Hallo, wir stecken gerade in der Eingewöhnung bei einer Tagesmutter mit unserem 22-Monate alten Kind und haben mal wieder Schwierigkeiten mit dem Thema: Unser Kind hat Angst vor anderen Kindern. Ich hole mal ein bisschen aus, um die Situation zu beschreiben. Mit 12 Monaten haben wir bereits bei einer anderen Tagesmutter eine Eingewöhnung versucht, die wir nach ca. 3 Monaten als gescheitert aufgegeben haben. Denn der Kleine ließ sich durch nichts beruhigen, wenn ich gegangen bin. Auch in meinem Beisein wollte er nicht zu dieser Tagesmutter und hat durchgehend an mir geklebt. Zum Glück haben die Tagesmutter und ich damals gemeinsam beschlossen, ihn nicht lange weinen zu lassen und haben die Trennungen an sich selten versucht, man merkte die Sinnlosigkeit schon so in meinem Beisein. Wir haben kurz danach eine Babysitterin engagiert, die zu uns nach Hause kam, und mit der ist er nach 3 Tagen alleine mit gegangen. In der ersten Woche hat er mir fröhlich gewunken, danach folgten etwa 5 Wochen in denen er beim Abschied kurz geweint hat bis die Tür ins Schloss fiel, seitdem freut er sich sie zu sehen. Die beiden halten sich in unserer gewohnten Umgebung auf, Spielplatz in der Nähe, im Haus, im Garten. Er ist das einzige Kind und scheint sich sehr wohl zu fühlen. In den Kindergruppen, die wir zeitgleich besucht haben, zeigt er aber große Angst vor anderen Kindern, wenn die näher kommen oder ihn gar berühren dann schreit er richtig panisch. In einer kleinen Spielgruppe mit Eltern, die sich bei uns oder anderen zu Hause trifft, ist er etwas offener aber auch sehr anhänglich. Nun fällt die Babysitterin aus, sie hat keine Zeit mehr. Und die nächste Eingewöhnung bei einer aus meiner Sicht tollen Tagesmutter mit kleiner Gruppe (insgesamt 4-5 Kinder) hat gestartet. Die Tagesmutter findet er schon besser, spielt mit ihr und war sogar schon bei ihr auf dem Arm um aus dem Fenster zu schauen. Aber wenn sich ein Kind nähert kreischt und weint er, und auch mir fällt es schwer ihn zu beruhigen dann. Ich fühle mich dadurch richtig hilflos. Es läuft ungefähr so ab: Er läuft in den Raum und spielt mit dem Spielzeug, ein anderes Kind kommt dazu und stellt sich neben ihn, er sieht das und fängt an panisch zu weinen. Danach bleibt er lange bei mir auf dem Schoss, bis ihn irgendetwas doch so interessiert dass er wieder losläuft - bis sich eben ein anderes Kind nähert. Ich habe große Angst, dass die Eingewöhnung wieder scheitert. Und dass das Problem sich weiter fortsetzt. Wir haben zur Gewöhnung an andere Kinder regelmäßig Kurse besucht und auch da fühle ich mich schon wie ein Außenseiter, andere sind immer ganz schockiert oder denken ihre Kinder hätten meinem weh getan wenn er so weint. Anfangs wurde mir vorgeworfen, ich „könne nicht loslassen“, deshalb sei die erste Eingewöhnung gescheitert. Aber für mich zeigt sich langsam ein eindeutiges Muster und wie man sieht kann ich ihn sehr wohl mit gutem Gefühl in andere Hände geben. Ich muss und möchte auch dringend arbeiten und mehr Freiräume haben. Unseren Kinderarzt habe ich im Frühjahr auf das Thema angesprochen und er meinte, das sei alles ganz normal mit dem „fremdeln“. Mein Gefühl ist aber so langsam, dass es nicht mehr normal ist… Hat jemand Tipps für mich, vielleicht muss ich nochmal zum Arzt oder zu einer Beratung oder irgendetwas anderes unternehmen? In einem Jahr soll er ja auch im Kindergarten starten eigentlich - das Thema stellt unsere komplette Lebensplanung auf den Kopf und macht mich besorgt. Mir ist bewusst, dass Kinder in dem Alter nicht unbedingt miteinander spielen oder sich gegenseitig toll finden müssen, aber diese Panik kommt mir ungewöhnlich vor.
von Blue_Berry am 28.08.2019, 12:26