiger sind, damit fertig. Haben Sie die Möglichkeit, ihn während der Beerdigung zu gewohnten Zeiten zu füttern, zu wickeln und sich mit ihm zu beschäftigen, sehe ich keinen Grund, warum Sie ihn nicht mitnehmen können, wie zu allen anderen Feiern auch. Ist er anderen Personen gegenüber eher scheu, würde ich ihn -wie zu anderen Feiern- lieber in seiner gewohnten und sicheren Umgebung lassen. Bis bald?

von Christiane Schuster am 30.03.2001



Antwort auf: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

Hallo Susanne! Ich war vor kurzem mit unserer 9 Monate alten Tochter auf einer Beerdigung. Mein Mann und ich haben sie abwechselnd irgendwo spazieren geschleppt. Im Gasthaus hinterher waren wir nicht. Das wäre zuviel des Guten gewesen. Zur Beerdigung (eigentlich waren wir im Krematorium) wollte ich unbedingt, da die Verstorbene ein sehr wichtiger Mensch für mich war (eine Art zweite Mutter). Ansonsten wäre ich nicht hingegangen, da das Ganze sehr anstrengend ist. Das Baby kann nicht herumkugeln/krabbel, was es unbedingt möchte und lauthals kundtut, es muß gewickelt werden, ständig wird es angesprochen (was ihr nicht so viel ausmacht, meine 1. Tochter hat immer wie am Spieß gebrüllt)... Wenn du nicht wirklich hingehen willst/mußt, würde ich es auch nicht machen. Was soll´s letztendlich. Tote kann man nicht zurückholen und das Begräbnis ist eigentlich auch nur etwas für die Lebenden. Hoffe dir ein bißchen geholfen zu haben. Gruß Svetlana

Mitglied inaktiv - 29.03.2001, 23:23



Antwort auf: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

Hallo Susanne, ich denke du solltest deinen kleinen Sohn nicht unbedingt mitnehmen. Denn, liebe Fr. Schuster, eine Trauerfeier ist nun mal eben doch keine "Feier" wie jede andere:-( Man nimmt Abschied von einem Menschen,eine Trauer- und Gedenkrede wird gehalten, man geht in Gedanken ans Grab, viele weinen und ich finde alle -und auch du selbst, denn deswegen gehst du ja doch hin!- sollten dies auch in dieser Stunde in aller Ruhe und Besinnlichkeit tun können. Ich denke zuallererst kannst DU dich nicht auf die Beerdigung und deine Gefühle konzentrieren, die anderen könnten sich(jawohl!) gestört fühlen (bei einer "richtigen Feier" fände ich das schnurzpiepegal...)und deinem Sohn bringt das ganze ja sowieso nix. VG

Mitglied inaktiv - 30.03.2001, 13:42



Antwort auf: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

o.T.

Mitglied inaktiv - 30.03.2001, 20:52



Antwort auf: Baby mit zur Beerdigung nehmen?

Liebe Susanne 4 Wochen nach der Geburt meiner kleine Tochter ist mein Opa gestorben und für mich war es klar das ich an der Beerdigung teilnehme, so hab ich mir meine damals zwei Monate alte Tochter auf den Bauch geschnallt und sie hat schon gespürt da stimmt was nicht und hat während der Trauerfeier nur geschrien os habe ich währen der Feier draussen gewartet das war auch besser so weil das es so auf Heulen gemacht ist und aber dann war es für meine Mutter (es war ihr Vater) sehr wichtig das Emma da war sie hat das ganze aufgelockert und abgelenkt. Wir haben auch das Essen danach zuhause gemacht. Am besten Du entscheidest selber ob Du das machen möchtest oder nicht. Lg und ganz viel Kraft wünscht Dir Sylvia

Mitglied inaktiv - 31.03.2001, 17:26