Hallo Frau Schuster,
das Familienleben gestaltet sich derzeit sehr anstrengend, weil unsere Kinder (4,5 und 3) ständig "Ausnahmen" durchsetzen möchten. Es geht schon morgens los: Lieber Joghurt anstatt Frühstücksbrot, heute mal die andere Jacke anziehen, heute Nachmittag keine Lust zum Sport / Nachmittagskindergarten usw.
Vermutlich sind wir in der Vergangenheit zu oft auf spontane Wünsche der Kinder eingegangen, aber jetzt hat es eine Dimension erreicht, die uns extrem stresst. Wir versuchen, einen sehr geregelten Tages- und Wochenablauf hinzubekommen, und trotzdem geht momentan nichts "von alleine". Über jeden Handgriff muss diskutiert werden, was dann gelegentlich Trotzanfälle, Weigerungen, Tränen von Seiten der Kinder oder auch entnervtes Brüllen der Eltern zur Folge hat.
Ist das der ganz normale Wahnsinn oder haben Sie einen Tipp für mich, wie ich unsere Kinder dazu bringen kann, besser zu kooperieren (quasi "automatisch", weil man es eben jeden Tag so macht und es zur Gewohnheit geworden ist, die man nicht mehr in Frage stellt) bzw. einfach mal mit dem zufrieden zu sein, was man bekommt.
Viele Grüße
Almudena
Mitglied inaktiv - 04.02.2011, 15:18
Antwort auf:
Autorität und Kooperation - Kinder wollen ständig Ausnahmen
Hallo Almudena
Bevor Etwas zur Gewohnheit wird und gewisser Maßen automatisch erfolgt, muß eine bestimmte Handlungs- und Verhaltensweise erst einmal konsequent ( ! ) geübt werden.
Bitte setzen Sie sich als Eltern darum nun begründet konsequent durch und verzichten Sie weitestgehend auf Ausnahmen.
Überlegen Sie sich bitte zuvor, welche Regeln Ihnen besonders wichtig sind, während Sie gleichzeitig individuelle Bedürfnisse Ihrer Kinder berücksichtigen, die eben noch keine kleinen Erwachsenen sind.
Beispiel: Ein Frühstücksbrot muss sein, weil..., aber ein Joghurt kann gerne als Nachspeise gegessen werden! Als Kompromiss bietet sich ein Müsli mit Joghurt an.
Die Jacke wird am Abend vorher rausgelegt und dann angezogen, weil sie wärmer, bereits leicht beschmutzt ist und dann gewaschen werden kann! (o.Ä.).
Nachmittagskiga fällt nur dann aus, wenn Papa oder Mama auch frei haben, damit gemeinsam Etwas unternommen werden kann!
Da Sie bislang vermutlich zu nachgiebig waren und gegen Ihre eigene Überzeugung handelten, werden Sie einige Zeit recht "streng" sein müssen, um Ihren Kindern wieder eine sichere Orientierung geben zu können.
Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 05.02.2011