Frage:
Angst vor dem Kindergarten
Hallo Frau Ubbens,
Mein Sohn (3,5 Jahre) besucht seit 4 Wochen den örtlichen Kindergarten. Seit einer Woche hat eraber Angst und will nicht mehr hin. Er sagt, er wird dort von einem anderen kind geschlagen bzw in das Gartenhäuschen gedrückt und eingesperrt. Es bedrückt ihn so sehr, dass er nachts schlecht schläft. Trotzdem bezeichnet er ihn als "seinen Freund". Vor 2 Tagen kam dann heraus, dass dieses kind auch andere schlägt und tyrannisiert und andere kinder ebenfalls nicht mehr in den kindergarten wollen. Mehrere eltern (inklusive mir), haben sich an die Erzieherinnen gewandt, welche dies bejaten und meinten, sie müssen momentan tatsächlich hart durchgreifen, da das kind unzähmbar ist, sie das nicht dulden würden und versuchen das in den griff zu bekommen. Ein gespräch mit den eltern dieses auffälligen kindes folgte. Allerdings misshandelt er die anderen kinder weiterhin. Ich bin kurz davor, mein kind aus den kindergarten zu nehmen. Ist das sinnvoll? Er wird von mir zuhause grundsätzlich gefördert (zahlen, rechnen, buchstaben, naturkunde, basteln, malen usw.), unabhängig vom Kindergarten. Er hat zwei mal die Woche grundsätzlich kontakt zu anderen kindern. Sorgen bereitet mir, ob er trotzdem ein defizit im bezug auf Sozialwesen bekommt, da er eher ein Einzelgänger ist und sich gern abkapselt.
von
Arven89
am 28.09.2017, 16:06
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Liebe Arven89,
natürlich war der Anfang der Kindergartenzeit für Ihren Sohn nicht sehr erfreulich. Sprechen Sie mit Ihrem Sohn, dass Sie mit den Erziehern besprochen haben, dass diese sehr aufpassen, dass das entsprechende Kind nicht mehr so viel ärgern kann. Bleiben Sie mit den Erziehern im Gespräch.
Das schlechtere Schlafen kann auch von der grundsätzlichen Änderung kommen. Ihr Sohn erlebt seit vier Wochen viel mehr als zuvor und hat in der Kindergartenzeit wenig Gelegenheiten sich auch mal zurückzuziehen. Irgendwann müssen dann die vielen Eindrücke verarbeitet werden und dies passiert überwiegend nachts. Auch ohne schlechte Erlebnisse kann dies ein paar Wochen dauern.
Warten Sie noch ein wenig ab.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.09.2017
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Leider ist es so, dass gestern wieder ein übergriff stattfand. Das kind drückte seinen ellenbogen gegen den hals meines sohnes, um ihn ins gartenhäuschen drängen und einsperren zu können. Die Gespräche scheinen nichts zu bewirken. Seine Schlafstörungen kommen von den misshandlungen. Er redet seitdem im schlaf, wodurch man merkt, was er verarbeitet.
Wenn ich ihn aus dem Kindergarten nehme, wie wirkt sich das auf die stärkung des immunsystems aus, da wir keinen weiteren kindergarten in der nähe haben und er zuhause bleiben würde? Er hat jetzt in 4 wochen den 2. atemwegsinfekt, woraufhin ich mir denke, dass sein immunsystem gestärkt wird durch das zusammensein mit vielen anderen kindern.
Wie wirkt sich das auf sein sozialverhalten aus? Er hat zwar 2x die woche kontakt mit anderen kindern, aber er kapselt sich gerne ab. Zeig ich ihm dadurch eventuell l, dass sobald es schwer wird man auch aufgeben kann? Das möchte ich natürlich nicht.
von
Arven89
am 29.09.2017, 08:54
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Vielleicht kann man ja, weil es schwer scheint;-), eine Pause machen, und diese nutzen, um daran zu arbeiten, das Problem mit dem Kind zu lösen (z.B. mit Erziehern/Träger), und es nach der Pause dann nochmal versuchen?
Was sagt die Kindergartenleitung, wie sie das Problem angehen? Wie ist das Betreuungsverhältnis - kann eine Erzieherin zur Überwachung des Jungen abgestellt werden?
Viel Glück!
von
zweizwerge
am 29.09.2017, 10:53
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Liebe Arven89,
natürlich können Sie, wie meine Vorrednerin vorgeschlagen hat, eine Pause einlegen. Das kann aber eigentlich nicht der richtige bzw. nicht der einzige Weg sein. Der Kindergarten ist in der Pflicht, sich um das Verhalten des anderen Kindes zu bemühen. Sprechen Sie, bestenfalls mit anderen Eltern zusammen, mit der Leitung. Fragen Sie konkret nach, wie der Kindergarten gedenkt, weiter mit dem Verhalten des Kindes umzugehen, damit die vielen anderen Kinder beruhigt in den Kindergarten gehen können.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 02.10.2017
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Ich bin grundsätzlich ein Freund von Gesprächen. Aber in diesem Fall kann ich nicht verstehen warum schlicht nicht gehandelt wird. Warum kommen hier Vorschläge wie Pause für dein Kind? Dein Kind sowie andere leiden darunter und das Erz.Team weiss davon und bekommt es nicht in den Griff? Warum ist er nicht stärker im Fokus und bekommt Hilfe damit er so nicht handelt? Und ggf. eben auch Sanktionen! Ich bin selbst Ersatzkraft im Kiga, war auch lange im Vorstand. Aber wir würden immer versuchen erstmal das drangsalierte Kind zu schützen! Und dann! muss man schauen wieso, weshalb warum verhält sich das Kind so.Und warum hat er noch die Freiheit sich auf dem Aussengelände so frei zu verhalten? Bei uns wäre er im 5 Meter Radius.Ende. Wenn er zeigt er hat verstanden das so ein Verhalten nicht OK ist, würde die Freiheit wieder größer. Natürlich mit Erklärung und nicht einfach ohne Vorwarnung.
von
Itzy
am 03.10.2017, 20:03
Antwort auf:
Angst vor dem Kindergarten
Ich finde, dass das Kind, was andere Kinder misshandelt, eng beaufsichtigt werden muss. Notfalls sollte ev. ein Psychologe eingeschaltet werden. Es ist absolut nicht OK, dass so viele Kinder deshalb nicht mehr in den Kindergarten wollen. Leider gibt es solche Kinder auch in der Schule.
Mein Kind war auch nur 1 Jahr im Kindergarten. Es gab keine Zusammenarbeit KiGA - Eltern. Kind ist dann 1 Jahr vor der Einschulung 2 Mal in der Woche zum Sport gegangen (vorher hatte ich keine Angebote gefunden). Mit dem Sozialverhalten gibt es keine Probleme. Kind ist zweisprachig (im KiGa fanden sie das nicht so toll, dass ich mit Kind nicht die Landessprache gesprochen habe) und super in der Schule. Am Anfang war Kind in der GS staendig erkaeltet. Das hat sich irgendwann aber auch gelegt.
von
germanit1
am 04.10.2017, 18:13