Hallo, ich habe eine Frage zu meinem 6 1/4jährigem Sohn. Er ist noch im KiGa, kommt im September in die Schule, da er ein Kann-Kind ist (geboren im Dezember). Er geht gerne in den Kindergarten. Wir haben das Problem, dass er trödelt und unkonzentriert ist bei Sachen, die ihm keinen Spaß machen. Fast jeden Morgen gibt es Streit, weil er sich nicht bzw. sehr langsam anzieht und trödelt. Er sagt, anziehen macht ihm keinen Spaß. Wir halten es bei uns eigentlich so,dass wir Sachen erklären und bereden. Auzeiten, Strafen usw. gibt es bei uns nicht, weil wir davon nichts halten. Wir möchten keinen Gehorsam aus Angst. Es klappt auch gut und es ist harmonisch. Der einzige Punkt wo es wirklich täglich Konfrontationen gibt ist das morgendliche Fertigmachen. Wir haben darüber geredet. Am Verständnis mangelt es nicht und er sagt, er bemüht sich. Er lässt sich aber ablenken beim Anziehen, spielt zwischendurch oder will, dass ich mit ihm etwas anderes mache zwischendurch (z. B. mir etwas anschaue, was er interessant findet). Dabei vergisst er das Anziehen. Manchmal bittet er mich um Hilfe, obwohl er alles schon sehr lange anziehen kann. Als kleines Kind wollte er es selbstständig machen und konnte es schnell sehr gut. Das gleiche Spiel beim Frühstücken. Ich muss ihn ständig ans Essen erinnern, weil er gedankenversunken da sitzt oder ständig redet und über etwas philosophiert. Beim Schuhe/Jacke anziehen ebenso - da wird sich bei der Schwester eingemischt, irgendwas gedacht und gekuckt dabei aber Schuhe/Jacke sind vergessen. Das einzige was flüssig klappt ist das Zähne putzen, wobei er da auch nicht still steht sondern auf dem Schemel kippelt oder mit der Zahnbürste experimentiert. Ich habe da mittlerweile keine Geduld mehr und bin dementsprechend morgens sehr gereizt. Ein Teufelskreis. Ich habe auch - wider unserer Einstellung - als letztes Mittel schon Auszeiten, Strafen verhängt über einen Zeitraum. Auch das war ohne Erfolg. Diese Art der Erziehung macht es bei meinem Sohn schlimmer. Das wirkt bei uns nicht mal kurzfristig. Wenn ich mich nebenran setze und ihn anleite, dann klappt es einigermaßen. Ich muss aber auch ständig ihn erinnern, was ihn dann wieder nervt. Vielleicht verlange ich zu viel, dass er es alleine macht? Ich muss dazu sagen, mit Dreijahren hatten die Kindergärtnerinnen den Verdacht auf Asperger. Das wurde aber bis heute nicht bestätigt. Wir waren aber zu einem Intelligenztest mit 4 und 6 Jahren, der einen überdurchschnittlichen IQ/Grenze Hochbegabung zeigte und die Ärztin verschiedenes Verhalten/Probleme darauf schob. Aber wie gehe ich damit um? Wie kann ich ihm beibringen, dass man auch Sachen machen muss, auf die man keine Lust hat? Normalerweise finden wir gemeinsame Lösungen, die für beide ok sind oder ich schaue, ob ich in der Familie etwas so ändern kann, dass es zu keinen Problemen mehr kommt (wenn dies ohne Aufwand möglich ist) z. B. den Zeitpunkt oder den Ablauf. Ich glaube ja nicht, dass er es extra macht um mich zu ärgern. Ich verstehe, dass seine Prioritäten als Kind woanders liegen als sich pünktlich anzuziehen. Noch dazu, da er die Uhr noch nicht kann und nicht weiß, wann er schnell machen muss und wann nicht. Aber wie kann ich ihm helfen, dass er diese unliebsame Aufgabe bewältigen kann?
von Ma-Mi am 17.03.2015, 09:34