Frage: Alles nur eine Phase?

Liebe Frau Ubbens, wieder mal benötige ich Ihre Meinung. Mein Sohn ist inzwischen 26 Monate und scheint in der Autonomiephase angekommen zu sein. Es ist nun auch so, dass ich im 8. Monat schwanger bin und ich seit März im Beschäftigungsverbot bin. Nun ist es so, dass das morgendliche Bringen in die Krippe seit einigen Wochen mit großem Geschrei und Weinen verbunden ist..er betont bereits im Auto, dass er nicht in die Krippe möchte. Ich erkläre ihm dann, dass ich noch Termine habe oder einkaufen muss und seine Erzieherinnen derweil gut auf ihn aufpassen und ich ihn wie immer nach dem Mittagschlaf abholen. Zu Erwähnen ist noch, dass er seit einigen Wochen nun auch in die Gruppe für die älteren Kinder gewechselt ist, d.h. neuer Garderobenplatz, etwas spätere Mittagszeit, ein anderer Schlafraum. Insgesamt lebt die Krippengruppe aber ein offenes Konzept und er hat wohl nach wie vor Kontakt zu seinen "ehemaligen " Stammerzieherinnen und den Kindern. Dadurch, dass ich nun zuhause bin, kann ich ihn morgens ausschlafen lassen und bringe ihn knapp 1,5h später als sonst in die Krippe...ich dachte, dass ich ihm damit eigentlich etwas Gutes tue. Es kam aber auch öfter vor, dass er nun bis halb 8 in der Früh schläft und wir die Abgabe bis um 8 Uhr eben nicht mehr schaffen, sodass er dann mit mir zuhause bleibt. Zudem kommt er seit der Zeitumstellung im März auch immer erst gegen 20-20:30 Uhr ins Bett, vorher war es eine Stunde eher. Ich frage mich nun, was den kleinen Kerl so durcheinander bringt, dass seit Ende März nun nichts mehr klappt... In der Krippe läuft es tagsüber wohl gut, nachdem er ausgezogen wurde, ist das Geschrei auch vorbei. Er isst dort gut und schläft wohl auch gut. Mir wurde jedoch auch von Erzieherinnen berichtet, dass er in der letzten Zeit sehr anhänglich ist und es durchaus Momente gab, in denen er sich nur schwer beruhigen ließ, bspw. beim umziehen. Nun wird dort auch vermehrt geübt aufs Töpfchen oder die Toilette zu gehen. Das bieten wir ihm zuhause auch an, allerdings lehnt er das meistens ab. Hole ich ihn nachmittags ab, freut er sich ,jedoch erzählt er nicht mehr viel von der Krippe..das war vorher auch anders. Zuhause spielt er dann aber gut und entspannt und erzählt auch viel mit uns,aber eingestreute Fragen zur Krippe werden meist ignoriert. Ich frage mich nun, was den kleinen Kerl so durcheinander bringt.. Das morgendliche weinen macht mich unheimlich traurig und ich frage mich manchmal in welche Hölle ich ihn da bringe,dass er das seit Wochen so ablehnt. Gibt es in diesem Alter so Phasen, in denen die Kinder so hin und hergerissen sind und irgendwie einfach alles falsch ist? Bereiten Ihnen die Schilderungen aus der Krippe Sorgen? Muss ich da hellhörig werden? Meine Schwangerschaft thematisieren wir zuhause nicht permanent, er sagt seinem Bruder aber öfter hallo und gibt dem Bauch ein Küsschen, aber alles so wie er das möchte. Auch haben wir hier zuhause noch nichts an Möbeln, etc. verändert. Ich würde mich sehr über eine Einschätzung freuen und hoffe, dass es nicht zu wirr geschrieben ist. Viele Grüße Jana

von Jana0319 am 11.05.2021, 08:02



Antwort auf: Alles nur eine Phase?

Liebe Jana, Kinder haben immer wieder Phasen, in denen Dinge, die vorher in Ordnung schienen, nicht so gerne gemocht werden. Wecken Sie Ihren Sohn morgens gerne, damit er jeden Tag in die Krippe gehen kann. Gerade für die derzeitige Situation ist es wichtig, dass Ihr Sohn merkt, dass es eine Regelmäßigkeit gibt. Dies wird ihm gut tun. Das Wecken schadet Ihrem Sohn nicht. Vielmehr kann dies dahin führen, dass er abends wieder eher schläft und dann auch morgens generell früher wach wird. Dies können Sie auch schrittweise einführen. Wecken Sie z.B. Ihren Sohn jeden Tag 15 Minuten vor der bisher üblichen Aufwachzeit und legen ihn 15 Minuten früher schlafen. Nach 5 Tagen verlegen Sie die Weck- und Schlafensgehzeit noch einmal um 15 Minuten, bis Sie bei einer für Ihre Familie passenden Zeit angekommen sind. Sicherlich ist der neue Krippenalltag (noch) anstrengend für Ihren Sohn. Von den älteren Kindern wird mehr erwartet, sie spielen anders, usw.. Zudem weiß Ihr Sohn von den Tagen, an denen er zu Hause bleiben kann, dass Sie zu Hause sind und versucht aus dem Grund Sie zu überreden, dass er nicht in die Krippe geht. Die meisten Kinder erzählen wenig bis nichts aus ihrem Krippen- und Kindergartenalltag. Kinder leben für den Moment. Was davor war ist unerheblich. Wenn Kinder erzählen wollen, tun sie das von sich aus. Da helfen auch keine eingestreuten Fragen. Auch hat dies "Nicht-Erzählen" keine Bedeutung für "es war toll" oder "es war nicht toll". Wichtig ist, dass Sie hinter der Entscheidung stehen, dass er in die Krippe geht und ihm dies auch so vermitteln. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 11.05.2021



Antwort auf: Alles nur eine Phase?

Prima, vielen Dank für die schnelle Antwort! Ihre Aussagen beruhigen mich sehr!

von Jana0319 am 11.05.2021, 11:07



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