3jähriger hört nicht

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 3jähriger hört nicht

Liebe Silvia, Ich habe ein Problem. Ich habe drei Kinder, 12, 3 und 14 Monate alt. Mein 3jähriger ist sehr weit, sprachlich/motorisch.Er geht tagsüber in den Kindergarten. Dort ist er total lieb, es gibt keine Auffälligkeiten. Sobald ich ihn z.Beispiel abhole geht es los mit Theater. Er macht aus allen einen Staatsakt und hat Phasen wo er überhaupt nicht hört. Zum Beispiel: wenn wir zum Sport gehen macht er den Anfangs - und Abschiedskreis nicht mit sondern rennt einfach umher und versucht zu provozieren. Wenn ich ihn dann mit zum Kreis nehme fängt er an zu weinen und zu schreien und wehrt sich verzweifelt. Der Kreis geht maximal 5 Minuten und die ganze Stunde ist freies Spiel. Kannst du mir einen Tipp geben? Dasselbe beim Essen jeden Abend ein riesen Spektakel er mag dies nicht und das nicht. Am späten Nachmittag wird er Zuhause sehr aktiv und fängt an wie wild zu turnen und springt und rennt die ganze Zeit durch die Wohnung, er weiß das ich es nicht möchte und wenn ich mit ihm schimpfe macht er trotzdem weiter. Wenn ich ihn aus der Situation heraus nehme wieder ein Geschrei und Geweine. Da der ganz Kleine im Moment sehr anhänglich ist und ich ihn die ganze Zeit Tragen muss kommt mein 3 jähriger warscheinlich etwas zu kurz. Gemeinsam im Zimmer irgendwie etwas spielen ist auch schwierig da der ganz Kleine natürlich noch alles umreißt , und dann ist der nächste Bockanfall vorprogrammiert bei meinem 3 jährigen. Hast du vielleicht einen Tipp wie ich das Spielen besser unter einen Hut bekommen kann,mit beiden zusammen? So das mein mittlerer mehr Aufmerksamkeit bekommt? Ich bin tagsüber leider alleine mit den Kindern. Kann es sein das mein 3 jähriger nicht gut ausgelastet ist? Aber warum hört er nicht? Und provoziert immer? Es gibt auch Tage da ist er superlieb, aber im Moment ist es wirklich schlimm . Auch das Zähneputzen insbesondere morgen s ist ein Kampf , er verweigert es! Abends mit dem Papa klappt es gut . Insbesondere ist mir aufgefallen das es ganz schlimm geworden ist seit er von der Krippe in die Kita gewechselt ist das war letztes Jahr im Oktober.Ganz extrem ist es auch das er seinen Frust an meiner Großen Tochter auslässt, er ärgert sie ziemlich doll. Im Moment ist bei uns ziemlich viel Aktion Zuhause . Vielleicht hast du einen Rat für mich. Liebe Grüße und Danke

von karamaus am 17.01.2018, 23:36

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Antwort auf: 3jähriger hört nicht

Liebe karamaus, Ihr Sohn braucht viel Bewegung. Seit Wochen oder gar Monaten kann er seinem Bewegungsdrang nicht mehr so nachkommen, wie er es bräuchte. Im Kindergarten wird nicht mehr so viel rausgegangen und am Nachmittag auch nicht. Trotzen Sie dem Wetter und machen sich jeden Nachmittag mit Ihren Kindern auf den Weg nach draußen. Laufrad/Fahrradfahren, im Wald spazieren, klettern auf dem Spielplatz, in Pfützen springen usw. wird Ihrem Sohn viel Spaß machen und er wird im Haus sicherlich wesentlich ausgeglichener sein. Er kann nicht hören und aufhören zu toben, da er die Bewegung braucht. Können Sie nicht nach draußen, dann legen Sie z.B. eine Matratze auf den Boden, auf der er nach Herzenslust springen kann. Vielleicht fallen Ihnen auch noch mehr kleine "Umbaumaßnahmen" ein, damit Ihr Sohn seine Bewegungsfreude stillen kann. Auch Ihr kleiner Sohn wird Freude daran haben, über Matratzen und Kissenberge zu krabbeln, in Tunnel aus Decken zu kriechen usw.. Ihr Sohn möchte nicht am Anfangs- und Schlusskreis teilnehmen, dann hindern Sie ihn daran, herumzutoben. Er kann sich mit Ihnen an den Rand der Turnhalle setzen oder wenn auch dies nicht klappt, solange mit Ihnen die Halle verlassen. Nur Worte werden ihn nicht dazu bewegen, sich in den Kreis zu setzen. Beim Abendessen kann sich Ihr Sohn von dem aussuchen, was auf dem Tisch steht. Was er wirklich nicht mag, wissen Sie und wenn es nur wenige Lebensmittel sind, dann sollte er diese auch nicht essen müssen. Möchte Ihr Sohn nichts von dem nehmen, was im Angebot ist, dann darf er den anderen Familienmitgliedern beim Essen zugucken. Versuchen Sie, ihn nicht zu überreden. "Du kannst jetzt mit uns essen. Später gibt es nichts mehr." Achten Sie darauf, dass er am Nachmittag nicht mehr so viel gegessen hat und lassen ggf. Zwischenmahlzeiten weg, damit er zum Abendessen auch wirklich Hunger hat. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.01.2018

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