Aggressives Verhalten zu "Stiefbruder"

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Aggressives Verhalten zu "Stiefbruder"

Der Sohn meines Lebensgefährten (11 Jahre) kam im November 2012 von seiner Mutter zu uns in die Familie. Jugendamt und auch Familienhilfe sind mit im Boot, da er emotional komplett verwahrlost zu uns kam. Am Anfang war es schon sehr anstrengend, aber mit Hilfe der Familienhilfe wurden gemeinsam Regeln ausgearbeitet etc. und nach und nach wurde alles hier entspannter. Mein Sohn (5) war von beginn an sein Prellball um Frust abzubauen, aber das bekamen wir ganz gut in den Griff, in dem 2 mal in der Woche für 30 Minuten feste Spielzeit zwischen meinem Sohn und dem Großen eingeplant wurden, so lernte mein Sohn ihn in den andern Zeiten mehr in Ruhe zu lassen und das Verhältnis besserte sich, bis vor 2 Wochen...da stand ein Besuch des Großen bei seiner Schwester an, die bei Oma und Opa nun lebt und bei dem Treffen auch ein aufeinandertreffen mit seiner Mutter. Schon 1 Woche vor dem Treffen fing er an, alle aufgestellten Regeln nach und nach zu umgehen bzw. wenn wir das nicht zugelassen haben, lief alles nur noch mit Bocken und aggressivem Verhalten, vor allem meinem Sohn gegenüber wieder. Spieltage lehnt er nun ganz ab, in der Schule rutscht er wieder ab und seit dem Treffen letzes WE ist ganz vorbei, alles sogar noch schlimmer als am anfang, wo er zu uns kam. Ok, das er Frust hat, kann ich verstehen, alles brodelt nun in ihm, das Treffen auf Mama hat ihn total belastet, kann ich alles verstehen und dementsprechend auch mal ne Weile wieder mit gebocke und gemuffe leben, aber was jetzt immer schlimmer wird, ist seine Aggressivität meinem Sohn gegenüber, er tritt und schlägt ihn, schubst ihn etc. und das nicht nur ma leicht, der Kleine trägt auch kleinere Verletzungen davon und das geht gar nicht mehr. Familienhilfe macht die verschiedensten Vorschläge, wie er seinen Frust anders los werden kann, aber er lehnt alles ab, und wird immer aggressiver und das kann ich halt nicht hinnehmen bei Allem Verständnis für ihn. Ich weiß einfach nicht mehr was wir tuen können, das sich alles wieder entspannt und vor allem die körperliche Gewalt gegenüber meinem Sohn aufhört und zwar schnell...Wir möchten ihn ja auch nicht aufgeben und ins Heim abschieben, wir möchten ihm helfen, aber momentan weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr wie. am Anfang machte Jugendamt den Vorschlag ihn für ein paar Wochen in eine Klinik zu schicken, wo er intensiv psychologisch betreut wird, aber wir wollten erstmal warten, wie er sich hier einlebt, einerseits bin ich momentan echt am überlegen, ob die Klinik ihm nicht doch besser helfen könnte, als wir, andererseits mach ich mir dann aber auch Gedanken, nachdem Mama ihn im Stich gelassen hat, ob er sich dann von uns nicht auch abgeschoben fühlt und das wollen wir auch nicht.(Seine Mutter ist für ihn noch immer die Beste und tollste, die immer alles super gemacht hat, er befindet sich emotional noch komplett in der Co-abhängigkeit) Hätten sie noch Ideen, wie wir vor allem die Aggressivität in den Griff bekommen können. wäre Klinik ratsam oder lieber nicht? (Er wurde bei seiner Mutter auch regelmäßig geschlagen, ist also damit aufgewachsen) lg

von miez_85 am 28.05.2013, 11:02



Antwort auf: Aggressives Verhalten zu "Stiefbruder"

Hallo miez_85 Haben Sie ihn einmal direkt gefragt, warum er denn stets seinen schwächeren, jüngeren Bruder schlägt oder ob ihm das Schlagen, Kämpfen usw. besonders viel Spaß machen.- Schlagen Sie ihm vor doch lieber mit Gleichgesinnten zu ringen, damit er nicht irgendwann als Feigling dargestellt wird, der es nur mit Kleinen, Schwächeren aufnimmt um selbst als "der Macher, der Held" dastehen zu können. Um sein "Hobby" dann auch realisieren zu können, lassen Sie ihn an einer sportlich orientierten Interessengruppe teilnehmen wie z.B. Judo. Da ich nicht mehr weiß, warum der Junge nicht mehr bei seiner Mutter leben konnte, rate ich Ihnen bezüglich eines Klinik-Aufenthaltes abzuwägen ob das aggresive Verhalten des Jungen evtl. medizinische Ursachen haben könnte, die klinisch abgeklärt werden müßten um gezielt therapeutisch unterstützen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.05.2013



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