abendlicher Bewegungsdrang

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: abendlicher Bewegungsdrang

Hallo, unsere Tochter ist 14 Monate und hat bewegungstechnisch vor etwa 2 Wochen einen enormen Sprung gemacht. War sie vorher mit Sitzen und Spielen zufrieden (sie krabbelt oder läuft noch nicht), rollt sie jetzt viel umher, kann sich endlich alleine aufsetzen, will stehen und zieht sich auf die Knie hoch. Sie schläft bei uns bzw. im Beistellbett und ich begleite sie in den Schlaf (wir haben ein Abendritual, u.a. stille ich noch einmal abends und lege sie dann wach hin). Nun hat sie aber seit 2 Wochen einen enormen Bewegungsdrang wenn ich sie hingelegt habe (ich lege mich daneben). Meist lasse ich sie noch 5 Minuten und setze sie dann fest (also lege meinen Arm um ihre Hüfte), was aber nicht immer gleich funktioniert. Ich denke sie macht es auch viel aus reiner Übermüdung und Übermut. Aber Austoben vor dem Schlafen hilft nur in den seltensten Fällen. Ich kann sie ja auch nicht dazu zwingen. Nun wird sie ja irgendwann in der Lage sein einfach abzuhauen aus dem Bett. Den Stress möchte ich mir nicht antun. Was kann ich ändern? Als letzten Ausweg sehe ich den Umzug ins Gitterbett, aber das sind mir doch zuviele Veränderungen auf einmal für eine Umgewöhnung (weniger Bewegungsraum für sie, weniger Körperkontakt zu mir etc., wenn ich zum Einschlafen dabei bin wird sie zu mir wollen, alleine lassen will ich sie aber jetzt auch noch nicht). Haben Sie noch Tipps? Vielen Dank und freundliche Grüße!

Mitglied inaktiv - 16.06.2009, 11:23



Antwort auf: abendlicher Bewegungsdrang

Hallo Ratsuchende Meines Erachtens nach ist die sanfte Gewöhnung, bzw. der Umzug ins Gitterbett die einzige Möglichkeit, Ihre Tochter zunehmend an ein selbstständiges Einschlafen zu gewöhnen. Nutzen Sie das Gitterbett zunächst als gemütliche und Sicherheit vermittelnde Spieloase, die sie auch ohne zu schlafen wieder verlassen kann. Nach 2-3 Tagen DARF sie dann in ihrem "Nest" noch ein wenig spielen, nachdem sie bettfertig gemacht wurde, während Sie noch etwas in ihrer Nähe zu erledigen haben. Bei offener Tür und nicht völlig abgedunkeltem Raum wird Ihre Tochter es ohne sich zu ängstigen akzeptieren, dass Sie nicht unmittelbar bei ihr sind. Gehen Sie nach einer zunehmend verlängerten Zeit noch einmal zu ihr, geben Sie ihr mit einem "Schlaf schön" o.Ä. noch einen Kuß und ziehen Sie die Spieluhr auf, bzw. schalten Sie ansprechende Musik ein (Kinderlieder?). Bleiben Sie noch eine Weile neben ihrem Bett sitzen, bis sie zur Ruhe gekommen ist. Sie wird hoffentlich auch dann noch entspannt der Musik lauschen, wenn Sie dann irgendwann den Raum verlassen ohne aber die Zimmertür zu schließen. Ihre Tochter kann dann immer noch Sie und die gewohnten Alltagsgeräusche wahrnehmen, die ihr ein sicheres Orientieren und ein entspanntes Einschlafen ermöglichen werden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.06.2009