Sehr geehrte Frau Schuster,
unser Sohn ist 16Monate alt (jung) und ein aufgeweckter, neugieriger kleiner Mann.
Seit einigen Tagen ist uns aufgefallen, das er sehr anhänglich ist. Ich bin auch immer für ihn da, wir spielen zusammen und spaßen auch viel miteinander rum. Nur leider muß ich ja auch den Haushalt erledigen, etwas kochen etc. Doch er läuft mir immer hinterher, schreit wenn er allein im Zimmer sein soll und wenn wir ihm etwas verbiete und deutlich nein sage, so akzeptiert er das einfach nicht.
Wie soll ich mich richtig verhalten? Ich rede schon immer mit ihm, erkläre ihm warum er das und jenes nicht machen darf, aber er macht es immer wieder, das zehrt schon an den Nerven. Eine Tante meines Mannes meinte ich hätte erziehungstechnisch schon etwas falsch gemacht und ich hätte ihn als kleines Baby länger schreien sollen, dann wäre das nicht so. Aber das kann doch nicht sein oder, die veralteten Erziehungsmaßnahmen sind doch nun wirklich tabu, oder? Können Sie mir eventuell noch einen Tipp geben?
Vielen Dank im Voraus und ein schönes Weihnachtsfest
wünscht Ihnen
Fam. Albrecht
Mitglied inaktiv - 15.12.2009, 21:28
Antwort auf:
Anhänglichkeit
Hallo Ratsuchende
Bitte lassen Sie Ihren Sohn nicht weinen, da er mit dieser Handlungsweise überhaupt nicht lernen und auch kein Vertrauen zu Ihnen weiterhin aufbauen kann.
Lassen Sie sich von ihm mit eigenem Putztuch, eigener Rührschüssel usw. "helfen" und loben Sie seine Hilfsbereitschaft. Jedes Lob regt bekanntlich zu weiterem, selbstständigen Tun an.
Da kein Kind in diesem Alter gerne alleine ist, lenken Sie ihn zuerst mit einer ansprechenden Aktivität ab, wenn Sie unbedingt den gemeinsamen Raum einmal verlassen müssen. Halten Sie möglichst Sprach- und/oder Blickkontakt zu Ihrem Sohn, damit er nicht unter Trennungsängsten zu leiden beginnt.
Versuchen Sie ihn ebenso mit einer geeigneten Beschäftigung vom Ungeeigneten abzulenken.
Müssen Sie dennoch mal ein NEIN aussprechen, was einfach unvermeidlich ist, nehmen Sie wiederum direkten Blick- und evtl. auch Körperkontakt zu ihm auf, sprechen Sie ein KURZ begründetes Nein und lenken Sie ihn wiederum ab, bzw. zeigen Sie ihm anschaulich, warum ein Nein wirklich notwendig ist.
Damit Ihr Sohn nicht nur an Ihnen "klammert" rate ich Ihnen, mit ihm eine Eltern-Kind-Gruppe zu besuchen, sodass er Gelegenheit bekommt, sich am Verhalten anderer Kinder zu orientieren.
Natürlich wünsche ich auch Ihnen und Ihrer Familie ein Frohes Weihnachten, sende liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 16.12.2009