Aufmerksamkeitsmangel wie soll ich damit umgehen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Aufmerksamkeitsmangel wie soll ich damit umgehen?

Hallo, Ich habe eine dreijährige Tochter und einen 10 Monate alten Sohn. Die beiden lieben sich sehr. Im Moment gibt es aber leider ein paar große Probleme. Der Kleine ist gerade extrem anstrengend. Er ist 24h nur mit weinen, jammern und nörgeln beschäftigt. Er schläft nicht und hängt nur auf dem Arm rum. An sich stört mich das wenig, ich kenne die Phase von der Großen, aber sie ist völlig durch den Wind. Sie weint,niemand spielt mehr mit ihr, ich trage immer nur den Kleinen rum, ihr ist soo langweilig. Ich kann sie da gut verstehen, es ist ätzend für sie. Vor allem, weil sie mit Lego spielen möchte und das nicht geht, wenn der Kleine wach ist. Ich versuche immer wieder was mit ihr zu machen und sei es nur ein Buch lesen, aber nach maximal zwei Minuten ist der Kleine völlig zusammengebrochen, liegt platt auf dem Boden und weint sich die Seele aus dem Leib. Nur auf den Schoß setzen bringt nichts. Er will rumgeschleppt werden. Habe ich ihn im Tuch kann ich nichts mehr spielen. Wir machen daher quasi jeden Tag nur Ausflüge. Dann ist der Kleine zufrieden und die Große nicht völlig gelangweilt. Ich habe nun aber das Gefühl sie hat große Anst vor einem Bindungsverlust. Sie ist ganz extrem in Regression gegangen. Von total trocken zu "alles in die Windel" zurück, dauernd betont sie, wie lieb sie alle hat, fragt ständig wie es uns geht und ob alles ok ist, liegt viel auf dem Boden rum, will nur noch im Schlafsack rumsitzen "der ist kuschlig" und weint fürchterlich, sobald ich oder mein Mann den Raum verlassen. Auch zuhause. Wir werden auf Schritt und Tritt verfolgt, selbst wenn wir 5 mal nur hoch und runter laufen. Sobald mein Mann da ist, kriegt jeder dann 1 Kind und beide Aufmerksamkeit. (Auch wechseld) Das ist aber oft sehr spät, sie geht dann quasi ins Bett unter der Woche. Ich habe Angst, dass unsere Beziehung leidet, weiß aber keinen Ausweg. Den Kleinen weinen lassen geht ja auch nicht. Der muss vermutlich eh zu oft weinen (Schuhe, Windel, Essen oder wenn die Große sonst noch was braucht eben). Ich erkläre ihr viel warum das gerade so ist und sie hilft viel mit. Unter den Geschwistern gibt es auch keinen Stress. Mir macht nur die Regression solche Sorgen und das wieder einnässen und einkoten mit dem permanenten der Liebe versichern. Was meinen Sie dazu? Was soll ich tun/ anders machen? Viel gekuschelt wird übrigens. Lg und danke

von Avraa am 23.10.2017, 14:23



Antwort auf: Aufmerksamkeitsmangel wie soll ich damit umgehen?

Liebe Avraa, Sie tun Ihr Bestes. Mehr können Sie nicht tun. Sie schenken Ihrer Tochter Aufmerksamkeit wann immer es geht. Halten Sie noch ein wenig durch. Bald möchte Ihr Baby nicht mehr nur herumgetragen werden, sondern selbständig die Welt erkunden. Dann wird es leichter für Sie und für Ihre Tochter, da sie sieht, dass es auch eine Mama ohne Baby gibt. Versuchen Sie nicht, Ihre Tochter zu überreden, nicht mehr in die Windel zu machen usw.. So wie es wieder begonnen hat, wird es auch wieder aufhören. Ihre Tochter kann in dieser Phase keinen Druck gebrauchen. Ihrer Tochter wird diese Phase der Regression nicht schaden und mehr als Sie jetzt tun, können Sie nicht machen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.10.2017



Antwort auf: Aufmerksamkeitsmangel wie soll ich damit umgehen?

Achso: Sie geht ab Januar in die Kita.

von Avraa am 23.10.2017, 14:46