Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Guten Morgen Frau Ubbens ich habe gleich zwei Fragen zum Verhalten meines Sohnes, der 2 1/2 Jahre alt ist. 1. Mein Sohn braucht zum einen sehr lange (1,5 Stunden) zum Einschlafen und wacht zum anderen nachts oft auf, bzw. weint im Traum. Mama bleibt bei ihm bis er schläft, es gibt eine Geschichte, noch was zu trinken, seit Weihnachten versuchen wir es mit leiser Einschlafmusik - und dennoch kann er nicht "loslassen", es dauert meist bis halb zehn, bis er einschläft, obwohl er sehr müde ist. Einen Mittagsschlaf macht er nicht mehr. Wenn doch - im Auto z.B. - schläft er konsequent eine Stunde später ein. Nachts ist er sehr unruhig, windet sich und schreit, oft reicht kurzes Handauflegen manchmal weint er auch länger, zwei bis viermal pro Nacht muss ich zu ihm. (Er hat noch nie mehrere Nächte am Stück durchgeschlafen) Morgens ist mein Sohn oft weinerlich und unausgeglichen, so als hätte er nicht ausreichend geschlafen, obwohl ich ihn in der Regel nicht wecke. Diese "Phase" geht inzwischen seit ca 1,5 Jahren und belastet mich doch sehr. Bald kommt sein kleiner Bruder auf die Welt und die nächsten unruhigen Nächte stehen ins Haus. Was können wir tun? Wir haben es mit homöopathischen Mitteln versucht, gestalten den Abend ruhig und immer gleich, Nachtlicht an oder aus, einige raten uns, das Bett im Kinderzimmer umzustellen, um möglicher Strahlung oder Wasseradern auszuweichen - könnte das tatsächlich helfen? 2. Die zweite Frage betrifft auch die Nacht- und Abendzeit, denn Papa darf meinen Sohn nicht ins Bett bringen, geschweige denn wird es aktzeptiert dass er nachts zu meinem Sohn kommt, wenn er weint, oder dass er morgens für ihn da ist. Immer nur Mama, Mama, Mama. Das geht jetzt schon seit einem Jahr so und so langsam geht mir die Geduld aus. Ich habe während meiner aktuellen Schwangerschaft wegen einer Symphysenlockerung Schwierigkeiten nachts aus dem Bett zu kommen (ich soll eigentlich Bettruhe einhalten), vor ein paar Tagen hab ich es bestimmt 20 Minuten ausgehalten, wie mein Kind sich fast besinnungslos gebrüllt hat, weil der Papa ans Bett gekommen ist, statt der Mama. (Wir hatten vorher angekündigt, dass Papa kommen würde, mein Mann ist sehr engagiert in der Kindererziehung und die zwei haben eigentlich ein gutes Verhältnis) Für meinen Mann ist das natürlich auch hart, mir tut er sehr leid. Aber auch für mich wird die Situation langsam unerträglich, ich würde so gern auch mal liegen bleiben, habe oft starke Schmerzen, aber es heißt immer nur Mama, Mama, Mama... Außerdem mache ich mir Sorgen, wie es dann mit zwei Kindern werden soll. Ich kann mich doch nicht zweiteilen. Was kann ich tun, wann hören diese Phasen wieder auf? Vielen lieben Dank!

von JaninaB am 08.01.2018, 09:02



Antwort auf: Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Liebe JaninaB, bis wann schläft Ihr Sohn morgens? Vielleicht ist es hilfreich, ihn morgens zu wecken. Vielleicht ist Ihr Sohn abends auch schon zu müde, so dass er nicht entspannt in den Schlaf finden kann. Überdenken Sie die Schlafenszeiten. Führen Sie evtl. zwei Wochen Protokoll, wie lange Ihr Sohn tatsächlich schläft und überlegen sich, wie die Schlafenszeiten zukünftig aussehen könnten und arbeiten sich schrittweise vor. Bzgl. des unruhigen Schlafens kann der Besuch bei einem Osteopathen hilfreich sein. Viele Kinder zeigen das unter 2. aufgeführte Verhalten. Wenn Sie eine Veränderung möchten, dann heißt es leider durchhalten, auch wenn Ihr Sohn lautstark protestiert. Um ihm das Einschlafen zu erleichtern, können Sie spätestens eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen das Haus verlassen. Kündigen Sie an, dass Sie zum Frühstück wieder da sind und der Papa sich kümmern wird. (Natürlich dürfen Sie schon eher wieder kommen.) Alle Beteiligten müssen durchhalten, wenn eine Veränderung herbeigeführt werden soll. Ihr Sohn kann ohne Mama auch in der Nacht wieder einschlafen. Das zeigt er ja bei den Großeltern und dies wird er auch zu Hause schaffen. Vielleicht üben Sie es für mehrere Nächte in Folge. Abends verlassen Sie vielleicht zwei Mal in der Woche das Haus, bis Ihr Sohn sich an das Zubettbringen von Papa gewöhnt hat. Anders werden Sie Ihren Sohn nicht "überzeugen" können. Denken Sie alle immer daran, dass Ihr Sohn nicht alleine ist. Der Papa ist bei ihm und gemeinsam werden sie es schaffen. Meist sind es nur wenige Nächte und ab da wird zum Einen das Zubettbringen von Papa, evtl. im Wechsel mit Mama, und auch das nächtliche Einschlafbegleiten von Papa akzeptiert. Sie bestimmen den Zeitpunkt der Veränderung, wenn es eine geben soll. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 09.01.2018



Antwort auf: Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Hi, Zuerst einmal kann ich das gut nachvollziehen. Mein Sohn war auch so ein schlechter Schläfer. Er würde die ersten 18 Monate jede Nacht teilweise bis zu 8 mal wach (das hat sich Gott sei dank seid dem abstillen gebessert ). Papa darf ihn auch nicht ins Bett bringen oder nachts beruhigen. Ich war in meiner zweiten ss fix und fertig und hatte Angst davor was passiert wenn ich zur Geburt ins Krankenhaus gehe. Kurz gesagt. Ist Mama aus dem Haus klappt es mit Papa und Sohn nachs super. Kein weinen nichts (sonst schreit er bis zum Erbrechen). Ist auch leider heute noch so (er wird im April 3). Eine richtige Lösung habe ich dafür nich nicht gefunden aber ich weiß wenn ich nicht da bin geht es auch ohne mich. Das hilft Schonmal. Zu dem aufwachen. Homöopathie hat bei meinem Sohn auch nicht genutzt. Ist das Verhalten seitdem er in seinem Zimmer schläft? Ich frage deshalb weil mein Sohn ein großes nähebedürfbis hatte. Er bräuchte mich nachts lange in seiner Nähe. Habe mir dann meinen Sohn im Familienbett gelassen (auch jetzt mit Baby). Er schlafen alle besser knd auch die Kinder stören sich untereinander nicht. Vielleicht war auch sein nähebedürfbis noch nicht ganz befriedigt? Ich weiß das es schwierig ist knd hoffe ihr findet für euch eine Lösung. Seid ein paar Wochen habe ich auch wieder das Problem das mein Sohn nicht alleine schlafen mag knd nachts rüber kommt. Aber ich denke das gibt sich irgendwann wieder. Ganz liebe Grüße

von Myfairlady11 am 08.01.2018, 10:19



Antwort auf: Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Hallo, danke für Deine Antwort. Familienbett haben wir auch schon ein paar mal ausprobiert, aber er möchte in seinem Zimmer schlafen. Dort steht allerdings ein großes Bett für mich, denn wir sind tatsächlich zusammen aus dem Elterschlafzimmer ausgezogen, als er zwei Monate alt war: Er war ein sogenanntes Schreibaby und mein Mann musste natürlich fit sein für die Arbeit. Da er an der Brust nicht getrunken hat und ich das erste halbe Jahr abgepumpt habe, konnte ich auch relativ schnell ins Ehebett zurück ziehen, als die Schreiphase dann endlich vorbei war. Abends und morgens kuscheln - oder nachts wenn es ganz schlimm ist - können wir weiterhin im großen Einzelbett. Aufstehen und füttern bzw. beruhigen haben mein Mann und ich uns dann aufgeteilt: Am Wochenende der Papa, unter der Woche ich. Dieses Abwechseln ging auch später reibungslos - bis dann die "Papa-geh-weg-Phase" kam und er abgemeldet war. Wenn ich nicht Zuhause bin klappt das Ins-Bett-Bringen mit Papa tatsächlich ganz gut - aber wenn ich nachts nicht da bin, bekommt er einen hysterischen Anfall. Papa kann nix tun. Spucken, hyperventilieren - Riesendrama. Ohne mich bei Oma und Opa schlafen ist dagegen kein Problem. (Das nächtliche Aufwachen und das ewig lange Einschlafen gestaltet sich dort allerdings genauso) Danke nochmal und alles Gute!

von JaninaB am 08.01.2018, 10:54



Antwort auf: Ablehnung des Vaters und Schlafverhalten

Mir kam gerade nochmal ein Gedanke wegen dem durchschlafen. Bei einer Freundin von mir hat der Sohn erst durchgeschlafen als er endlich ein großes Bett bekam. Bei dem anderen hatte er wohl einfach zu wenig Platz obwohl es noch für sein Alter gereicht hätte. Mein Sohn schläft sich tatsächlich in nem großen Bett besser. Wie gesagt. Nur nochmal eine Idee. Wünsche euch alles gute.

von Myfairlady11 am 08.01.2018, 11:32



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