S.g. Frau Ubbens,
ich hoffe Sie können mir weiterhelfen bzw. einen Tipp geben.
Meine Tochter, 16 Monate, ist seitdem sie 12 Monate ist in einer Krippe für jeweils 3 Tage jeweils 3 Stunden. Die Eingewöhnung war solala. Sie weinte an 3 Tagen bitterlich, woraufhin ich sie wieder mit nach Hause nahm. Daraufhin gingen wir die Eingewöhnung langsamer an. (Auf meinen Wunsch hin). Es funktionierte dann zwar immer besser, aber ich zweifelte an meiner Entscheidung und so fragte ich bei der Leiterin nach ob ein Möglichkeit besteht sein Kind 1 Jahr später hineinzugeben also mit 2 Jahren. Sie meinte sie kann uns keinen Platz zusichern und es wäre für das Kind auch nicht gut jetzt abzubrechen. Ich überlegte hin und her und entschied mich sie dort zu lassen, nachdem sie jetzt einen ganz guten Eindruck dort machte.
So nun sind 4 Monate vergangen und ich bin sehr unglücklich mit der Entscheidung. Ich ärgere mich sie nicht gleich rausgegeben zu haben bzw. sie überhaupt so früh angemeldet zu haben. Ich glaube dass es ihr bei uns besser gehen würde bzw. im familiären Umfeld. Sie ist noch so klein und bei 15 anderen Kindern (sie ist die jüngste) geht sie dennoch etwas unter, auch wenn die Betreuerin meint dass sie sich wohl fühlt. Sie spielt jedoch auch nicht mit anderen Kindern...im Prinzip isst sie dort und spielt alleine oder geht zu einen der 2 Erzieherinnen. Das kann sie zu Hause auch, daher möchte ich sie auch rausnehmen, da es doch immer besser ist in diesem Alter bei der Hauptbezugsperson zu sein, richtig?
Ich dachte anfangs ich tu meinem Kind etwas gutes wenn sie schon so früh unter kinder kommt, aber sie ist meiner Meinung nach auf Dauer noch zu klein für eine Fremdbetreuung. Spielegruppen wären hier vielleicht eine bessere Alternative?
Leider versteht das in meinem Umfeld keiner, vor allem nicht mein Mann. Er würde es zwar akzeptieren aber ist auch etwas sauer, nach dem ganzen hin und her :(((. Er meint so schaden wir unserem Kind noch mehr. Und mit 2 muss es nochmals eingewöhnt werden und dann mit 3 nochmals in den richtigen Kindergarten. Außerdem werden wir wahrscheinlich für nächstes Jahr keinen Kigaplatz mehr in der Nähe bekommen und womöglich auf eine Tagesmutter ausweichen müssen.
Falls wir die Möglichkeit bekommen würden nächstes Jahr wieder in den gleichen Kindergarten gehen zu können und womöglich auch noch in dieselbe Gruppe, wäre das besser als ganz neu wo anzufangen? Kann sich meine Tochter dann womöglich an die Erzieherinnen erinnern?
Egal wie wir es machen, die Hauptfrage wäre: Schade ich meinem Kind mit diesem abrupten Abbruch? Wenn nein soll eine "Verabschiedung" von Kind und Erziehern stattfinden?
Ich würde mich sehr über Ihren Rat freuen.
Lg Rosalie
von
RosalieM
am 07.12.2017, 14:25
Antwort auf:
Abbruch Kindergarten nach 4 Monaten - schade ich meinem Kind?
Liebe Rosalie,
Ihrer Tochter schadet ein Abbruch nicht. Dennoch möchte ich erklären, dass Ihre Tochter ein ganz normales Verhalten in der Krippe zeigt. Kinder spielen in dem Alter für sich und suchen auch regelmäßig Kontakt zu Erwachsenen. Aus dem Grund müsste kein Abbruch sein.
Sie müssen für sich überlegen, womit es Ihnen gut geht.
Ihre Tochter wird sich in einem Jahr nicht an die Erzieher erinnern.
Eine Verabschiedung muss für Ihre Tochter nicht stattfinden.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 08.12.2017
Antwort auf:
Abbruch Kindergarten nach 4 Monaten - schade ich meinem Kind?
Hi! Schaden wirst du ihr damit nicht und es gibt viele Kinder, die erst mit 2 oder 3 in den Kiga gehen, von TaMu in KiGa wechseln oder von der kleinen in die große Gruppe. Mit 1 jahr spielen Kinder noch nicht wirklich miteinander, eher nebeneinander her. Zusammen spielen kommt erst viel später.
Was ich aber hier heraus lese ist, das hauptsächlich Du mit der frühen fremdbetreuung kein gutes Gefühl hast. Das ist auch grundsätzlich ok. Aber es wird sich auf dein Kind übertragen.
Du müsstest für dich klar haben, ob du bereit bist, sie von anderen betreuen zu lassen - oder eben nicht. Wenn nicht und es ist machbar, dann genieße diese Zeit mit ihr zu Hause. Wirklich brauchen tun kinder in dem Alter den täglichen Kontakt mit anderen noch nicht, sofern man sich zu Hause mit ihnen beschäftigt und sich vielleicht so was wie Mutter-Kind-Turnen 1 x in der Woche sucht.
Überleg dir noch mal, was DU möchtest/womit du dich wohl fühlst.
von
cube
am 08.12.2017, 07:45
Antwort auf:
Abbruch Kindergarten nach 4 Monaten - schade ich meinem Kind?
Normalerweise gibt man sein Kind ja nur so früh weg, wenn man wieder zurück in seinen Beruf muss. Man macht es eigentlich nicht, weil das „gut“ für das Kind wäre. Fast alle Kinder unter drei Jahren sind noch sehr trennungsempfindlich, die Krippe ist für sie eine sehr große Herausforderung, und nicht immer tut sie ihnen wirklich gut.
Wenn Du die Möglichkeit hast, Dein Kind selbst zu betreuen, solltest Du es nicht fremdbetreuen lassen. Es gibt in jeder Familienbildungsstätte prima Turn- und Spielgruppen, ich selbst habe sogar zwei Kurse belegt und bin an zwei Tagen mit meiner Tochter dort hingegangen.
Kiga mit drei Jahren reicht völlig aus und ist sogar für manche Kinder immer noch recht früh. Du kannst Deine Tochter einfach schon in mehreren Einrichtungen vormerken lassen, dann wird es schon klappen mit einem Platz.
Dass die Leitung der Kita nicht begeistert ist, wenn Ihr weggeht, darfst Du ignorieren. Es ist niemals schädlich für ein kleines Kind, wenn statt der fremden Erzieherin seine Mama es betreut - eher im Gegenteilt!
Vergiss auch nicht: Die Leiterin hat außerdem natürlich auch eigene Interessen, es geht ihr nicht nur um Dein Kind: Sie denkt auch ans Einkommen der Krippe, hat aber auch persönliche Interessen: Es ist für die Leitung immer etwas peinlich, wenn Eltern nicht zufrieden sind und ihr Kind wieder herausnehmen.
Es geht aber nicht um die Leiterin und ihre Gefühle oder Ansichten, es geht um Deine Tochter. Tu das, was sich für Dich als Mutter richtig anfühlt - nichts Anderes zählt! Die Leiterin wird‘s überleben, dass Ihr geht.
LG
von
Bonniebee
am 08.12.2017, 08:34
Antwort auf:
Abbruch Kindergarten nach 4 Monaten - schade ich meinem Kind?
Leider sorgt das Thema „Frühe Fremdbetreuung“ immer wieder für emotionale, ideologische Diskussionen und viele meinen ein Kind wäre daheim grunsätzlich besser aufgehoben.
Wenn die Krippe gut geführt ist, dann schadet eine frühe Fremdbetreuung keinem Kind - die Kinder profitieren sogar davon.
Übertreiben würde ich es in dem Alter nicht, aber 3 Tage a 3 Stunden sind nicht viel.
Dein Kind hat mit der Krippe offensichtlich kein Problem - es ist deine Baustelle.
von
AryaStark
am 09.12.2017, 13:39